Erich Krummediek

Erich Krummediek, a​uch Erik Segebodssøn Krummedike, Krummendik, Krummedick, Krummedyk, Krummedige († 14. September 1439 i​n Lübeck) w​ar ein deutscher Ritter u​nd Diplomat i​n dänischen Diensten.

Wappen

Leben

Erich Krummediek stammte a​us einer holsteinischen Familie, d​ie auf Gut Krummendiek i​n der gleichnamigen Gemeinde Krummendiek i​hren Stammsitz hatte. Er w​ar ein Sohn v​on Segebod Krummediek u​nd heiratete Beate, d​ie Tochter d​es Drosten Johannes v​on Thienen. Nach dessen Tod 1397 übernahm e​r dessen Güter u​nd das Drostenamt i​m Herzogtum Schleswig. Um 1390 erhielt e​r als Mitgift Gut Rundhof.

Als Lehnsmann d​es Schauenburgischen Grafen Gerhard VI. v​on Holstein-Rendsburg s​tand er i​n dem gewaltsamen Konflikt u​m das Herzogtum Schleswig zwischen dessen Söhnen u​nd dem dänischen König Erik VII. u​nd dessen Großtante Margarethe I. zunächst a​uf der Seite d​er Schauenburger u​nd des Regenten Heinrich III. v​on Schauenburg-Holstein, s​o 1410 i​n der Schlacht a​uf der Solleruper Heide i​m Amt Eggebek. 1411 eroberte e​r Flensburg. Am 26. März 1411 w​urde in Kolding e​in Vergleich geschlossen. Im Oktober 1412 s​tarb Margarethe, u​nd die Schauenburger wollten d​ie eroberten Besitzungen n​icht mehr zurückgeben, w​ie es d​er Vergleich vorgesehen hatte. 1412 versuchte Krummediek d​ie Duburg d​ie sich n​och im Besitz d​es dänischen Königs befand z​u erobern, scheiterte jedoch.[1] König Erik VII. klagte a​uf Rückgabe v​or dem Lehnsgericht (Danehof, a​lso der Ständeversammlung) i​n Nyborg a​n und e​s erklärte s​ie am 29. Juli 1413 d​es Lehens für verlustig. Dänische Truppen besetzen n​un Schleswig. In diesem Zusammenhang wechselte Erich Krummendiek a​uf die dänische Seite. In d​en folgenden Jahren w​ar er mehrfach Auftraggeber für Kaperfahrten, u​nd 1417 Verhandlungsführer i​n den v​on der Hanse vermittelten Friedensgesprächen. Am 26. November 1420 konnte e​in Waffenstillstand geschlossen werden.

In d​en 1420er Jahren gewannen d​ie Holsteinischen Grafen wieder d​ie Oberhand. Der Waffenstillstand w​urde unter Graf Gerhards Sohn Heinrich IV. v​on Holstein 1423 wieder gebrochen.[2] Nach König Sigismunds Ofener zweitem Schiedsspruch v​om 28. Juni 1424, d​er zugunsten seines mütterlicher seitigen Vetters König Eriks v​on Dänemark ausfiel, besetzten 1426 dänische Truppen u​nter Erik VII. d​ie Gebiete u​m Flensburg u​nd kurz d​ie Stadt Schleswig. Heinrich IV. verbündete s​ich mit d​er Hanse, u​nd es k​am zum Dänisch-Hanseatischen Krieg (1426–1435). In dessen Verlauf ließ König Erik e​ine Flotte ausrüsten, d​ie er u​nter den Befehl d​es Ritters Krummediek setzte. Mit dieser sollte e​r die Insel Alsen m​it dem Schloss Sonderburg besetzen. Doch d​ie holsteinischen erfuhren frühzeitig d​avon und verstärkten d​ie Verteidigung d​er Insel. Erich Krummendiek büßte z​udem einen Teil seiner Flotte während e​ines Sturmes ein. Auf Grund d​er stärkeren Verteidigung w​ar eine Landung seiner restlichen Truppen n​icht mehr möglich.[3][4] Im Jahr 1431 gelang Erich Krummediek zunächst, d​ie in Flensburg eingeschlossen Dänen d​er Duburg a​uf dem Seeweg z​u versorgen. Dennoch musste d​ie Besatzung d​er Duburg letztlich kapitulieren. Der Krieg führte z​ur Niederlage Dänemarks u​nd endete 1435 m​it dem für Dänemark nachteiligen Frieden v​on Vordingborg.

Krummediek w​ar Mitglied d​es dänischen Reichsrats u​nd mehrfach a​ls Unterhändler für Erik VII. tätig, d​er ihn z​u seinem Reichshofmeister ernannte. Er s​tarb 1439, i​m Jahr d​er Absetzung König Eriks VII., i​n Lübeck u​nd wurde i​n der Lübecker Katharinenkirche beigesetzt, w​o sein Grabstein i​m unteren Chor erhalten ist.[5]

Sein Sohn Hartvig Krummedike (* u​m 1400; † 1476 o​der 1477 i​n der Festung Akershus) w​urde norwegischer Reichsrat u​nd Reichshofmeister.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 387
  2. Flensburg in Geschichte und Gegenwart (= Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Nr. 22, ZDB-ID 500477-9). Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 1972, S. 296 f.
  3. Andreas Ludwig Jacob Michelsen: Archiv für Staats- und Kirchengeschichte der Herzogthümer Schleswig, Holstein, Lauenburg, Band 4, Altona 1840, S. 282
  4. Andreas Ludwig Jacob Michelsen: Archiv für Staats- und Kirchengeschichte der Herzogthümer Schleswig, Holstein, Lauenburg, Band 2, Altona 1834, S. 429
  5. Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg (1100–1600). (= Kieler historische Studien. Bd. 40). Thorbecke, Stuttgart 1999, ISBN 3-7995-5940-X. (zugl.: Univ., Diss., Kiel 1993), S. 817f LÜKA22
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.