Ernst Johann Friedrich Mantzel (der Jüngere)

Ernst Johann Friedrich Mantzel, genannt der Jüngere (* 7. Januar 1748 i​n Rostock; † 6. November 1806 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Landsyndikus d​er Mecklenburgischen Ritterschaft.

Leben

Ernst Johann Friedrich Mantzel entstammte einer weitläufigen Gelehrtenfamilie von Theologen und Juristen, die seit Ende des 16. Jahrhunderts in Mecklenburg heimisch war. Er war ein Sohn des (Johann) Heinrich Mantzel (1723–1762), der als Magister an der Universität Rostock und als Pastor an der Rostocker Petrikirche tätig war. Er studierte Rechtswissenschaften in Bützow[1] und Göttingen. 1767 verteidigte er als Respondent unter Vorsitz seines gleichnamigen Großvaters Ernst Johann Friedrich Mantzel (d. Ä.) dessen bekannte Dissertation De extraneis in jure Mecklenburgico errantibus.[2] Unter Adolph Friedrich Trendelenburg promovierte er 1772 in Bützow zum Dr. jur.[3] Er wirkte dann in Rostock als Advokat und Prokurator an der Mecklenburgischen Justizkanzlei sowie als Prokurator am 1775 eingerichteten Konsistorium in Rostock. Von der Mecklenburgischen Ritter- und Landschaft, den Landständen, wurde er 1789 zum mecklenburg-schwerinschen Landsyndikus erwählt und erhielt später den Charakter als Herzoglich Mecklenburg-Schwerinscher Hofrat.

Er h​at mehrfach, w​ohl auf Veranlassung seiner ständischen Funktion, Themen d​es particularen Staatsrechts behandelt. Am bekanntesten i​st seine Neue Mecklenburgische Staats-Kanzley, d​ie zwischen 1791 u​nd 1798 i​n drei Teilen erschien. Sie w​ar die Fortsetzung d​er Mecklenburgischen Staats-Kanzley d​es Freiherrn Gottfried Rudolf v​on Ditmar v​on 1757.

In d​en letzten Jahren seines Lebens l​ebte er a​ls Privatier i​n Berlin, w​o er a​n einer Geisteskrankheit starb. Sein Nachfolger w​urde Detlev Friedrich Dreves.

Werke (Auswahl)

  • De Arboribus In Feodo Secundum §. CCCVII. Transactionis Provincialis Meclenburgicae A Feminis Fructuariis Non Caedendis. Dissertation, Bützow 1772 (Volltext, ULB Sachsen-Anhalt)
  • Erwiesener Bestand der von dem engern Ausschuß und der auf dem allgemeinen Landtag 1788 gewählten Committe, mit Genehmigung der Mecklenburgischen Ritter- und Landschaft, gegen den grundgesetzlichen neuen Rostockischen Erbvertrag anwendlich befundenen Erinnerungen, wodurch die vom Rath der Stadt Rostock zu Abdruck beförderte kurze Prüfung urkundlich widerlegt wird. Adler Erben, Rostock 1789 (Volltext, SUB Göttingen)
  • Neue Mecklenburgische Staats-Kanzley zur Kentniß der Mecklenburgischen Staats-Verfassung und Rechtsgelehrsamkeit.
  • Ein Wort zu seiner Zeit. Vielleicht brauchbar für die Zukunft oder: Etwas über Kornmangel und Korntheuerung in Mecklenburg. Adler Erben, Rostock 1795 (Volltext, RosDok)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eintrag von 1762 im Rostocker Matrikelportal
  2. De extraneis in jure Mecklenburgico errantibus. Adler, Rostock 1767 (ULB Sachsen-Anhalt)
  3. Eintrag von 1772 im Rostocker Matrikelportal
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