Fabia Mantwill
Fabia Mantwill (* 1993 in Berlin) ist eine deutsche Jazzmusikerin (Saxophon, Gesang, Komposition).[1]
Leben und Wirken
Mantwill, die in Chemnitz aufwuchs, begann als Kleinkind zu musizieren und besuchte die Kreativitätsgrundschule Chemnitz. Sie lernte Gitarre, Flöte und Klavier, bevor sie das Tenorsaxophon für sich entdeckte. Mit zwölf Jahren gründete sie die „Jazzbanausen“ (mit denen sie auch beim Internationalen Dixielandfestival Dresden auftrat); 14-jährig musizierte sie mit Andrej Hermlin im Swing Dance Orchestra.[2] Seit 2011 studierte sie zunächst im Bachelorstudiengang am Jazz-Institut Berlin und an der Sibelius-Akademie, um dann 2019 ihr Masterstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Christian Elsässer, Marcio Doctor und Ruta Paidere zu absolvieren.[3] Während des Studiums war sie Mitglied des LandesJugendJazzOrchesters Brandenburg unter Leitung von Jiggs Whigham. 2016 wurde sie mit der Betty Carter’s Jazz Ahead Residency ausgezeichnet; 2017 nahm sie am Internationalen Workshop für Jazz und Creative Music am Banff Center in Kanada unter Leitung von Vijay Iyer und Tyshawn Sorey teil.
2017 gründete Mantwill ihr Fabia Mantwill Orchestra, mit dem sie Konzerte in Berlin und Hamburg gab. Mantwill wurde 2018 von Vince Mendoza als Arrangeurin und Komponistin ausgewählt, um für das Metropole Orkest feat. Becca Stevens zu schreiben. Mit ihrem Quintett, zu dem zunächst Greg Cohen, der Gitarrist Rob Luft, Schlagzeuger Ludwig Wandinger und die Cellistin Emily Wittbrodt gehörten, trat sie bei Elbjazz und im A-Trane, später auch in Düsseldorf auf.[4] Im November 2018 fand die Uraufführung ihres Orchesterwerks Sasa ndio Sasa in der Elbphilharmonie statt, bei der sie gleichzeitig als Komponistin, Dirigentin und Solistin in Erscheinung trat. Mit Lauren Baba, Mareike Wiening, Noa Fort, Eunhye Jeong und Lieke van der Voort bildet sie die Formation red Exit. Mit Keno Harriehausen, Eva Kruse, Eva Klesse und Nils Landgren stellte sie sich bei der JazzBaltica 2020 vor.[5] Am 28. Mai 2021 veröffentlichte sie das Album Em.Perience mit ihrem Fabia Mantwill Orchestra und Solisten wie Kurt Rosenwinkel, Nils Landgren, Ben Wendel und Marcio Doctor.[6] Für ihr dort enthaltenes Arrangement „Ophelia“ erhielt sie 2021 einen Deutschen Jazzpreis.[7]
Mantwill spielte auch beim Kopenhagener Jazzfestival und tourte in China, Indien, Brasilien, Westafrika, Nordamerika und Europa.[3] Sie ist auch auf Alben von Martin Gordon, Yello und dem Sampler Planet 9 zu hören.
Weblinks
Einzelnachweise
- Porträt (HfMT)
- Fabia Mantwill spielt Swing und Old-Time (Der Altglienicker Mai/2016)
- Begegnungen (Master-Abschlusskonzert 2019)
- Kurzporträt (Women in Jazz)
- New Friends (JazzBaltica)
- Jazz Album der Woche: Fabia Mantwill – ›EM.PERIENCE‹. NDR, 28. Mai 2021, abgerufen am 1. Juni 2021. Der Titel des Albums ist eine Wort-Zusammenziehung aus „Empathie“ und „Experience“. Vgl. „EM.PERIENCE“ vom Fabia Mantwill Orchestra: Musikalische Tour d'Horizon, SWR 2 vom 17. Juni 2021, abgerufen 7. Juli 2021
- Deutscher Jazzpreis. Initiative Musik, abgerufen am 4. Juni 2021.