Fenestrierung
Der Begriff Fenestrierung (von lat. fenestra, dt. ‚Fenster‘; eingedeutscht Fensterung, engl. Fenestration) wird in der Medizin vielseitig verwendet.
In der Chirurgie für eine fensterartige Gewebeausschneidung, wie beispielsweise bei einer Augenmuskeloperation. Handelt es sich dabei um eine Zugangsbildung zu einem Organ, so spricht man von einer äußeren Fenestrierung. Ein Beispiel hierfür ist die Caldwell-Luc-Operation als Kieferhöhleneröffnung.[1] Werden zwei Hohlsysteme miteinander verbunden, so spricht man von einer inneren Fenestrierung. Dies ist beispielsweise bei der Läwen-Balkenfensterung der Fall.[2][1]
Weitere Beispiele
Ein weiteres Beispiel für eine Fensterung ist die Bogengangsfensterung.[3][4]
In der Anatomie werden die Öffnungen in Blutkapillaren (= fenestrierte Kapillaren)[5] und Lymphgefäßen[6] als Fenestrierungen bezeichnet.
In der Herzchirurgie wird die Herzbeutelfensterung (Perikardfensterung/-fenestrierung) angewendet, um durch Einschneiden einer Öffnung in den Herzbeutel (Größe situationsabhängig, z. B. in Briefmarkengröße) oder durch dessen vollständige Entfernung (Perikardektomie) einen Perikarderguss dauerhaft über den Bauchraum abzuleiten. Ausführung erfolgt als Operation in Narkose.
Einzelnachweise
- Hoffmann-La-Roche-Aktiengesellschaft (Grenzach-Wyhlen): Roche Lexikon Medizin. Elsevier Health Sciences, 2003, ISBN 978-3-437-15156-9, S. 603 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- N. Guleke: Die Eingriffe am Gehirnschädel, Gehirn, Gesicht, Gesichtsschädel, an der Wirbelsäule und am Rückenmark. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-90910-8, S. 127 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Springer-Verlag: Pädiatrische Grenzgebiete Augen · Ohren · Zähne · Haut. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-95040-7, S. 175 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Hermann Frenzel: Spontan- und Provokations-Nystagmus. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-68193-6, S. 108 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Adolf Faller: Der Körper des Menschen. Georg Thieme Verlag, 2016, ISBN 978-3-131-67787-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- W. Remmele: Pathologie 3. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-59230-0, S. 21 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).