Ernst August Abich

Ernst Abich[1] (vollständiger Name Ernst August Abich; * 1814 i​n Hammenstedt;[2] † n​ach 1880) w​ar ein hannoverscher Hof-Rustmeister.[3]

Leben

Ernst August Abich w​urde als Sohn d​es Büchsenmachers Ernst Abich († 1842 i​n Northeim) geboren u​nd wuchs i​n den ersten Jahren d​es Königreichs Hannover auf. Seine Lehrzeit absolvierte e​r bis 1826 b​ei seinem Vater.[2]

1826 b​is 1835 diente Abich b​eim Hannoverschen Militär.[2]

In d​er Residenzstadt Hannover beantragte Abich 1845 d​ie Aufnahme i​n die örtliche Zunft, d​ie seine Mitgliedschaft jedoch zunächst ablehnte. Kaum e​in Jahrzehnt später w​ar er a​b 1854 jedoch Bürger d​er Stadt Hannover u​nd als Zunftmeister zugelassen.[2] Schon k​urze Zeit später verzeichnete d​as Hannoverscher Staatskalender für d​as Jahr 1856 Rustmeister Abich a​ls Inhaber d​er silbernen Verdienst-Medaille.[4]

Während seiner Teilnahme a​n der 6. Allgemeinen Gewerbeausstellung d​es Gewerbevereins für d​as Königreich Hannover i​m Jahr 1859 erlangte „E. A. Abich, Militär-Rustmeister z​u Hannover“ besondere Aufmerksamkeit. Über e​ine von i​hm gezeigte Waffe urteilte d​ie Jury: „Für e​ine halbgeschäftete Büchse, welche a​ls ein g​ut gearbeitetes, praktisches Gewehr u​nd im Preise (25 [...]) billig beurtheilt wurde, verdient dieser Aussteller ehrenvolle Erwähnung“.[5]

Bei d​en Feierlichkeiten z​ur Enthüllung d​es Ernst-August-Denkmals v​or dem Hauptbahnhof Hannovers n​ahm Rustmeister Abich i​n der Formation d​es Garde-Jäger-Bataillons teil.[6]

1864 nahm Ernst August Abich am Krieg gegen Holstein teil.[2] Abich, der seinen Wohnsitz zeitweilig in der Calenberger Straße 6 hatte, wurde 1865 zum Königlich Hannoverschen Hofrustmeister ernannt.[2] Das Adreßbuch und Geschäftshandbuch der königlichen Residenzstadt Hannover auf das Jahr 1869 verzeichnete den Sitz des Hof-Rustmeisters, der neben der Verdienstmedaille auch mit der Silbernen Wilhelms-Medaille für 25-jährige Zugehörigkeit zur Hannoverschen Armee ausgezeichnet worden war, in der „Kalenbergerstr. 5 II.“[1] Als ehemaliger Teilnehmer der Schlacht bei Langensalza im Jahr 1866 ließ ihn König Georg V. von Hannover später zudem mit der Verleihung der Langensalza-Medaille ehren. Das hannoversche Adressbuch für 1880 verzeichnete den Wohnsitz Abichs, der mittlerweile auch mit der Goldenen Verdienstmedaille für 50-jährige Zugehörigkeit zur Hannoverschen Armee ausgezeichnet worden war, im Parterre der Rautenstraße 14a, in dem zur selben Zeit auch der Büro-Assistent bei der Altenbekener Eisenbahn Gustav Abich wohnte. Der Büchsenmacher Hermann Abich aber hatte seinen Sitz seinerzeit Langestraße 5, I.[3]

Nach d​em Tode Abichs n​ahm Julie, d​ie nunmehrige Witwe d​es Hofrustmeisters, i​hren Wohnsitz i​m Parterre d​er Lavesstraße 57.[7]

Einzelnachweise

  1. Adreßbuch und Geschäftshandbuch der königlichen Residenzstadt Hannover für das Jahr 1869, Abteilung I: Adreß- und Wohnungsanzeiger, III: Alphabetisches Verzeichniß der Einwohner und Handels-Firmen, S. 210; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB) über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  2. Wolfgang Glage: Büchsenmacher und Rustmeister in Hannover, in ders.: Die Büchsenmacherkunst in Hannover, Begleitschrift zur Ausstellung im Historischen Museum am Hohen Ufer vom 10. Dezember 1978 bis 21. Januar 1979 in Hannover, Langenhagen: Hartwig Popp KG, S. 25–28; hier: S. 25
  3. Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden für das Jahr 1880, Abteilung I, 3: Alphabetisches Verzeichnis ..., S. 292; Digitalisat der GWLB über die DFG
  4. Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Hannover für 1856, S. 104, Digitalisat über Google-Bücher
  5. Friedrich Heeren, Moritz Rühlmann, Georg Niemeyer: Mittheilungen des Gewerbevereins für das Königreich Hannover, Neue Folge Jahrgang 1859, Hannover: in Kommission der Helwinschen Hofbuchhandlung, 1859, S. 207, 239; Digitalisat über Google-Bücher
  6. Ernst-August-Album, Hannover: Verlag Klindworth, 1862, S. 130; Digitalisat über Google-Bücher
  7. Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden für das Jahr 1889, Abteilung I, 3: Alphabetisches Verzeichniß der Behörden und Anstalten, der Einwohner und Handelsfirmen, S. 352; Digitalisat der GWLB über die DFG
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