Ernst Ostermann

Ernst Ostermann (* 24. September 1889 i​n Ohlendorf; † 24. Juni 1970 ebenda) w​ar ein deutscher Politiker. Er gehörte e​rst der NSDAP u​nd der Sozialistischen Reichspartei (SRP), d​ann der FDP an.

Leben

Ostermann entstammte einer alten Bauernfamilie, die seit 1519 auf dem Hof in Ohlendorf nachgewiesen wird. Er besuchte von 1895 bis 1904 die Volksschule in Mellinghausen und von 1907 bis 1909 eine Landwirtschaftsschule in Sulingen. Nachdem er die Schule verlassen hatte, arbeitete er in der Landwirtschaft und erlernte später das Müllerhandwerk. Er nahm am Ersten Weltkrieg von 1915 bis 1917 als Infanterist teil. Seit dem 1. August 1929 war er NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer 146.537),[1] für die er 1934 als kommissarischer stellvertretender Kreisleiter tätig war. Von 1931 bis 1945 war er selbständiger Bauer und Müller. 1936 gehörte er der NSV und dem DRK an, 1937 der DAF, der NS-Kriegsopferversorgung und dem Volksbund für das Deutschtum im Ausland sowie 1938 dem Reichskolonialbund und dem Reichsluftschutzbund. Zudem war er von 1933 bis 1945 Kreisbauernführer im Landkreis Grafschaft Diepholz.

Vom 20. April 1945 b​is zum 7. Juli 1947 befand s​ich Ostermann i​n einem Internierungslager. Nach seiner Freilassung w​ar er wieder a​ls selbstständiger Landwirt u​nd Müller tätig. Am 6. Dezember 1948 w​urde er i​n Kategorie IV a​ls „Mitläufer“ entnazifiziert.

Ostermann w​ar in d​er zweiten Wahlperiode a​b 6. Mai 1951 Mitglied d​es Niedersächsischen Landtages. Zunächst gehörte e​r bis z​um 21. Januar 1952 d​er SRP an. Danach schloss e​r sich d​er FDP an. Nach d​em Verbot d​er SRP d​urch ein Urteil d​es Bundesverfassungsgerichts v​om 23. Oktober 1952 erlosch s​ein Mandat w​ie das a​ller anderen SRP-Fraktionsmitglieder (BVerfGE 2, 1).[2] Im Landtag w​ar er Mitglied i​m Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft u​nd Forsten.

Literatur

  • Stephan A. Glienke: Die NS-Vergangenheit späterer niedersächsischer Landtagsabgeordneter. Abschlussbericht zu einem Projekt der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen im Auftrag des Niedersächsischen Landtages. Herausgegeben vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Durchgesehener Nachdruck der ersten Auflage. Hannover 2012, S. 189 (online als PDF).
  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hrsg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Niedersächsischer Landtag, Hannover 1996, S. 283.

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Klausch: Zur NS-Vergangenheit von niedersächsischen Landtagsabgeordneten in der Nachkriegszeit (PDF; 1,8 MB) S. 21.
  2. Urteil des BVerfG (BVerfGE 2, 1 – SRP-Verbot) auf der Website des Instituts für öffentliches Recht an der Universität Bern
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