Evangelische Kirche Trebesing
Die evangelische Kirche Trebesing ist ein 1842 in nachbarocken-klassizistischen Formen errichteter Saalbau mit geradem Schluss. Die Westfassade weist einen gewellten Giebel und ein klassizistisches Portal auf. Der Giebelturm wurde 1898 hinzugefügt.
Im Inneren des vierjochigen Saallanghauses ruht ein Platzlgewölbe auf rötlich marmorierten Wandpfeilern und Gurtbögen. Die illusionistische Säulenarkatur an der Schlusswand täuscht eine halbrunde Apsis vor. Die Musikempore, deren Mittelteil konvex vortritt, steht auf zwei Säulen. Die Altarwand mit großer Ädikula über Doppelstützen zeigt im Mittelbild den Gekreuzigten und wird von einer Skulptur des Lamm Gottes bekrönt. Wie der Altar sind auch die Kanzel und das Taufbecken im spätklassizistischen Stil gefertigt.
Über die Pfarrgemeinde
1782 bildete sich in Trebesing eine Toleranzgemeinde. 1785 erfolgte der Bau eines ersten Toleranzbethauses. 1839 siedelten sich in der Pfarrgemeinde Trebesing aus Tirol vertriebene Protestanten an. Heute sind 900 der 1300 Einwohner der Gemeinde Trebesing evangelisch.
Zu den Pfarrern, die seit 1782 in Trebesing wirkten, gehörten u. a. Paul Rázga (* 1798, † 1849), Karl Bünker sen. (1876–1919), Reinhard Bünker sen. (1921–1961), Oskar Sakrausky (1961/62), Gerhard Glawischnig (1962–1972) und Otto Bünker (1974–1983).
Literatur
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 963.
- Alexander Hanisch-Wolfram: Auf den Spuren der Protestanten in Kärnten. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2010, ISBN 978-3-7084-0392-2, S. 190.