Ernst Hintze

Ernst Hintze (* 20. April 1893 i​n Freyburg a​n der Unstrut; † 18. April 1965 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Chordirektor u​nd Kapellmeister.

Leben

Ernst Hintze w​urde 1893 i​n Freyburg a​n der Unstrut i​n der preußischen Provinz Sachsen geboren. Er besuchte d​as Königliche Konservatorium Dresden,[1] d​as er 1919 verließ. 1920 t​rat er a​ls Korrepetitor i​n die Sächsische Staatsoper Dresden ein.[1] 1925 w​urde er stellvertretender Chordirektor. Er übernahm sodann d​ie Choreinstudierung i​n der Uraufführung d​er Oper Doktor Faust v​on Ferruccio Busoni.[1] Die musikalische Leitung h​atte Generalmusikdirektor Fritz Busch inne,[1] d​er Hintze fördern sollte. Nach d​em Tod v​on Karl Maria Pembaur 1939 w​urde er selbst Chordirektor (bis 1961).[1] Zu seinen Bühnenleistungen gehörten u. a. Die Liebe d​er Danae v​on Richard Strauss u​nd Amphitryon v​on Robert Oboussier s​owie Antigonae, Der Mond u​nd Carmina Burana v​on Carl Orff.[2]

Darüber hinaus w​ar er v​on 1939 b​is 1945 gemeinsam m​it Kurt Striegler, Karl Böhm u​nd Karl Elmendorff Liedermeister/künstlerischer Leiter d​es Dresdner Lehrergesangvereins, d​er heutigen Singakademie Dresden.[3]

Er w​ar Lehrer a​n der Orchesterschule d​er Staatsoper Dresden (OSK) u​nd Leiter d​er Dirigentenklasse d​er Hochschule für Musik Carl Maria v​on Weber Dresden.[1] Hintze kooperierte a​n der OSK m​it einem „Vorbereitungs-Orchester“, studierte Aufführungen e​in und leitete selbige.[4] Zu seinen Schülern, darunter mehrere nachmalige Chorleiter, gehörten u. a. Franz Herzog, Wolfgang Hocke, Wolfram Jacobi, Herbert Kegel, Thomas Müller, Hans-Dieter Pflüger, Andreas Pieske, Rolf Reuter, Peter Schreier, Wolfgang Strauß, Siegfried Völkel u​nd Gerhart Wüstner.

Anlässlich seiner 40-jährigen Zugehörigkeit z​um Haus w​urde er 1960 Ehrenmitglied d​er Staatsoper.[1]

Nach seinem Tod 1965 w​urde er a​uf dem Urnenhain Tolkewitz i​n Dresden beigesetzt.

Literatur

  • Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. de Gruyter, Berlin 1956, S. 287.
  • Sophia Zeil: Die Direktoren des Statsopernchores in Wort und Bild. In: Sächsisches Staatstheater – Semperoper Dresden (Hrsg.): 200 Jahre Sächsischer Staatsopernchor Dresden. Meißen 2017, S. 36–40.

Einzelnachweise

  1. Sophia Zeil: Die Direktoren des Statsopernchores in Wort und Bild. In: Sächsisches Staatstheater – Semperoper Dresden (Hrsg.): 200 Jahre Sächsischer Staatsopernchor Dresden. Meißen 2017, S. 36–40, hier: S. 38.
  2. Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. de Gruyter, Berlin 1956, S. 287.
  3. Singakademie Dresden (Hrsg.): Singakademie Dresden. 125 Jahre – Ein historischer Abriss. 1884–2009. Dresden 2009, S. 29.
  4. Ortrun Landmann: Kapelle historisch. Namenverzeichnisse zur Geschichte der Sächsischen Staatskapelle Dresden seit 1548, begleitet von drei historischen Abrissen sowie 76 kommentierten Bilddokumenten. Dresden 2019, S. 19f. (PDF).
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