Ferdinand Flor
Ferdinand Flor (auch Ferdinand Flohr, * 22. Januar 1793 in Hamburg; † 5. April 1881 in Rom) war ein deutscher Historien- und Genremaler.
Ferdinand Flor nahm an den Befreiungskriegen 1813 gegen Napoleon teil. Danach wurde er Schüler von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein in Eutin. Von 1815 bis 1819 studierte er an der Akademie der Künste in Dresden und schloss sich dem dortigen Künstlerverein an. Nach der Teilnahme am Wartburgfest setzte das Studium ab 1817 in München fort, wo er mehr durch das Stellen lebender Bilder, Maskentänze und Theater auffiel, als durch künstlerische Leistungen.[1]
Flor kam im September 1819 nach Italien, war von 1820 bis 1828 in Rom tätig. Er besuchte in dieser Zeit Florenz, Paris und England, wo er 1831 seine Werke ausstellte.
Um Weihnachten 1834 siedelte er endgültig nach Rom um und blieb dort mit Unterbrechungen lebenslang. Er besuchte 1836 Sizilien, 1837 Neapel und 1838 Florenz. Den Zeitraum von 1844 bis 1853 verbrachte er in Deutschland, kehrte im Dezember 1853 nach Rom zurück. 1875 wurde er zum Mitglied des Deutschen Künstlervereins gewählt. Flor war in Rom auch mit Bertel Thorvaldsen befreundet und porträtierte 1838 Thorvaldsens Tochter, Elisa Paulsen (1813–1870).
In Rom nahm er am Leben der deutschen Künstlerkolonie teil, veranstaltete lustige „Tableaux vivants“. Flor war außerdem Mitglied des Hamburger Künstlervereins.
Literatur
- Friedrich Noack: Flor, Ferdinand. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 116 (Textarchiv – Internet Archive).
- Ulrich Schulte-Wülwer, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und seine Schüler in Eutin, in: Nordelbingen Bd. 81, 2012, S. 45–50.
Weblinks
- Ferdinand Flor. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)
- The Thorvaldsens Museum Archives
Einzelnachweise
- Ernst von Bandel, Erinnerungen aus meinem Leben, Detmold 1937, S. 75f.