Fédote Bourgasoff
Fédote Bourgasoff, gebürtig Fjodor Burgassow (* 9. März 1890 in Lichwin, Russisches Kaiserreich; † 12. Mai 1945 in Boulogne-Billancourt, Frankreich) war ein russischer Kameramann.
Leben
Burgassow hatte sein Handwerk im heimatlichen Russland erlernt und dort in den letzten Jahren vor Ausbruch der Oktoberrevolution als Fotograf und Kameramann für den Produzenten Iossif Jermoljew und den Regisseur Jakow Protasanow gearbeitet. Während des anschließenden Bürgerkrieges floh Burgassow 1919 nach Paris, wo er seine in Moskau begonnene Zusammenarbeit mit seinen russischen Exilantenkollegen fortsetzte.
Bourgassoff gehörte weiterhin zur Entourage Jermoljew, der sich fortan Joseph N. Ermolieff nannte. Auch Burgassow adaptierte seinen Namen an französische Sprachgebräuche und nannte sich fortan Fédote Bourgasoff. In Paris und gegen Ende der Stummfilmzeit auch kurzzeitig in Deutschland fotografierte er mehrere Kassenerfolge Ermolieffs mit dem bedeutendsten Leinwandstar der Zarenzeit, Iwan Mosjukin, in der Hauptrolle. Nahezu sämtliche nach Frankreich vor dem Bolschewismus geflohene Exilregisseure, darunter Viktor Tourjansky, Wladimir Strijewski, Alexander Wolkow und Jakow Protasanow, nutzten Bourgassoffs Erfahrung als Bildgestalter.
Mit Beginn der Tonfilmzeit schwand dessen Bedeutung. Fédote Bourgasoff durfte fast nur noch minderwertige und kostengünstige Filme ins Bild setzen; die Arbeiten an hochwertigen Inszenierungen wie Max Ophüls’ Werther-Adaption von 1938 oder Jean Renoirs Verfilmung von Maxim Gorkis Nachtasyl, die Bourgassoff unter Anleitung renommierterer Kollegen leistete, blieben Ausnahmen.
Filmografie
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Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Garson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 491.