Exhumed (Computerspiel)
Exhumed (engl. für exhumiert) ist ein Ego-Shooter, der von Lobotomy Software entwickelt und im Jahr 1996 in Europa von BMG Interactive für PC und Sega Saturn sowie 1997 für die PlayStation veröffentlicht wurde. In Nordamerika erschien das Spiel unter dem Titel PowerSlave über Publisher Playmates Interactive. 2022 veröffentlichten die Nightdive Studios ein Remaster der Konsolenversionen unter dem Titel PowerSlave Exhumed für PC, PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch.
Exhumed | |||
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Originaltitel | PowerSlave | ||
Studio | Lobotomy Software Inc. | ||
Publisher | BMG Interactive (Europa)
Playmates Interactive (NA) Nightdive Studios (Remaster) | ||
Erstveröffent- lichung |
1996 | ||
Plattform | DOS, PlayStation, Sega Saturn, PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch | ||
Spiel-Engine | Build (PC) SlaveDriver (Konsolen) | ||
Genre | Ego-Shooter | ||
Spielmodus | Singleplayer | ||
Steuerung | Tastatur / Gamepad | ||
Systemvor- aussetzungen |
486er DX 66 MHz, 8 MB RAM | ||
Medium | CD-ROM | ||
Sprache | Englisch | ||
Altersfreigabe | |||
Information | in Deutschland nicht mehr indiziert |
Inhalt
Exhumed spielt in der alten, ägyptischen Stadt Karnak zur Zeit des späten 20. Jahrhunderts. Die Region wurde von mysteriösen Kräften überrannt und der Spieler wird mit einem Spezial-Kommando ausgesandt, um die Situation zu klären. Allerdings wird der Helikopter, der das Team absetzen soll, abgeschossen und der namenlose Held ist der einzige, der den Absturz überlebt.
In dessen Rolle muss der Spieler nun auf eigene Faust die Tempelanlagen und Katakomben der ägyptischen Stadt durchkämmen und dem Geheimnis, das Karnak umgibt, auf die Schliche kommen. Dabei muss er sich mit Hilfe sowohl konventioneller als auch magischer Waffen wie einem M60 Maschinengewehr, Flammenwerfer und dem zielsuchende Geschosse abfeuernden Kobrastab gegen zahlreiche übernatürliche Kreaturen wie Anubis-Krieger, Lavawürmer, Mumien und Riesenspinnen zur Wehr setzen und unterschiedliche Fallensysteme überwinden.
Geschichte
Ursprünglich sollte das Spiel von 3D Realms unter dem Titel Ruins: Return of the Gods veröffentlicht werden, um die Leistung der Build-Engine zu demonstrieren.
Das Spiel wurde unter verschiedenen Namen veröffentlicht: als Exhumed in den PAL-Regionen von BMG Interactive, als Seireki 1999: Pharaoh no Fukkatsu (engl. A.D. 1999: Pharaoh's Revival) in Japan und als PowerSlave von Playmates Interactive Entertainment für den nordamerikanischen Markt. Es wurde für die Plattformen Sega Saturn, Sony PlayStation und DOS zwischen Ende 1996 und Ende 1997 veröffentlicht.
Versionen und Besonderheiten
Exhumed wurde zuerst für den Sega Saturn veröffentlicht, etwa ein Jahr später folgte eine (vor allem aus technischen Gründen) überarbeitete Version für die PlayStation, die teilweise veränderte oder komplett andere Levels und diverse weitere Änderungen, etwa beim Gegner-Design, beinhaltete. Die Komplexität der Spielabschnitte sowie der Architektur wurden zurückgeschraubt, dafür lieferte die PS-Version durchschnittlich eine höhere Framerate. Beide Versionen wurden mit der, extra von Lobotomy entwickelten, hauseigenen SlaveDriver-Engine entwickelt, welche bereits echtes 3D-Environment darstellen konnte, wie etwa die Quake-Engine. Somit kann Exhumed zu den Pionieren der Entwicklungsgeschichte von 3D-Grafik in Computerspielen gezählt werden, auch wenn anderen Vertreter, vor allem id Softwares Quake, mehr Erfolg und Aufmerksamkeit beschieden war.
Eine weitere Besonderheit für die damalige Zeit lag im Aufbau der Spielwelt. Über eine Landkarte kann man zwischen den bereits entdeckten Levels hin- und herwechseln. Dies ist auch nötig, da im Spielverlauf Objekte gefunden und Fertigkeiten hinzugewonnen werden, die Zugang zu vorher unzugänglichen Level-Abschnitten und auch ganze Levels gewähren. So ist es etwa mit der Atemmaske möglich, durch Wasserkanäle zu tauchen, in denen man zuvor ertrunken wäre. Durch dieses Spiel-Design, welches für Ego-Shooter der damaligen Zeit sehr unüblich war, wird Exhumed teilweise auch zu den Metroidvanias gezählt.
Die PC-Version hatte mit den beiden Konsolen-Versionen, abgesehen von Setting, Handlung sowie den meisten Waffen- und Gegner-Designs, nur noch wenig gemeinsam. Die Fassung wurde nicht mit der SlaveDriver-Engine, sondern mit der Build-Engine entwickelt, welche auch in Duke Nukem 3D zum Einsatz kam. Des Weiteren wurden für den PC komplett neue, teils größere und verschachteltere Level entworfen, welche nacheinander absolviert werden müssen. Eine Rückkehr zu bereits abgeschlossenen Levels ist nicht nötig, da auch die Metroidvania-Elemente der Konsolen-Fassungen nicht übernommen wurden.
Wiederveröffentlichung und Ports
Am 24. Mai 2015 wurde ein inoffizielles Remake namens PowerSlave EX basierend auf der PlayStation-Version und unter Verwendung der Kex Engine in einem Beta-Stadium als Freeware veröffentlicht, aber einige Zeit später wieder offline genommen[1][2] Im Februar 2015 wurde bekannt, dass der Publisher Nightdive Studios die Rechte an dem Spiel erworben hat und eine Wiederveröffentlichung in die digitale Distribution, nach langer Zeit der Nicht-Verfügbarkeit, vorbereite.[2] Das Remaster, das eine Art Fusion aus den beiden Konsolen-Versionen darstellt und ebenfalls die Kex Engine verwendet, erschien unter dem Titel PowerSlave Exhumed erst am 10. Februar 2022 für PC, PlayStation 4, Xbox One und Nintendo Switch. Die Versionen für Xbox One und PS4 können dabei über die Rückwärtskompatibilität auch auf Xbox Series X und S sowie PS5 gespielt werden.
2021 fand die PC-Version ihren Weg in die Digitaldistribution auf Steam und GOG. Mittlerweile sind zudem Ports unter Verwendung von EDuke32 und BuildGDX verfügbar, um auch auf modernen Systemen und in höheren Auflösungen eine möglichst problemlose Verwendung zu ermöglichen.
Weblinks
- Exhumed bei MobyGames (englisch)
- PowerSlave a.k.a. Exhumed bei Home of the Underdogs – Review zur PC-Version
- PowerSlave bei Gamespot.com – Review zur PlayStation-Version
Einzelnachweise
- Powerslave EX released, powerslaveex.wordpress.com.
- Perry Ruhland: An Interview With the Man Rebuilding Powerslave. techraptor.net. 4. Mai 2015. Abgerufen am 31. Mai 2015.