Erich Thilo

Erich Rudolf Julius Thilo (* 27. August 1898 i​n Neubrandenburg; † 25. Juni 1977 i​n Ost-Berlin) w​ar ein deutscher Chemiker.

Erich Thilo

Leben und Wirken

Erich Thilo studierte an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin Chemie und wurde 1925 mit einer Arbeit über Nickeldiacetyldioxim und seine Derivate promoviert. Nachdem er zunächst Privatdozent an der Berliner Universität war, wurde er dort 1938 zum außerordentlichen Professor für anorganische Chemie berufen. 1943 erhielt er einen Lehrstuhl für anorganische Chemie an der Universität Graz. 1946 kehrte er nach Berlin zurück und lehrte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1967 an der Humboldt-Universität. Außerdem war er von 1950 bis 1967 Direktor des Instituts für anorganische Chemie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. 1953 wurde er zum ersten Vorsitzenden der Chemischen Gesellschaft der DDR gewählt.[1] Seit 1949 war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. Thilo arbeitete speziell auf dem Gebiet der anorganischen Hochpolymeren auf Silikatbasis. 1961 erhielt er für diese Arbeiten den Nationalpreis der DDR I. Klasse.[2]

Schriften (Auswahl)

  • Anorganische Chemie in Frage und Antwort. Barth, Leipzig 1948; 15. Auflage 1977.
  • Vorlesungen über allgemeine und anorganische Experimentalchemie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1955.

Ehrungen und Auszeichnungen

Auf d​em Gelände d​es Wissenschafts- u​nd Technologieparks (WISTA) i​n Berlin-Adlershof w​urde 2002 e​ine Straße n​ach ihm benannt.[4]

Einzelnachweise

  1. Renate Kießling: Die Chemische Gesellschaft der DDR: Teil 1 – Die Gründungsgeschichte, Mitteilungen, Gesellschaft Deutscher Chemiker / Fachgruppe Geschichte der Chemie (Frankfurt/Main), Bd. 23 (2013), S. 145–175.
  2. Ehre der hervorragenden Leistung. In: Neues Deutschland, 7. Oktober 1961, S. 7
  3. Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, abgerufen am 11. November 2020 (Ordnung nach Graduierungsjahr).
  4. Erich-Thilo-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.