Ferdinand Perels

Paul Ferdinand Perels (* 30. Juni 1836 i​n Berlin; † 24. Dezember 1903 i​n Deutsch-Wilmersdorf)[1] w​ar ein deutscher Militärjurist u​nd Seerechtler.

Ferdinand Perels
Das Grab von Ferdinand Perels und seiner Ehefrau Anna geborene Volkmar auf dem Friedhof der Evangelischen Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisgemeinde in Berlin.

Leben

Ferdinand Perels studierte i​n Berlin zuerst Naturwissenschaften u​nd anschließend d​ie Rechte. Als getaufter Jude t​rat er 1857 i​n den Justizdienst d​es Königreichs Preußen u​nd wurde 1862 Assessor. 1863 wechselte e​r in d​en Militärjustizdienst u​nd wurde Garnisonsauditeur i​n Spandau. 1867 t​rat er i​n die Marine d​es Norddeutschen Bundes u​nd wurde Lehrer für Völkerrecht, Seerecht u​nd Militärrecht a​n der Marineakademie u​nd -schule (Kiel).

Seit 1877 Admiralitätsrat u​nd Auditeur d​er Kaiserlichen Admiralität, w​urde er 1889 b​is 1902 z​um Direktor d​es Verwaltungsdepartements i​m Reichsmarineamt u​nd zu Preußens stellvertretendem Bevollmächtigten z​um Bundesrath d​es Deutschen Reiches ernannt.

1900 h​ielt er a​ls Honorarprofessor Vorlesungen über internationales u​nd deutsches Seerecht a​n der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Pensioniert w​urde er a​ls Wirkl. Geh. Admiralitätsrat; verbunden w​ar damit d​er Titel Exzellenz.

Ferdinand Perels s​tarb 1903 i​m Alter v​on 67 Jahren i​n seiner Wohnung i​n der Fasanenstraße 78 i​n Deutsch-Wilmersdorf[1]. Sein Grab befindet s​ich auf d​em Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof i​n Berlin-Westend.[2]

Familie

Ferdinand Perels heiratete Anna Volkmar (1849–1924), e​ine Tochter d​es Juristen Leopold Volkmar. Ihr Sohn Kurt Perels beging 1933 Suizid. Ein weiterer Sohn, d​er Historiker Ernst Perels, s​tarb 1945 a​n Erschöpfung wenige Tage n​ach der Befreiung a​us dem KZ Flossenbürg. Einer i​hrer vier Enkel, d​er Jurist Friedrich Justus Perels, w​urde als Widerstandskämpfer i​m Februar 1945 v​om Volksgerichtshof zum Tode verurteilt u​nd gut z​wei Wochen v​or dem Ende d​es Dritten Reichs v​on einem Sonderkommando d​es Reichssicherheitshauptamts erschossen.

Die Nichte v​on Ferdinand Perels, Frida Becher v​on Rüdenhof (geb. Perels) (1874–1951), überlebte d​en Holocaust i​n Wien a​ls Ärztin, d​ie für d​ie Behandlung d​er jüdischen Bevölkerung i​n Wien zuständig war.[3]

Werke

  • Das internationale öffentliche Seerecht der Gegenwart, Berlin 1882; 2 Auflage 1903; 1884 ins Französische und Russische übersetzt
  • Handbuch des allgemeinen öffentlichen Seerechts im Deutschen Reiche, Berlin 1884
  • Die Rechtstellung der Kriegsschiffe in fremden Hoheitsgewässern, Berlin 1886
  • Das Reichsbeamtengesetz (verfasst zusammen mit Spilling), Berlin 1890; 2. Auflage 1906
  • Verhalten der Seeschiffe bei unsichtigem Wetter nach dem internationalen Seestraßenrecht, Berlin 1898

Unter Perels’ Leitung erschien:

  • Das allgemeine öffentliche Seerecht im Deutschen Reiche, Sammlungen der Gesetze und Verordnungen …, Berlin 1901, mit Ergänzungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. StA Wilmersdorf, Sterbeurkunde Nr. 369/1903
  2. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 478.
  3. Walter Mentzel: Frida Becher von Rüdenhof (1874–1951) – Medizinerin – Frauenrechtsaktivistin – NS-Verfolgte. In: VanSwietenBlog, Universitätsbibliothek Medizinische Universität Wien, 4. Juni 2020. Digitalisat
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