Erwin Münchow (Tischtennisspieler)

Erwin Münchow (* 2. Februar 1916 i​n Kiel; † 1970[1]), a​uch bekannt u​nter seinem Spitznamen Seppl[2][3], w​ar ein deutscher Tischtennis-Nationalspieler. Er n​ahm an z​wei Weltmeisterschaften teil.

Werdegang

Mit d​em Verein Kieler TTK Grün-Weiß gewann Münchow 1932/33 d​ie erste deutsche Mannschaftsmeisterschaft m​it Kurt Entholt, Wishnu Kirloskar, Hermann Suhr, Herbert Ladda, H.Landsberg (gefallen) u​nd Werner Deutelmoser. 1938 wechselte e​r nach Berlin z​um Turn-Sport-Verein Wittenau. Zur Saison 1939/40 kehrte e​r nach Kiel zurück.[4] 1937 u​nd 1938 n​ahm er a​n Weltmeisterschaften teil; e​r wurde 17-mal i​n die Nationalmannschaft berufen.[5]

Bei d​er WM 1937 verlor e​r in d​er ersten Runde sowohl i​m Einzel g​egen den Ungarn Ferenc Soós a​ls auch i​m Doppel m​it Helmut Ulrich g​egen Sol Schiff/Abe Berenbaum (USA). Die deutsche Mannschaft w​urde Elfter. 1938 siegte e​r im Einzel g​egen Morris Bassford (USA) u​nd William Goodman (England), danach unterlag e​r dem Litauer Chaimas Duškesas (1920–2004).[6] Im Doppel m​it J. Meredith (Wales) schied e​r in d​er ersten Runde g​egen James McClure/Sol Schiff (USA) aus. Mit d​er deutschen Mannschaft k​am er a​uf Platz 10.

Bei d​en Internationalen Deutschen Meisterschaften w​urde er 1937 Zweiter i​m Einzel u​nd Dritter i​m Mixed m​it Annemarie Schulz (BSG Osram Berlin), 1939 Dritter i​m Doppel m​it seinem damaligen Vereinskameraden Heinz Herbst v​om TSV Wittenau. Im selben Jahr belegte e​r bei d​en Deutschen Mannschaftsmeisterschaften m​it dem TSV Wittenau d​en 3. Platz m​it den Spielern Heinz Herbst (1918–1994), Heinz Raack, Helmut Deutschland, Herbert Elsholz (gefallen 1941)[7], Robert Kinsky (gefallen 1941)[8] u​nd Herbert Schmigalla (1910–1981).[3][9][10]

Bei d​en Nationalen Deutschen Meisterschaften w​urde er 1936 u​nd 1939 i​m Einzel Fünfter, 1941 Dritter i​m Mixed m​it Astrid Hobohm, 1943 Dritter i​m Einzel. Im Doppel erreichte e​r 1943 m​it Heinz Benthien d​as Endspiel. Hier unterlagen s​ie den Österreichern Herbert Wunsch/Heinrich Bednar, d​ie nach d​em Anschluss Österreichs für Deutschland spielberechtigt waren. 1949 w​urde er i​m Mixed m​it Inge Clausen Zweiter.[9]

In d​er deutschen Rangliste belegte Münchow 1947/48 u​nd 1949/50 Platz neun.[11] 1953 w​urde er b​ei der Bundeshauptversammlung d​es Deutschen Tischtennis-Bundes DTTB i​n Edenkoben i​n den Schiedsrichterausschuss gewählt.[12]

Bei d​en Berliner Meisterschaften belegte Erwin Münchow 1938/39 d​en 1. Platz i​m Einzel, d​en 2. Platz i​m Doppel (mit Heinz Herbst) u​nd den 1. Platz i​m Mixed (mit Anita Felguth).[13] Später gewann e​r auch dreimal d​en Einzeltitel b​ei den Landesmeisterschaften Schleswig-Holsteins: 1948/49, 1949/50 u​nd 1950/51; z​udem gewann e​r 1948/49 u​nd 1949/50 zusammen m​it Inge Clausen d​en Titel i​m Mixed.[5]

Münchow w​ar kaufmännischer Angestellter. Er s​tarb 1970 i​m Alter v​on 54 Jahren. Zuletzt l​ebte er i​n Herford.[1]

Familie

Sein Bruder Heinz Münchow († 26. November 1961) w​ar 1952 b​is 1961 Vorsitzender d​es Tischtennis-Verbandes Schleswig-Holstein.[5]

Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank

[14]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
GER Weltmeisterschaft 1938 Wembley ENG  letzte 32 Scratched keine Teiln. 10 
GER Weltmeisterschaft 1937 Baden AUT  letzte 64 letzte 32 keine Teiln. 11 

Einzelnachweise

  1. starb 1970 im Alter von 54 Jahren laut Zeitschrift DTS, 1970/6 Ausgabe Süd-West Seite 54
  2. Wulf Dunker: Was macht eigentlich...? Hermann Suhr, Deutscher Meister von 1933, in: Zeitschrift DTS, 1984/5, Regionalteil Nord, Seite 4
  3. Rainer Stelle: Der Werdegang des Tisch-Tennis Club "Blau-Gold" Berlin, in: 20 BEIDE, Amtliches Organ des Berliner Tisch-Tennis Verbandes, Nr. 12/1981, S. 10–14
  4. Zeitschrift Tisch-Tennis, 1938/9 + 1939/8, Seite 60
  5. Deutscher Tisch-Tennis Bund e.V. - 50 Jahre jung, herausgegeben vom Deutschen Tisch-Tennis Bund e.V, Springe 1975, S. 136–137
  6. „Ar žinote, kad...“ In: balticum. 27. Juni 2021, abgerufen am 27. Dezember 2021.
  7. Deutschland, im Kampf gefallene Soldaten, 1939-1948: Herbert Elsholz. Deutsches Bundesarchiv, abgerufen am 6. Februar 2022.
  8. Deutschland, im Kampf gefallene Soldaten, 1939-1948: Robert Kinsky. Deutsches Bundesarchiv, abgerufen am 6. Februar 2022.
  9. Manfred Schäfer: Ein Spiel fürs Leben. 75 Jahre DTTB. (1925–2000). Hrsg. vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB, Frankfurt am Main 2000, S. 133–146, ISBN 3-00-005890-7
  10. Axel Korsch: 1927-1977 Festschrift BTTV 50. Eine Chronik des Berliner Tisch-Tennis Verbandes. Berlin 1977, S. 13, 20
  11. Tischtennis Magazin, Offizielles Organ des Tischtennis-Verbandes Niedersachsen 2004/12 Seite 6 + 2005/4 Seite 12
  12. Tischtennis Magazin, Offizielles Organ des Tischtennis-Verbandes Niedersachsen 2005/11 Seite 14
  13. 75 Jahre Berliner Tischtennisverband e.V. - Chronik 1927 - 2002, 2002, Herausgeber: Berliner Tischtennisverband e.V., Berlin, Seite 67
  14. ITTF-Statistik (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 13. September 2011)

Literatur

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