Eugène d’Halwin de Piennes
Eugène d’Halwin Marquis de Piennes (* 20. Januar 1825 in Périers, Département Manche; † 6. Januar 1911 in Vrbovec, Kroatien) war ein französischer Diplomat und Staatsmann aus einer alten picardischen Familie, die seit dem 16. Jahrhundert am Ärmelkanal ansässig war.
Leben
De Piennes diente seit den 1850er Jahren als Botschaftssekretär in Lissabon, Sankt Petersburg und Rom, wo er sich mit dem Bildhauer Jean-Baptiste Carpeaux anfreundete, dessen Förderer er wurde. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich im Jahre 1862 wurde er Generalrat seines Heimatdépartements Manche, als welcher er bis 1870 wirkte, und Bürgermeister seiner Heimatstadt Périers. Als Kammerherr der Kaiserin Eugénie de Montijo (1863) führte er Carpeaux in den Hof ein; auch erwirkte er die Freigabe der Mittel zur Restaurierung des Mont-St-Michel und setzte sich für die Förderung der Region Périers ein. Nach dem Ende des Kaiserreiches zog er sich aus der Politik zurück und ging nach Kroatien, wo er den von Baron Maurice de Hirsch finanzierten Bau der Balkan-Eisenbahn beaufsichtigte. Seine umfangreiche Kunstsammlung schenkte er der Strossmayer'schen Gemäldegalerie am Museum von Zagreb.
Bibliographie
- Willy Gianinazzi, Le marquis de Piennes, chambellan de l'impératrice Eugénie et informateur de Georges Sorel, Revue de la Manche, t. LIII, fasc. 211, 1er trim. 2011.