Eugen Block
Eugen Block (* 13. September 1940 in Harkebrügge / Gemeinde Barßel bei Oldenburg) ist ein in Hamburg ansässiger Unternehmer. Zur Eugen Block Holding gehören heute 16 Unternehmen, die mit über 2200 Beschäftigten im Jahr 2014 etwa 340 Millionen Euro umsetzten. Zu den namhaften Marken der Gruppe gehören das Steakhaus Block House, die Burgerkette Jim Block und das Hotel Grand Elysée.[1]
Leben
Block wurde in eine Gastwirtfamilie im Oldenburger Münsterland[1] geboren, sollte nach dem Willen der Mutter aber Priester werden. Nach der mittleren Reife machte er stattdessen eine Lehre in der Gastronomie und arbeitete anschließend als Kellner in Paris, London und New York. Dort entwickelte er die Idee, auch in Deutschland Steaks in speziellen Restaurants zu verkaufen.[1]
1968 eröffnete Block dann in Hamburg-Winterhude sein erstes Block House. 1972, nachdem auch in Hamburg-Wandsbek ein Block House entstanden war, begann die eigene Produktion zur Belieferung seiner Restaurants, zunächst mit Saucen, später mit Fleisch aus einer eigenen Metzgerei. Inzwischen besteht eine zentrale Lebensmittelproduktion in Zarrentin am Schaalsee, die auch fremde Unternehmen beliefert. 1973 entstand die Marke Jim Block zur Verwertung der Fleischreste aus der Steak-Produktion in Form von Hamburgern.[1] 2015 umfasste die Unternehmensgruppe unter anderem 36 eigene Steakhäuser, elf Burger-Restaurants, acht Franchise-Betriebe im Ausland, die Fleischerei, Block Menü als Anbieter für Convenience Food sowie Block Foods für den Vertrieb von Produkten im Lebensmittelhandel und im Großhandel.[1]
Hinzu kommen weitere Restaurants in Hamburg und am Schaalsee, ein Anteil an der Hansens Brauerei in Flensburg, das Privatbrauhaus Blockbräu bei den St. Pauli-Landungsbrücken. Zudem besaß Eugen Block in den 1990er-Jahren Beteiligungen an der Fluggesellschaft Saarland Airlines und gründete 1988 die ambitionierte Hamburg Airlines, die er aber 1997 als unrentabel wieder einstellte.[1]
1985 eröffnete Block das gemeinsam mit Robert Vogel gebaute Hotel Elysee[2][3] in Hamburg-Rotherbaum, welches 2005/2006 mit einem Investitionsvolumen von 103 Millionen Euro durch einen Anbau zum Moorweidenpark auf 511 Zimmer erweitert und in Grand Elysée Hamburg umbenannt wurde.[4]
Im September 2018 kündigte Block an, mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro ab 2019 ein Vier-Sterne-Plus-Hotel in Berlin-Mitte an der Tiergartenstraße zu bauen.[5]
Seine Unternehmen wurden mehrmals als „bester Arbeitgeber“ ausgezeichnet. Er selbst gilt dabei als Patriarch ohne Scheu vor dem Tausch von Führungskräften, der sich zugleich sehr um das Wohl der übrigen Mitarbeiter bemüht, die ihm dafür teilweise jahrzehntelang die Treue halten. So behielten die Hoteldirektoren des Grand Elysée ihre Stellung im Mittel nur zwei Jahre lang, während das Umfeld der Reeperbahn unter ihm mit Blick auf weibliche Mitarbeiter nicht als Standort eines Betriebes in Frage kommt.[1]
Schon mehrfach kündigte der Patriarch[6] Eugen Block seinen altersbedingten Rückzug aus dem operativen Geschäft an, ohne es zu tun. Bis zu seinem 75. Geburtstag im September 2015 sollte die Nachfolge geregelt worden sein.[1] Im Sommer 2016 gab er dann seinen Aufsichtsratsvorsitz der Holding an Hans Fabian Kruse, den Sohn von Hellmut Kruse, ab.[7][8]
Block sammelt Kunst mit Schwerpunkt auf regionaler gegenständlicher Malerei, darunter Werke der Hamburgischen Sezession und der Norddeutschen Realisten. Die Sammlung ist in den öffentlichen Bereichen des Grand Elysée Hotels zugänglich.[9]
Privat
Eugen Block ist verheiratet und hat mit seiner Frau Christa drei Kinder, die an seinem Unternehmen mit je acht Prozent beteiligt und Mitglieder des Beirates sind. Sein älterer Sohn Dirk war zeitweilig sein Geschäftsführer, verlor diese Position aber wieder und machte sich daraufhin als Franchise-Nehmer von inzwischen sieben Restaurants der L’Osteria-Kette in Hamburg, Lübeck, Lüneburg und Kiel selbständig und betreibt außerdem die „Trattoria Brunello“ und das „SoHo Chicken“ in Hamburg.[10] Auch seine Tochter Christina gründete mit einer kleinen Bistrokette ein eigenes Unternehmen, während Philipp als Jüngster zunächst Erzieher wurde, bevor er später wie sein Schwager in den väterlichen Fleischhandel einstieg.[1] Eugen Blocks Schwester Marlies Head (* 1942) führte als Inhaberin bis 2009 das Madison Hotel in Hamburg-Neustadt.[11][12]
Eugen Block steht nach eigenen Angaben politisch der CDU nahe. Laut Eigenangaben wählte er bei der Bundestagswahl 2013 die AfD.[13] Er ist Anhänger der Vollwerternährung nach Max Otto Bruker.[1]
Ehrungen
Am 13. Dezember 2010 erhielt Eugen Block für sein Lebenswerk vom Fernsehsender Hamburg 1 die Auszeichnung „Hamburger des Jahres“.[14]
Am 11. September 2017 wurde Eugen Block bei der Verleihung des Hamburger Gründerpreises für sein Lebenswerk ausgezeichnet.[15]
Einzelnachweise
- Anna Marohn: Der ewige Gründer. In: Die Zeit. 16. April 2015, abgerufen am 24. August 2015.
- Eugen Block fand einen Finanzpartner. Nun geht's voran mit dem Hotelbau, abendblatt.de vom 31. August 1983 (abgerufen am 12. September 2018)
- Probewohnen im First-Class-Hotel, 15. Juli 1985 (abgerufen am 12. September 2018)
- Hier wächst Eugen Blocks Luxus-Block, abendblatt.de vom 2. August 2005 (abgerufen am 12. September 2018)
- Hamburger Unternehmer Eugen Block baut Luxushotel am Tiergarten, abendblatt.de vom 11. September 2018 (abgerufen am 12. September 2018)
- Unternehmer und Clan-Chef. Patriarch Eugen Block - Porträt eines Getriebenen, abendblatt.de vom 8. Juli 2011 (abgerufen am 12. September 2018)
- Eugen Block: "Ich habe mich überschätzt", zeit.de vom 30. Juni 2016 (abgerufen am 12. September 2018)
- „Herz, Hirn und Hand in Einklang bringen“, WamS vom 12. Februar 2017 (abgerufen am 12. September 2018)
- Einzigartige Sammlung Block. In: www.grand-elysee.com. Abgerufen am 29. Februar 2020.
- Ulrich Gaßdorf: Hamburg und Sylt – das sind Dirk Blocks neue Lokale. Hamburger Abendblatt, 28. August 2020, abgerufen am 29. Oktober 2020.
- Hotelmanagerin feiert Geburtstag, WamS vom 18. März 2012 (abgerufen am 12. September 2018)
- Karriere: Gasthaus Block als Basis des Erfolgs, NWZonline.de vom 9. März 2012 (abgerufen am 12. September 2018)
- Eugen Block: Der ewige Gründer. Seite 2/2: "Wie die Mutter der Kompanie", DIE ZEIT Nr. 16/2015, vom 16. April 2015
- Camilla John: Das sind die Hamburger des Jahres. (Zugang mit Abo). In: Hamburger Abendblatt. 13. Dezember 2010, abgerufen am 24. August 2015.
- Das sind Hamburgs beste Unternehmer. In: Hamburger Abendblatt. 12. September 2017, abgerufen am 14. September 2017.