Fairuz
Fairuz (arabisch فيروز, DMG Fairūz, oft auch Fairouz; geboren am 20. November 1934[1] in Beirut, Libanon als Nuhad Haddad / نهاد حداد / Nuhād Ḥaddād) ist eine libanesische Sängerin und war auch in vielen Filmen und Theaterstücken zu sehen. Ihr Künstlername Fairuz bedeutet auf Deutsch Türkis. Sie gilt als eine der bedeutendsten arabischen Sängerinnen und Repräsentantin einer geeinten libanesischen Nation.
Leben
Sie zog mit ihrer christlichen, syrisch-orthodoxen Familie 1935 nach Beirut um, wo sie in Zokak-al-Blat aufwuchs.
1955 heiratete sie 'Assy Rahbani und bekam 4 Kinder: Ziad (* 1956) (Musiker und Komponist), Hali (* 1958) (seit frühester Kindheit nach Meningitis gelähmt), Layal (1960–1988) und Rima (* 1965) (Fotografin und Regisseurin).
Zusammen mit den Brüdern Mansour und 'Assy Rahbani, ihrem späteren Ehemann, wurde sie Vorreiterin einer neuen Musikrichtung im Libanon, die westliche Einflüsse erkennen ließ und sich dominierenden ägyptischen Vorbildern entzog.
Ihr erster großer Auftritt fand 1957 statt, und sie wurde schnell zum Star der libanesischen Musik. Während des libanesischen Bürgerkrieges trat sie sehr selten öffentlich auf, um als syrisch-orthodoxe Christin nicht für politische Zwecke missbraucht zu werden. Ihre Beliebtheit hat diese Zurückhaltung nur erhöht, und sie hat Fans im ganzen religiös vielfältigen Libanon sowie in der ganzen arabischen Welt.
Nach dem Bürgerkrieg und dem Tod ihres Mannes arbeitete sie mit ihrem Sohn Ziad Rahbani zusammen; seitdem zeigt ihre Musik immer mehr lateinamerikanische Einflüsse.
Im Jahre 1998 produzierte Frédéric Mitterrand, der Neffe des ehemaligen französischen Staatspräsidenten und damalige Intendant des internationalen französischsprachigen Senders TV5MONDE, eine TV-Dokumentation über Fairuz (s. u.) für die Serie "Music Planet" auf arte.
Musicals und Operetten
Der Text und die Musik stammen von den Brüdern Rahbani, die auch gleichzeitig als Produzenten auftraten. Fairuz' bekannteste Partner in den Aufführungen waren Wadi al Safi, Nasri Shamseddine und William Haswani. Bei den Originaltiteln sind auch englische Übersetzungen vermerkt, weil die Schallplatten und die späteren CDs ebenfalls die englischen Titel als Übersetzung führten.
- "Ayyam al Hassad" ('Days of Harvest – Erntetage' 1957)
- "Al 'Urs fil qarya" ('The wedding in the village – Die Dorfhochzeit' 1959)
- "Al Ba'albakiya" ('The girl from Baalbeck – Das Mädchen aus Baalbeck' 1961)
- "Jisr el Amar" ('The bridge of the moon – Die Mondbrücke' 1962)
- "'Awdet el 'Askar" ('The return of the soldiers – Die Rückkehr der Soldaten' 1962)
- "Al Layl wal Qandil" ('The night and the lantern – Die Nacht und die Laterne' 1963)
- "Biyya'el Khawatem" ('Rings for sale – Der Ringverkäufer' 1964). Unter dem Titel Der Ringverkäufer wurde das Stück im ZDF gezeigt.
- "Ayyam Fakhreddine" ('The days of Fakhreddine – Die Tage des Fakhir Eddine' 1966)
- "Hala wal Malik" ('Hala and the King – Hala und der König' 1967)
- "Ach Chakhs" ('The person – Die Person' 1968–1969)
- "Jibal Al Sawwan" ('Sawwan mountains – Die Sawwan-Berge' 1969)
- "Ya'ich Ya'ich" ('Long live, long live – Langes Leben, langes Leben' 1970)
- "Sah Ennawm" ('Did you sleep well? – Hast du gut geschlafen? ((Halt die Augen auf))' 1970–1971)
- "Nass man Wara'" ('People made out of paper – Die Wesen aus Papier' 1971)
- "Natourit al Mafatih" ('The guardian of the keys – Die Wächterin der Schlüssel' 1972)
- "Al Mahatta" ('The Station – Die Bahnstation' 1973)
- "Qasidit Houb ('A poem of Love – Ein Liebesgedicht' 1973)
- "Loulou" Loulou ist ein Vorname 1974
- "Mais al Rim" 1975
- "Petra" 1977–1978
Literatur
- Ines Weinrich: Fayrūz und die Brüder Raḥbānī. Musik, Moderne und Nation im Libanon, Ergon Verlag, Würzburg 2006, ISBN 3-89913-538-5.
Weblinks
- FairuzOnline, The Web site officially celebrating Fairuz (englisch)
- Fairuz auf MySpace
- Ali Jihad Racy: Legacy of a Star. Al Mashriq
- Fairouz. Our ambassador to the Stars. Al Mashriq (mehrere Artikel zur Biografie)
- Fairuz bei Discogs
Einzelnachweise
- Fatma Aydemir, Sami Rustom: Libanesische Sängerin Fairouz: Die fremde Stimme, taz.de, 20. November 2014