Feldkirchner Tangente

Die Feldkirchner Tangente war eine eingleisige Eisenbahnstrecke nordöstlich von München. Die 7,69 Kilometer lange Strecke diente als Bahnverbindung vom Münchner Nordring zur Bahnstrecke München–Simbach. Der Bahndamm ist als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen.

München Nordost–Feldkirchen
Strecke der Feldkirchner Tangente
Streckennummer (DB):5602
Streckenlänge:7,69 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Münchner Nordring von München Nord Rbf
0,00 München Nordost (Abzw)
Münchner Nordring nach München-Trudering
München Ost–Ismaning
von München Ost
7,69 Feldkirchen (b München)
nach Simbach

Verlauf

Abschnitt der Strecke
Brücke über den Hüllgraben
Brücke über die Apenrader Straße

Die Strecke zweigte östlich der Isar an der Abzweigstelle München Nordost vom Münchner Nordring ab und verlief in gerader Richtung nach Südosten. Mit der Lokalbahn nach Ismaning, die kurz nach der Verzweigung in den Nordring einmündete, bestand eine niveaugleiche Kreuzung. Im weiteren Verlauf führte die Strecke über 7,7 Kilometer durch das flache, teilweise moorige Gelände des Johanneskirchener Mooses und Randbereiche des Erdinger Mooses, teilweise auf einem mehrere Meter hohen Damm. Der Ismaninger Weg, die Apenrader Straße und der Hüllgraben wurden auf Brücken gequert. Am Bahnhof Feldkirchen erreichte sie die Bahnstrecke von München über Mühldorf nach Simbach. Die Strecke diente der Anbindung der Simbacher Bahn an das Güterbahnnetz, die aus Platzgründen im Bereich von Zamdorf und Trudering nicht verwirklicht werden konnte. Eine Verlängerung zur Bahnstrecke München–Rosenheim bei Zorneding wurde nicht fertiggestellt.

Betrieb

Die Deutsche Reichsbahn nahm die Strecke am 1. Januar 1942 in Betrieb. Sie war von Anfang an für den zweigleisigen Betrieb angelegt, jedoch wurde das zweite Gleis nicht verlegt. Die Verbindung war im Zweiten Weltkrieg, vor allem nach Bombardierung der innerstädtischen Bahnstrecken in München, von erheblicher Bedeutung. Mit der Sprengung der Föhringer Eisenbahnbrücke über die Isar Ende April 1945 endete der Betrieb auch auf der Spange. Auf dieser wurden nach Kriegsende nicht mehr benötigte Güterwagen abgestellt. 1949 wurde die Strecke stillgelegt und in der Folge die Gleise abgebaut. Der Bahndamm und die Kunstbauten sind überwiegend erhalten.[1][2] Nach der Stilllegung wurde am Bahnhof Feldkirchen ein etwa 300 Meter langes Gleisstück der Strecke noch als Abstellgleis verwendet. Das Gleis ist inzwischen stillgelegt, aber noch vorhanden.

Bei der Errichtung des Bahndamms durch das Johanneskirchener Moos wurden Arbeiter aus dem Reichsbahnarbeitslager an der Johanneskirchener Straße 115 (heute Bichlhofweg, Ecke Freischützstraße) eingesetzt, das ein Fassungsvermögen für 800 Personen aufwies. Dort waren im Oktober 1939 rund 80 Arbeiter aus der Slowakei und 70 aus Jugoslawien untergebracht (1944 waren bei der Reichsbahn 686 Kriegsgefangene beschäftigt).[3]

Einzelnachweise

  1. Klaus-Dieter Korhammer, Armin Franzke, Ernst Rudolph: Drehscheibe des Südens. Eisenbahnknoten München. Hrsg.: Peter Lisson. Hestra-Verlag, Darmstadt 1991, ISBN 3-7771-0236-9, S. 153.
  2. Karl Bürger: München–Mühldorf–Simbach. Glanz, Niedergang und Renaissance einer königlich bayerischen Eisenbahn. Bewegte Verkehrsgeschichte mit umwälzender Zukunft. Selbstverlag, Walpertskirchen 2017, ISBN 978-3-00-056474-1, S. 107.
  3. Karin Bernst: Oberföhring – Vom Zieglerdorf zum Münchner Stadtteil 1913–2013. Allitera-Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86906-543-4, S. 53, 56.
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