Feldbahn Tuleblja–Demjansk

Die Feldbahn Tuleblja–Demjansk war eine 71 km lange, während der Kesselschlacht von Demjansk im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht ab 1941 verlegte und bis März 1943 betriebene Feldbahn mit einer Spurweite von 600 mm südlich des Ilmensees bei Demjansk.

Tuleblja–Demjansk
Bis September 1942 wurden 14 Brücken
in einer Gesamtlänge von 1006 m fertig gestellt
Bis September 1942 wurden 14 Brücken
in einer Gesamtlänge von 1006 m fertig gestellt
Strecke der Feldbahn Tuleblja–Demjansk
Streckenverlauf im Dezember 1942
Streckenlänge:71 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
km Länge in m
8,00 Tuleblja
4,75 Wyderka
7,07 Panzergraben
8,95 Ssneska
10,45 Talmulde
12,70 Polistj
15,3 Sumpf
13,3 Porußja
Kiesgrube
21,74 Sumpf
Nowo Sswinuchowo
+8 nach Onufrijewo[1]
23,4 Sumpf
28,7 Sumpf
33,5 Redja
54,02 Graben
35,68 Sumpf
40,01 Sumpf
41,25 Bach
42,57 Bach
49 6 Lowat
55,62 Ssut Ssred. Robja
65,24 Staraviskaja Robja
66,6 Graben (Sumpf)
67,4 Anutka
67,53 Sumpf
69,18 Sumpf
71,00 Pola Im Dez. 1942 im Bau 476
Summe: 2307

Stand Dezember 1942[2]

Aufgabenstellung

Nachdem das deutsche II. Armeekorps der 16. Armee mit 95.000 Soldaten bei Demjansk nach seinem Vorstoß umzingelt worden war, musste es anfangs aus der Luft, später mit Lastwagen und schließlich mit der Schmalspurbahn mit Nachschub versorgt werden.[3] Die in einem sogenannten Schlauch verlegte Feldbahn war dabei für die russischen Aufklärer schlechter einsehbar und besser gegen Artilleriebeschuss geschützt als das in der Nähe gelegene Breitspurgleis.

Transportaufkommen

Die Feldbahn hatte im September ein Transportaufkommen von 800–1000 t/Tag, obwohl sie nur für folgende Leistung ausgelegt war:[1]

  • Tatsächliche Leistung im September 1942
    • 300–400 t Nutzlast und Mannschaftstransporte
    • 500–600 t Baustoffe
  • Geforderte Leistungsfähigkeit: 600 t/Tag
  • Geforderte Leistungsfähigkeit bei strenger Kälte (unter −10 °C): 300–400 t/Tag

Schienenfahrzeuge


Neben modernen Draisinen wurden auch während des Ersten Weltkriegs in Belgien und Frankreich eroberte Péchot-Bourdon-Lokomotiven und Péchot-Plattformwagen eingesetzt.

Es wurden eine Vielzahl von Heeres­feld­bahn­loko­motiven eingesetzt, z. B. vom Typ HF 210 E (Aquarius C) und HF 130 C. Außer den von Dampf- und Diesel­loko­motiven gezogenen Zügen wurden auch Draisinen, Schneeräumer, Wasser- und Werkstattwagen und andere Spezialfahrzeuge eingesetzt. Die Züge entgleisten insbesondere im Winter häufig und waren oft so überladen, dass das es hohem Materialverschleiß kam.[3]

Fotoalben

Einzelnachweise

  1. Feldbahn Tuleblja. Bis 10. September 1942 fertiggestelltes Feldbahngleis. Seite 2 (Digitalisat).
  2. Brücken der Feldahn nach dem Stand von Mitte Dezember 1942. Seite 20 (Digitalisat).
  3. Alfred Gottwaldt mit Beiträgen von Paul Dost: Heeresfeldbahnen. Bau und Einsatz der militärischen Schmalspurbahnen in zwei Weltkriegen. Transpress, Stuttgart 1998, ISBN 978-3-613-01080-2. S. 247–261.

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