Eugen Wolbe

Eugen Wolbe (* 6. April 1873 i​n Berlin; † 22. September 1938 ebenda) w​ar ein deutscher Pädagoge, Publizist u​nd Autographensammler.

Leben und Wirken

Eugen Wolbe entstammte e​iner Berliner jüdischen Familie. Ab 1904 w​ar er Oberlehrer a​n der 5. Realschule (später Fichte-Realschule) i​n Berlin-Moabit. Er verfasste zahlreiche Biografien, w​ar als Herausgeber (u. a. v​on Werken Berthold Auerbachs, Karl v​on Holteis u​nd Friedrich v​on Bodenstedts) tätig u​nd schrieb e​ine große Zahl v​on Aufsätzen i​n verschiedenen Zeitungen u​nd Zeitschriften.

Am 3. April 1933 w​urde Wolbe a​us dem Schuldienst entlassen. 1938 s​tarb er infolge e​ines Herzschlages. Sein Grab befindet s​ich auf d​em Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee. Seine Frau Rosa, geb. Brutzkus (1882–1942) w​urde später n​ach Riga deportiert u​nd dort ermordet; s​ein Sohn Shlomo Wolbe (1914–2005) wirkte a​ls Rabbiner i​n Stockholm u​nd später i​n Israel.[1]

Grab Wolbes auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee

Am 8. Mai 2003 w​urde an Wolbes ehemaliger Schule (heute Teil d​er Moses-Mendelssohn-Oberschule) für i​hn und seinen Kollegen Moritz Arndt (1889–1942) e​ine Gedenktafel enthüllt.[2][1][3]

Ein Teil v​on Wolbes Nachlass befindet s​ich im Österreichischen Literaturarchiv i​n Wien.[4]

Werke (Auswahl)

  • Quellenstudien zu John Home’s „Douglas“. Mayer & Müller, Berlin 1901 (= Phil. Diss., Universität Berlin, 14. Dezember 1901)
  • Berthold Auerbach. Ein Lebensbild. Neufeld & Henius, Berlin 1907
  • Major Burg. Lebensbild eines jüdischen Offiziers. Lamm, Berlin 1907
  • Kaiserin Augusta. Ein Lebensbild für jung und alt. Woywod, Breslau 1908
  • Sir Moses Montefiore. Ein Lebensbild für jung und alt. Lamm, Berlin 1909
  • Ludwig August Frankl, der Dichter und Menschenfreund. Ein Lebensbild für jung und alt. Kauffmann, Frankfurt a. M. 1910
  • Alexander von Kluck. Ein Lebensbild. Spamer, Leipzig 1917
  • Selbstmord oder neues Leben? Ein Wort zur Bevölkerungspolitik der deutschen Juden. Orania, Oranienburg 1918
  • Der Herr Professor beim Kommiß. Ernstes und Heiteres aus der Garnison. Peitz, Camburg 1919
  • Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern. Ein Lebensbild. Koehler, Leipzig 1920
  • Handbuch für Autographensammler. Schmidt, Berlin 1923
  • Spaziergänge im Reiche des Autographen. Eine Anregung zum Autographensammeln. Schmidt, Berlin 1925
  • Kaiser Friedrich. Die Tragödie des Übergangenen. Avalun-Verlag, Hellerau bei Dresden 1931
  • Carmen Sylva. Der Lebensweg einer einsamen Königin. Koehler & Amelang, Leipzig 1933
  • Geschichte der Juden in Berlin und in der Mark Brandenburg. Verlag Kedem, Berlin 1937
  • Ferdinand I., der Begründer Großrumäniens. Verbano-Verlag, Locarno / Leipzig 1938

Literatur

Böing, Itai: Eugen Wolbe. Lehrer u​nd Privatgelehrter. Jüdische Miniaturen Bd. 278. Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig, 2021, ISBN 978-3-95565-487-0.

Wikisource: Eugen Wolbe – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. gew-berlin.de (Memento des Originals vom 4. November 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gew-berlin.de
  2. Gedenken in 28 Sprachen. In: Berliner Zeitung, 14. Mai 2003
  3. gedenktafeln-in-berlin.de
  4. onb.ac.at (Memento des Originals vom 1. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.onb.ac.at
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.