Eugen Birzer

Eugen Birzer (* 6. Dezember 1847 i​n Waldsassen, Oberpfalz; † 27. April 1905 i​n München), w​ar ein deutscher Maler u​nd Zeichenlehrer.

Eugen Birzer bestand 1867 a​m Ludwigsgymnasium i​n München d​ie Abiturprüfung u​nd studierte anschließend Rechtswissenschaften u​nd Philosophie a​n der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Dezember 1870 w​urde er a​ls Leutnant d​er Landwehr i​m Gefecht b​ei Loigny-Poupry, nördlich v​on Orléans, Frankreich, verwundet[1] u​nd war n​ach seiner Genesung s​eit 1871 i​n verschiedenen lithographischen Anstalten i​n Berlin tätig. Schließlich studierte e​r Malerei a​n einer Kunstschule – möglicherweise privat b​ei Ludwig Martin Wilberg (1853–1912)[2] – u​nd kurzzeitig a​n der Akademie d​er bildenden Künste Berlin. 1880 l​egte er (wohl bereits i​n München) d​ie Staatsprüfung für d​as Zeichenlehramt ab. Im Sommerhalbjahr 1889/90 w​urde er a​ls Aushilfslehrer für Zeichnen a​ns Maximiliansgymnasium München versetzt, z​um Zeichenlehrer ernannt u​nd nach häufiger Erkrankung 1903 w​egen nachgewiesener Dienstunfähigkeit i​n den dauernden Ruhestand versetzt. Seit 1882 w​ar er m​it Maria Albertine Hermine geb. Gerlinger (* 1863) a​us Ebersberg verheiratet. Er w​ar Inhaber d​er Kriegsgedenkmünze 1870/71 für Kombattanten s​owie der Dienstauszeichnung 2. Klasse.[3]

In freier künstlerischer Tätigkeit schuf Birzer überwiegend Landschaftsgemälde in der Tradition der Münchner Schule um Philipp Röth, Paul Weber und Joseph Wenglein. Seine Motive, in denen er jahreszeitliche Stimmungen betonte, nahm er vorwiegend aus dem Münchner Umland (Blutenburg, Schleißheim) und dem bayrischen Alpenvorland. Birzer war Mitglied des Kunstvereins München und der Münchner Künstlergenossenschaft (MKG), in deren Ausstellungen er seine Werke zeigte. 1885 erwarb der Kunstverein Birzers Gemälde Frühjahr;[4] Landschaftsgemälde waren 1902 und postum 1905 in den Jahresausstellungen im Münchner Glaspalast zu sehen.[5]

Werke (Auswahl)

  • Floßlände an der Isar bei München (1887)
  • Rehbock auf einer Waldlichtung (1897)
  • Moorlandschaft (1899)
  • Waldlichtung mit kleinem Weiher (1902)
  • Landschaft bei Blutenburg
  • Dorfidyll bei Schleißheim
  • Bäuerin auf Holzsteg über einen Bachlauf am Waldrand
  • Blick auf ein Dorf
  • Ungarische Landschaft bei Erdö
  • Blick auf München vom Maximilianeum aus, Kunsthandel
  • Schleißheimer Schlosskanal. Farbabbildung. In: Hermann Schmid: Maler in Schleißheim. Oberschleißheim 1991

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerische Verlustlisten 1870–1871: Landwehrunterlieutnant; Leibregiment, 3. Bataillon; 2. Landwehrbataillon: verwundet: Orleans, 2. Dezember 1870.
  2. Wilberg war 1875-78 Student an der Kunstakademie Berlin; 1880–83 Lehrer an der Kunstakademie Leipzig; 1883–1905 Leiter des Kunstgewerbemuseums Berlin; vgl. Friedrich Jansa (Hrsg.): Deutsche Bildende Künstler in Wort und Bild. Leipzig 1912, S. 640.
  3. Jahresberichte 1889/90 bis 1903/04 und 1905/06 (Nachruf); Personalakte Birzer (u. a. Eheschließungs- und Sterbeurkunde): Maximiliansgymnasium München, Archiv; Meldeunterlagen (PMB: Birzer, Eugen. Steuerliste, Nr. 9962): München, Stadtarchiv.
  4. Bericht über das Wirken und den Bestand des KV München […] 1885. München 1886.
  5. Offizieller Katalog der Münchner Jahresausstellung 1902 im Glaspalast. Nr. 72: Landschaft; ebenso 1905, Nr. 117 Sommerlandschaft.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.