Erkundung
Die Erkundung ist die empirische Prüfung eines territorialen Gebietes auf definierte geowissenschaftliche Eigenschaften wie Art von Gelände, Tektonik oder Klima, und die Erzeugung und Darstellung dazu relevanter Daten.
Sie ist eine Art kleinräumiger Entdeckung, da sie vorhandene Fakten als Information aufbereitet, jedoch sind die erwarteten Ergebnisse einer Erkundung genauer definiert.
Historisch kommt der Begriff aus der militärischen Aufklärung und wird im topologischen Kontext mit einem Areal, vor allem in der Geografie und der Geologie verwendet. In der Geodäsie ist v. a. die Stabilität von Vermessungspunkten und die Sichtverbindung zwischen ihnen zu erkunden.
In einem allgemeineren Sinn wird das Wort Erkundung auch für Forschung oder für das Sammeln und Aufbereiten von Daten und Wissen verwendet:
- In Politik und Wissenschaft für das Sondieren von Chancen für erfolgreiche Tätigkeiten oder Projekte, wofür es in der Soziologie auch den Begriff Erkundungsstudie gibt;
- in der Geologie als Vorerkundung (Prospektion) möglicher Lagerstätten
- in Bauwesen und Bodenkunde für Bodenuntersuchungen und -Sondierungen
- in der Geografie zur Erkundung entlegener Gebiete durch Expeditionen, siehe auch Polarforschung
- in der Raumfahrt zur Untersuchung ferner Himmelskörper durch Orbiter
- im Rettungswesen für das Sammeln von geografischen Detailinformationen sowie über besondere Gefahren, das eigene Personal oder vorhandene Technik (auch Lagefeststellung genannt);
- in der Freinet-Pädagogik ist die Erkundung eine von Schülern durchgeführte Lernform im Rahmen eines Arbeitsvorhabens.