Esparsetten-Tragant
Der Esparsetten-Tragant (Astragalus onobrychis), auch Fahnen-Tragant[1] oder Langfahnen-Tragant[2], ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Das Artepitheton bezieht sich auf das griechische Wort Onóbrychis für die Saat-Esparsette wegen der Ähnlichkeit der leuchtend-violetten Blüten.[3]
Esparsetten-Tragant | ||||||||||||
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Esparsetten-Tragant (Astragalus onobrychis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Astragalus onobrychis | ||||||||||||
L. |
Merkmale
Der Esparsetten-Tragant ist eine ausdauernde, kriechende Pflanze und wird 10 bis 30, selten bis 60 cm lang. Sie bildet keine Rosette aus. Der Stängel ist beblättert und niederliegend bis aufsteigend. An Stängel und Laubblättern sitzen Kompassnadelhaare. Die Nebenblätter sind fast vollständig miteinander verwachsen.[2]
Er besitzt ein Pfahlwurzel und ist ein Hemikryptophyt.[1] Er ist ein Tiefwurzler.[4]
Der Blütenstand ist eine Ähre mit 10 bis 30 Blüten. Er ist zunächst kopfig und wird später länger. Die Krone ist von leuchtend purpurner bis violettpurpurner Farbe sowie 18 bis 24 mm lang. Die Fahne annähernd linealisch und um 6 bis 10 mm länger als die Flügel.[2]
Fruchtknoten und später die Frucht sind sitzend, wenig gedunsen und weiß behaart. Blütezeit ist in Österreich Juni bis Juli, selten bis September.[2]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 64 oder 72.[4]
Verbreitung und Standorte
Der Esparsetten-Tragant ist in Europa und Westasien heimisch und hat eine submeridional-subtemperate Verbreitung. Die Kontinentalität wird als c3-8 (bei einer Skala bis 10) angegeben.[1]
In Deutschland war der Esparsetten-Tragant ein Neophyt, kam in Mittel- und Nordwest-Bayern vor, ist aber inzwischen ausgestorben.[1]
In Österreich kommt der Esparsetten-Tragant im Burgenland, in Wien, Niederösterreich, Südwest-Kärnten und Nord-Tirol vor (besonders im Ober-Inntal), in Oberösterreich und Steiermark nur unbeständig, in Osttirol ist er ausgestorben. Im pannonischen Gebiet ist er häufig bis zerstreut, im Rest des Landes selten. In Südtirol ist er im Etsch- und Eisacktal häufig bis zerstreut.[2]
Er ist in Mitteleuropa eine Ordnungscharakterart der Festucetalia valesiacae.[4]
Belege
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. Band 4. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. 10. Auflage, Elsevier, München 2005, ISBN 3-8274-1496-2, S. 451.
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 586f.
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Birkhäuser, Basel/Stuttgart 1976, 3. Auflage ISBN 3-937872-16-7.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 603.
Weblinks
- Esparsetten-Tragant. FloraWeb.de
- Esparsetten-Tragant. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Astragalus onobrychis L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitungskarte Euro+Med
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)