Fay Allen Des Portes

Fay Allen Des Portes (* 16. Juni 1890 i​n Winnsboro, Fairfield County, South Carolina; † 1944) w​ar ein US-amerikanischer Diplomat.

Leben

Seine Eltern w​aren Sarah Wolfe (* 1865) u​nd Ulysse Ganvier Des Portes. Sein Bruder w​ar Ulysse Ganvier (Jack).[1]

Von 1926 b​is 1928 w​ar Des Portes Abgeordneter i​m Parlament v​on South Carolina. Von 1928 b​is 1936 saß e​r im Senat v​on South Carolina.

Am 19. August 1933 w​urde Des Portes v​on Franklin D. Roosevelt a​ls Botschafter n​ach Bolivien entsandt. Am 15. November 1933 übergab e​r sein Akkreditierungsschreiben a​n die Regierung v​on Daniel Salamanca Urey. Seine Beauftragung w​urde anfangs v​om Senat n​icht bestätigt. Die Neubeauftragung geschah n​ach der Zustimmung d​urch den Senat a​m 15. Januar 1934. Von 1932 b​is 1935 w​ar Bolivien a​m Chacokrieg beteiligt. Am 1. Mai 1936 verließ e​r den Botschafterposten i​n La Paz.

Am 25. April 1936 wurde er von Roosevelt als Botschafter nach Guatemala entsandt. Am 22. Mai 1936 übergab er der Regierung von Jorge Ubico Castañeda sein Akkreditierungsschreiben. Sein Vorgesetzter im US-Außenministerium war John Moors Cabot. In der äußerst wechselvollen Geschichte der Transportes Aéreos Centro Americanos (TACA) wirkte De Portes mit. Taca gehörte zu dieser Zeit dem US-amerikanischen Reederei-Unternehmen American Export (Am Ex).[2] Lowell Yerex war Geschäftsführer der TACA und hatte einen Vertrag mit der Regierung zum Transport des strategischen Rohstoffes Kautschuk. Pan Am eröffnete im September 1940 Aerovias de Guatemala. Am 9. Oktober erfuhr die US-Botschaft, dass Alfred Denby den Vertrag zum Latextransport von der guatemaltekischen Regierung erhalten hat. Am 11. Oktober 1940 wurde Denby an Aerovias de Guatemala mit 20 % der Aktien beteiligt, während Pan Am 60 % der Aktien hielt und die Ausrüstung lieferte. Denby sollte mit Aerovias de Guatemala, Taca aus dem Geschäft in Guatemala drängen. Des Portes erklärte, dass jede Maßnahmen, welche American Export einschränke, mit großer Besorgnis verfolgt werde. Ubico äußerte gegenüber Des Portes, er habe den Druck und die Einmischung in guatemaltekische Angelegenheiten satt.[3] Ubico ließ einen US-Handelsvertreter Mitte November 1940 an der Grenze zurückweisen.[4] Am 14. Mai 1943 verließ er den Botschafterposten in Guatemala-Stadt.

Am 27. März 1943 w​urde Des Portes v​on Roosevelt a​ls Botschafter n​ach Costa Rica entsandt. Am 20. Mai 1943 übergab e​r der Regierung v​on Rafael Ángel Calderón Guardia s​ein Akkreditierungsschreiben. Er sprach i​n Costa Rica i​n der Öffentlichkeit us-amerikanisch über vertrauliche Themen. Er pflegte e​inen sorglosen Umgang m​it klassifizierten Unterlagen. Am 4. August 1943 übergab Des Portes Präsident Calderón e​ine Liste m​it 33 Deutsch- u​nd Italienischstämmigen, welche d​ie Botschaft a​ls gefährlich einschätzte, u​nd beantragte d​eren Deportation i​n die USA. Bis 13. September 1943 w​ar der Deportation v​on drei zugestimmt worden. Von d​en weiteren Enemy Aliens behauptete d​ie Regierung, s​ie seien n​icht gefährlich. Auch d​ie Deportation v​on Herbert Knöhr, welcher m​it Karl Bayer d​ie 66 Mitglieder d​er NSDAP-AO i​n Costa Rica anführte, s​owie von Ricardo Steinworth e​inem in Costa Rica geborenen notorischen Nationalsozialisten, w​urde abgelehnt. Von d​er Regierung Costa Ricas w​urde argumentiert, d​ie beiden befänden s​ich unter Hausarrest u​nd könnten deshalb k​eine weitere Gefahr darstellen.

Calderón widersetzte sich auch der Deportation von Hans Bansbach und erklärte, der Orgelbauer sei unverzichtbar. Ein Affidavit der Diözese San José wurde vorgelegt. Stattdessen bot Calderón fünf Personen, von welchen weder seine Regierung, noch die Botschaft irgendeinen Beweis einer pro-nationalsozialistischen Einstellung hatten, zur Deportation an. Raymond Ickes, der mit Revisionsanträgen von Internierten befasst war, stellte fest, dass dieses Verhalten beispielhaft für den Umgang mit der Deportation war. Am 22. Oktober 1943 räumte der guatemaltekische Außenminister Alberto Echandi Montero bei Gesprächen mit Edward Griffin Trueblood ein, dass er natürlich keinen Grund sehe, die Deutschen aus dem Land zu schicken, dass aber großer Druck auf ihm laste, dies zu tun. Des Portes beschwerte sich über Echandis Einstellung gegenüber den US-Anforderungen. Die Deutschen Amrhein, Steinvorths und die Brüder Hans, Walter und Willie Niehaus waren weiterhin in Costa Rica und bemühten sich bei der Junta de Costudia um die Rückgabe ihres Vermögens. Beamte der Junta de Costudia versuchten nun mittels des Deportationsprogramms, lästige Deutsche loszuwerden. Juntaleiter Andrés van der Laat bat im Oktober 1943 in einem Brief an die US-Botschaft um Ausweitung der Deportationsliste, damit die Geschäftsleute Amrhein, Hans und Willie Niehaus und weitere führende Geschäftsleute die Schönheit von Crystal City genießen könnten. Ihre Abwesenheit würde dem Land guttun.[3] Am 11. September 1944 verließ er den Botschafterposten in San José.[5]

Einzelnachweise

  1. Margaret L. Coit, Mr. Baruch
  2. Time, Nov. 18, 1940, AVIATION: Pan Am v. Am Ex
  3. Max Paul Friedman, Nazis and good neighbors: the United States campaign against the Germans of Latin America in World War II, 2003 359 S., S. 179
  4. Erik Benson, Aviator of fortune: Lowell Yerex and the Anglo-American commercial rivalry, 1931–1946, 2003 359 S., S. 83
  5. https://history.state.gov/departmenthistory/people/des-portes-fay-allen
VorgängerAmtNachfolger
Edward Francis FeelyUS-Botschafter in Bolivien
1933–1936
Raymond Henry Norweb
Matthew Elting HannaUS-Botschafter in Guatemala
1936–1943
Boaz Walton Long
Robert McGregor ScottenUS-Botschafter in Costa Rica
1943–1944
Hallett Johnson
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