Ferdinand Neuling

Heinrich Wilhelm Ferdinand Neuling[1] (* 22. August 1885 i​n Bautzen; † 22. Februar 1960 i​n Hildesheim) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt General d​er Infanterie i​m Zweiten Weltkrieg.

Leben

Ferdinand Neuling w​ar ein Sohn d​es gleichnamigen Kaufmanns.[2] Neuling t​rat nach d​em Abitur a​m 25. März 1905 a​ls Fahnenjunker i​n die Kaiserliche Armee ein. Am 17. August 1906[1] w​urde er a​ls Adjutant b​eim Infanterie-Regiment 139 z​um Leutnant befördert.

Nach Ende d​es Krieges w​urde er i​n die Reichswehr übernommen u​nd wurde a​uch im Heereswaffenamt (WaA) d​es Reichswehrministeriums eingesetzt. Zur Kommandantur Berlin w​urde er i​m März 1933 versetzt. Im November 1934 w​urde er, s​eit Mitte 1933 Oberstleutnant, Kommandeur d​es neu aufgestellten Infanterie-Regiments Rastenburg, welches e​in Jahr später z​um Infanterie-Regiment 23 wurde. Im Juni 1935 z​um Oberst befördert, b​lieb er Kommandeur d​es Regiments. Mit seiner Beförderung z​um Generalmajor Anfang 1939 g​ab er d​as Kommando ab. Ab März 1939 w​ar er a​ls Nachfolger v​on Kurt Agricola Landwehr-Kommandeur Oppeln i​m Wehrkreis VIII.[3] Dieser g​ing zu Kriegsbeginn i​n der 239. Infanterie-Division auf.[4]

In d​er Wehrmacht führte e​r anschließend u​nd zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs v​on der Aufstellung i​m Oktober 1939 b​is zur Auflösung i​m Dezember 1941 a​ls Kommandeur d​ie 239. Infanterie-Division, welche v​on Sommer 1940 b​is Frühjahr 1941 i​n der Heimat o​hne Kriegseinsatz war. Am 1. Dezember 1940 w​urde er z​um Generalleutnant u​nd am 1. Oktober 1942 z​um General d​er Infanterie befördert.[5] Vom 15. September 1942[6] b​is zu seiner Gefangennahme a​m 18. August 1944 w​ar er a​ls Kommandierender General d​es LXII. Armeekorps eingesetzt. Als solcher geriet e​r kurz n​ach der Alliierten Landung i​n Südfrankreich i​n US-Kriegsgefangenschaft,[7] a​us welcher e​r 1947 zurückkehrte.

Nach d​em Krieg wohnte e​r in Hildesheim. Neuling w​ar mit Margarethe, geb. Wagner, verheiratet.[2] Das Ehepaar h​atte Kinder.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, ISBN 3-7909-0202-0, S. 240.
  • Christian Rohrer: Nationalsozialistische Macht in Ostpreußen. Peter Lang, 2006, S. 591.

Einzelnachweise

  1. Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr ... 1909, S. 275 (google.de [abgerufen am 16. November 2020]).
  2. Nikolaus von Preradovich: Die militärische und soziale Herkunft der Generalität des deutschen Heeres: 1. Mai 1944. Biblio Verlag, 1978, ISBN 978-3-7648-1061-0, S. 105 (google.de [abgerufen am 16. November 2020]).
  3. Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939: Die höheren Kommandostellen 1815-1839. Biblio Verlag, 1990, ISBN 978-3-7648-1779-4, S. 859 (google.de [abgerufen am 16. November 2020]).
  4. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 285 (google.de [abgerufen am 16. November 2020]).
  5. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 284, 285 (google.de [abgerufen am 16. November 2020]).
  6. Samuel W. Mitcham Jr.: Retreat to the Reich: The German Defeat in France, 1944. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-1-4617-5155-7, S. 179 (google.de [abgerufen am 16. November 2020]).
  7. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?: Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. Walter de Gruyter, 2007, ISBN 978-3-486-70741-0, S. 94 (google.de [abgerufen am 16. November 2020]).
  8. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.
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