FC Grün-Weiß Piesteritz
Der FC Grün-Weiß Piesteritz ist ein Fußballverein im westlichen Stadtteil Piesteritz der Lutherstadt Wittenberg.
FC Grün-Weiß Piesteritz | |||
Basisdaten | |||
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Name | FC Grün-Weiß Piesteritz | ||
Sitz | Lutherstadt Wittenberg, Sachsen-Anhalt | ||
Gründung | 16. Juli 2001 | ||
Farben | grün-weiß | ||
Website | fc-gruen-weiss-piesteritz.de | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Sascha Prüfer | ||
Spielstätte | Volksparkstadion | ||
Plätze | 4000 | ||
Liga | Landesliga Sachsen-Anhalt | ||
2018/19 | 7. Platz | ||
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FC Grün-Weiß Piesteritz
Der FC Grün-Weiß unterhält drei Männermannschaften, eine Alte-Herren- und eine Traditionsmannschaft. Dazu kommen 10 Nachwuchsmannschaften. Dem Verein ist die DFB-Fußballschule „Felix Magath“ angegliedert. Als Spielstätte steht das Stadion im Volkspark im Nordwesten des Stadtteils zur Verfügung. Es hat eine Kapazität von 4000 Stehplätzen und ist mit einem Rasenplatz, Laufbahn und LED-Anzeige ausgestattet. Dazu gibt es noch einen Rasennebenplatz und seit einigen Jahren einen Kunstrasen mit einer Flutlichtanlage.
Geschichte
Die Wurzeln des Vereins reichen bis 1919 zurück. Am 1. April des Jahres wurde von fußballbegeisterten Arbeitern des Piesteritzer Stickstoffwerkes der 1. FC Wacker Piesteritz gegründet. Der Verein litt jedoch in den folgenden Jahren unter Mitgliedermangel und so fusionierte er 1924 mit dem TSV Piesteritz zum Verein für Rasensport (VfR). Im Zuge des NSDAP-gesteuerten Sportbetriebes wurde der VfR 1933 mit anderen Sportvereinen zur Turn- und Sportbewegung (TSB) Piesteritz zusammengeschlossen. Dessen Fußballmannschaft stieg 1938 in die zweithöchste deutsche Fußballklasse auf.
1946 wurde der Verein auf Veranlassung der sowjetischen Besatzungsmacht aufgelöst. Danach waren Sportwettkämpfe nur noch auf lokaler Ebene in locker organisierten Sportgemeinschaften möglich. Nach Einführung des Systems der Betriebssportgemeinschaften gründeten das Piesteritzer Stickstoffwerk und das Gummiwerk am 13. Mai 1949 die BSG Chemie Piesteritz. Sie bot eine breite Palette von Sportarten an, u. a. Fußball, Handball, Boxen, Tischtennis, Turnen, Rad- und Kanusport. 1985 zählte die BSG 2970 Mitglieder. In den Anfangszeiten machten die Tischtennissportler mit dem Gewinn der Herren-DDR-Meisterschaft 1950 und der Rennrodler Walter Feist mit der DDR-Meisterschaft 1951 die BSG landesweit bekannt. Während die Handballmänner zeitweilig in der höchsten DDR-Handballklasse spielten, kamen die Fußballspieler über die dritte Liga nicht hinaus.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung und den damit verbundenen wirtschaftlichen Veränderungen gab es für die Betriebssportgemeinschaften keine ökonomische Basis mehr. Mitglieder der BSG Chemie gründeten daraufhin im Juni 1990 den SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz mit den Sportabteilungen Fußball, Handball, Schwimmen, Turnen und Judo/Karate. Im Sommer 2001 schied die Fußballabteilung aus dem Verein aus und gründete am 16. Juli 2001 mit dem FC Grün-Weiß Piesteritz einen eigenen Verein.
Entwicklung des Fußballs ab 1949
Die Fußballmannschaft der BSG Chemie Piesteritz gehörte zu den Gründungsgemeinschaften der 1952 ins Leben gerufenen drittklassigen Bezirksliga Halle. Drei Jahre konnte sich die Mannschaft in der Bezirksliga halten, musste dann aber 1955 in die zu dieser Zeit fünftklassige Bezirksklasse absteigen. Erst 1961 gelang die Rückkehr in die Bezirksliga, in der sich die BSG Chemie in den folgenden vier Spielzeiten behaupten konnte. Als nach Abschluss der Saison 1964/65 die Bezirksliga von zwei auf eine Staffel reduziert wurde, stieg Piesteritz mit Rang 12 erneut in die nun viertklassige Bezirksklasse ab. Nach dem Wiederaufstieg 1970 kehrte endlich Konstanz ein, und die Mannschaft konnte bis zum Ende des DDR-Spielbetriebs 1991 in der Bezirksliga den Klassenerhalt sichern. Ihr bestes Ergebnis erreichten die Chemiker in der Saison 1979/80, die sie mit Platz 2 abschlossen.
1976 feierten die Fußballer der BSG Chemie den größten Erfolg ihrer Geschichte, als sie nach einem 1:0-Sieg über die BSG Fortschritt Weißenfels den Fußballpokal des Bezirkes Halle gewannen. Damit hatten sie sich gleichzeitig für die Teilnahme des DDR-Fußballpokal-Wettbewerbes 1976/77 qualifiziert. Dort schieden sie erst nach Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten TSG Gröditz in der 1. Hauptrunde aus.
Nach Einführung des DFB-Spielbetriebs spielte zunächst der SV Grün-Weiß, später der FC in der Landesliga Sachsen-Anhalt. 1997 gelang der Aufstieg in die damals fünftklassige Verbandsliga, ab 2008 6. Liga. Nachdem in der Saison 2008/2009 mit Platz zwei das bisher beste Ergebnis in der Verbandsliga erreicht worden war, gelang 2010/11 unter Trainer Uwe Ferl der Aufstieg in die Oberliga Nordost. Wenige Tage zuvor hatte die Mannschaft das Finale um den Sachsen-Anhalt-Pokal gegen den Halleschen FC mit 0:2 verloren. 2014 musste man in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt absteigen, 2018 erfolgte der Abstieg in die Landesliga.
Personen von besonderer Bedeutung
- Wolfgang Lischke begann seine Fußballkarriere bei der BSG Chemie, ehe er 1972 zum Oberligaspieler zuerst bei Dynamo Dresden, später bei Chemie Leipzig wurde.
- Uwe Ferl wurde im Januar 2008 Trainer beim FC Grün-Weiß. Er spielte von 1978 bis 1985 107-mal in der DDR-Oberliga (u. a. in Leipzig für den 1. FC Lok und Chemie).
Literatur
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 396.