Eva Ibbotson
Eva Ibbotson (* 25. Januar 1925 als Maria Charlotte Michelle Wiesner in Wien; † 20. Oktober 2010 in Newcastle upon Tyne, England) war eine britische Schriftstellerin.
Leben
Eva Ibbotson wurde 1925 als Tochter des Physiologen Berthold P. Wiesner und der Schriftstellerin Anna Gmeyner in Wien geboren. Nach der Trennung der Eltern 1928 lebte die Mutter (schließlich wiederverheiratet mit einem Russen) in Berlin, Wien und Paris (ab 1933 im Exil; ab 1934/35 in Großbritannien); der jüdischstämmige Vater blieb zunächst in Wien, emigrierte dann aber seinerseits bereits vor 1933 nach Edinburgh und London. Die Tochter wuchs zunächst in Wien in einem kirchlichen Kinderheim auf und emigrierte 1933 zu ihrem Vater nach Schottland. Dort besuchte sie das Bedford College. Zuletzt lebte sie in Newcastle.
Sie studierte zunächst 1946/47 Physiologie an der University of Cambridge. 1965 erwarb sie auch einen Master in Erziehungswissenschaften an der Universität Durham, nachdem sie in den 1960ern eine Karriere als Lehrerin begonnen hatte. Sie heiratete ihren Kollegen Alan Ibbotson, mit dem sie drei Söhne und eine Tochter bekam. Alan Ibbotson starb in den 1990ern. Als ihr jüngster Sohn in die Schule kam, schrieb Eva Ibbotson ihr erstes Kinderbuch. Zunächst aber hatte sie mit Kurzgeschichten für Frauenmagazine begonnen, was sich neben dem Haushalt gut bewältigen ließ.
In ihrem Buch Das Geheimnis von Bahnsteig 13, das 1994 erschien, erfand sie den geheimen Bahnsteig im Londoner Bahnhof Kings Cross, den Joanne K. Rowling in ihren Harry-Potter-Romanen aufgriff.
Werke
Bücher von Eva Ibbotson sind in über 80 Sprachen übersetzt worden.
Kinder- und Jugendliteratur
- Hecky Hexe, Erika Klopp Verlag, 1995, ISBN 978-3-7817-0859-4
- Dial-a-Ghost, MacMillen Children's Books, 1996, ISBN 978-0-333-65633-4
- Das Geheimnis von Bahnsteig 13. Übersetzt von Sabine Ludwig, mit Illustrationen von Sabine Wilharm. Dressler Verlag, 1999. ISBN 978-3-7915-1006-4 (The Secret of Platform 13, 1994)
- Ein Spukschloß wandert aus. Übersetzt von Regine Adolphsen, Erika Klopp Verlag, 2000, ISBN 978-3-7817-0860-0; oder Das Geheimnis des wandernden Schlosses. Übersetzt von Sabine Ludwig, mit Illustrationen von Regina Kehn. Dressler Verlag, 2005, ISBN 978-3-423-71312-2 (The haunting of Hiram oder The Haunting of Granite Falls, 2004, oder The Haunting of Hiram C. Hopgood, 1987)
- Das Geheimnis der siebten Hexe. Mit Illustrationen von Regina Kehn. Dressler Verlag, 2002, ISBN 978-3-7915-1008-8 (Not just a Witch, 1989)
- Das Geheimnis der verborgenen Insel. Mit Illustrationen von Regina Kehn. Dressler Verlag, 2001, ISBN 978-3-7915-1007-1 (Monster Mission, 1999; Island of the Aunts, 2000)
- Maia oder Als Miss Minton ihr Korsett in den Amazonas warf, Dressler Verlag, 2003. ISBN 978-3-7915-1009-5 (Journey to the River Sea, 2001)
- Annika und der Stern von Kazan. Mit Illustrationen von Peter Gut. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2006, ISBN 978-3-7915-1011-8 (The Star of Kazan, 2004)
- Das Geheimnis der Hexen von Wellbridge. Mit Illustrationen von Regina Kehn. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2007, ISBN 978-3-423-71259-0 (Not just a Witch)
- Das Geheimnis der Geister von Craggyford. Mit Illustrationen von Regina Kehn. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2007, ISBN 978-3-423-71223-1, oder Rick und seine Spukgesellen oder Aktion Geisterrettung, 1996 (The Great Ghost Rescue, 1975)
- Das Geheimnis der schottischen Füße. Übersetzt von Regina Ludwig, mit Illustrationen von Regina Kehn. Dressler Verlag, 2008, ISBN 978-3-7915-1012-5 (The Beasts of Clawstone Castle, 2005)
- Der Libellensee oder wie man einen Prinzen rettet. Mit Illustrationen von Peter Gut. Dressler Verlag, 2010, ISBN 978-3-7915-1014-9 (The Dragonfly Pool, 2008)
- Der Weihnachtskarpfen. Weihnachtserzählung. Mit Illustrationen von Robert Wyss. Verlag Die Arche Zürich 1967
- Das Ungeheuer, das nicht Mami sagen konnte. Übersetzt von Peter Knecht, mit Illustrationen von Sabine Büchner. Dressler Verlag, 2010, ISBN 978-3-7915-1013-2 (The Worm and the Toffee-Nosed Princess and other Stories of Monsters, 1983)
- Das Geheimnis der sprechenden Tiere. Mit Illustrationen von Regina Kehn. Dressler Verlag, 2011, ISBN 978-3-7915-1015-6 (The Ogre of Oglefort, 2010)
- Fünf Hunde im Gepäck. Übersetzt von Sabine Ludwig, mit Illustrationen von Sharon Rentta. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2012, ISBN 978-3-423-76063-8 (One Dog and his Boy, 2011)
- Fünf Yetis suchen ein Zuhause. Übersetzt von Peter Knecht, mit Illustrationen von Jens Rassmus. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2013, ISBN 978-3-423-76082-9 (The Abominables, 2013)
Romane
- Die Morgengabe, Scherz Verlag, 1994, ISBN 978-3-502-10338-7 (The Morning Gift, 1993)
- Die Vertraute, Scherz Verlag, 1995, ISBN 978-3-502-10339-4 (Madensky Square, 1988)
- Sommerglanz, Scherz Verlag, 1996, ISBN 978-3-502-10326-4 (A Countess Below Stairs, 1981)
- Ein Hauch von Jasmin, Scherz Verlag, 1997, ISBN 978-3-502-10325-7 (A Company of Swans 1985)
- Das Lied eines Sommers, Blanvalet Verlag, 1999, ISBN 978-3-442-35109-1 (A Song for Summer, 1997)
- Sternenmelodie, Scherz Verlag 1999, ISBN 978-3-502-11341-6 (Magic Flutes, 1982, oder The Reluctant Heiress, 2009)
- Die kleine Komtesse, Blanvalet Verlag, 2002, ISBN 978-3-442-35159-6, oder Vicky und der Weihnachtsengel, Fischer Schatzinsel Verlag, 2008, ISBN 978-3-596-18109-4 (Glove Shop in Vienna and other Stories, 1992)
Auszeichnungen
- 2001: Nestlé Smarties Book Prize für Journey to the River Sea
Literatur
- Ursula Seeber, Alisa Douer, Edith Blaschitz (Hrsg.): Kleine Verbündete: vertriebene österreichische Kinder- und Jugendliteratur (Englischer Titel: Little Allies, übersetzt ins Englisch von Karin Hanta), Österreichische Exilbibliothek. Picus, Wien 1998, ISBN 3-85452-276-2. S. 130f (= Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Frankfurt am Main).
Weblinks
- Literatur von und über Eva Ibbotson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eva Ibbotson in der Internet Movie Database (englisch)
- „Ich brauche ein glückliches Ende“ Interview mit Eva Ibbotson, Deutschlandfunk vom 11. Februar 2006