Eugénie Heger-Gasser

Eugénie Heger-Gasser (* 18. Dezember 1861 i​n Freiberg, Kreis Neu Titschein i​n Mähren; † unbekannt) w​ar eine österreichische akademische Porträtmalerin.

Eugénie Heger-Gasser, Porträt in „Der Humorist“ vom 20. Oktober 1899

Leben

Eugénie Heger w​urde als Tochter v​on Antonia u​nd Albert Heger, Bezirksbeamter i​n Freiberg, geboren. Sie besuchte d​ie Kunstgewerbeschule a​n der Wiener Akademie d​er bildenden Künste b​ei Siegmund L’Allemand, s​owie an d​er Malerschule v​on Ludwig Minnigerode d​es österreichischen Museums.[1] Sie studierte ferner a​n den Kunstschulen i​n Paris, Berlin, Dresden u​nd München u​nd genoss e​ine Ausbildung i​n italienischen u​nd niederländischen Meistergalerien.[2] 1894 heiratete s​ie in Wien d​en Waffenfabrikanten Johann Gasser (1847–1896), m​it dem s​ie eine gemeinsame Tochter, Eugénie Gasser (* 1895), hatte. Diese heiratete 1918 d​en Freiherr Alfred v​on Catinelli. Johann Gasser besaß e​ine Waffenfabrik i​n Ottakring u​nd eine Weicheisengießerei i​n St. Pölten. Beide Orte w​aren auch Wohnadressen d​es Ehepaares, d​aher wurde d​ie bekannte Malerin a​uch gerne v​on den St. Pöltnern a​ls eine St. Pöltnerin gesehen.[3] Nach d​em Tode v​on Johann Gasser heiratete Eugénie Heger-Gasser i​m Jahre 1906 d​en k.k. Hauptmann Graf Karl Berchtold (1862–1915) u​nd führte d​ann den Namen Gräfin Eugénie Berchtold Freiin v​on und z​u Ungarschütz, Frätting u​nd Püllitz. Bis 1914 h​atte Gräfin Eugénie Berchtold e​ine Adresse i​n Wien. 1918 w​urde sie n​och bei d​er Hochzeit i​hrer Tochter i​n verschiedenen Zeitungen erwähnt, d​ann verliert s​ich ihre Spur.

Werke (Auswahl)

Eugénie Heger-Gasser in ihrem Atelier. Foto: k. u. k. Hof-Photograph A. Huber (Sport & Salon, 1902)
  • Franz Keim (Dichter), Brust und Kopf, Gemälde (Öl/Leinwand 66 × 54 cm) (Eugénie Heger 1890),
  • Studienkopf eines Mädchens (Öl/Leinwand, 55 × 43 cm), 1890
  • Kaiser Franz Josef I. in ganzer Figur für den Kaisersaal des Grand Hotel Pittner in St. Pölten
  • Kaiser Franz Josef I. für den Konferenzsaal des Kaiser Franz Josef Spital in Wien
  • Erich Graf von Kielmansegg (Statthalter von Niederösterreich), Bildnis in ganzer Figur
  • Clementine von Sachsen-Coburg für das Rathaus von Sofia
  • Erzherzog Rainer von Österreich
  • Freiherr Ludwig Possinger von Choborski (1825–1905, Verwaltungsbeamter, Statthalter von Niederösterreich)
  • Babette Devrient-Reinhold (Burgschauspielerin)
  • Fürstin von Ghyka (Siebenbürgen) (Öl/Leinwand 210 × 125 cm), 1901
  • Madonna (Öl/Leinwand 50 × 41 cm)
  • Madonna mit Kind (Öl/Leinwand 85 × 68 cm)
  • Venus (Öl/Leinwand 198 × 114 cm)
  • Weibliche Aktstudie (Öl/Leinwand 81 × 45 cm)
  • Ruhende Venus (Öl/Leinwand 147 × 206 cm), Kopie nach Johann Baptist Lampi dem Älteren[4]

Ausstellungen (Auswahl)

Grand Hotel Pittner „Kaisersaal“ (St. Pölten 1900) mit dem Gemälde Kaiser Franz Josef I. von Eugénie Heger-Gasser

Im Oktober 1899 f​and eine Ausstellung i​n ihrem Atelier i​n der Porzellangasse 54 i​m 9. Wiener Bezirk statt. Vom 6. März 1901 b​is 31. März 1901 veranstaltete s​ie die Porträt- u​nd Studien-Ausstellung i​n den Gartenbau Sälen i​n Wien.[5] Dort w​urde unter anderem e​in Gemälde v​on Kaiser Franz Josef I. gezeigt. Dieses Gemälde w​ar damals bereits i​m Besitz d​es Hoteliers Franz Pittner u​nd zierte d​en Kaisersaal d​es Grand Hotel Pittner i​n St. Pölten. Ein damaliger Besucher dieser Ausstellung w​ar auch Erich Graf v​on Kielmansegg, Statthalter v​on Niederösterreich u​nd 1895 Ministerpräsident v​on Cisleithanien, d​er auch v​on Eugénie Heger-Gasser porträtiert wurde.[6]

Aktivitäten als Gräfin

Unter i​hrem verehelichten Namen Gräfin Eugénie Berchtold wirkte s​ie im Verein für erweiterte Frauenbildung (Frauenbewegung) (1906, 1907, 1908, 1909, 1912, 1913), für d​ie Ausstellung „Das Kind“ a​ls Patronessin dieser Ausstellung i​m Palais Liechtenstein, Wien 9. Bezirk, Alserbachstraße (1907) u​nd im Wiener Hausfrauen-Verein (Frauenbewegung, 1909).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Der Humorist: Eugénie Gasser-Heger. In: ANNO-ÖNB. Der Humorist, 20. Oktober 1899, abgerufen am 9. Februar 2020 (deutsch).
  2. Wiener Salonblatt (H.F.): Eugenie Heger-Gasser (Foto und Kurzbiographie). In: ANNO-ÖNB. Wiener Salonblatt, 26. November 1899, abgerufen am 9. Februar 2020 (deutsch).
  3. St. Pöltner Bote: Gemäldeausstellung „Malerin Heger-Gasser eine St. Pöltnerin“. In: ANNO-ÖNB. St. Pöltner Bote, 14. März 1901, abgerufen am 12. Februar 2020 (deutsch).
  4. Universität Heidelberg: Dorotheum Wien. In: Universität Heidelberg. Dorotheum Wien (Auktionsliste), März 1920, abgerufen am 12. Februar 2020 (deutsch).
  5. Neues Wiener Tagblatt: Statthalter Graf Kielmannsegg besucht Gemälde Ausstellung. In: ANNO-ÖNB. Neues Wiener Tagblatt, 15. März 1901, abgerufen am 12. Februar 2020 (deutsch).
  6. Sport & Salon: KUNST. In: ANNO-ÖNB. Sport & Salon, 18. Januar 1900, abgerufen am 9. Februar 2020 (deutsch).
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