Erich Kneußl

Erich Kneußl (* 30. März 1884 i​n Lienz[1]; † 17. September 1968 i​n Innsbruck) w​ar ein österreichischer Verwaltungsjurist u​nd Politiker d​er Christlichsozialen Partei (CSP) u​nd der Vaterländischen Front (VF).

Ausbildung und Beruf

Von 1896 b​is 1904 besuchte Kneußl d​as Gymnasium i​n Meran. Danach begann e​r das Studium d​er Rechte a​n der Universität Innsbruck, w​o er Mitglied d​er AV Austria Innsbruck wurde. 1909 erfolgte s​eine Promotion (Doktor) z​um Dr. iur. Nach d​em Studium w​ar er i​m politischen Verwaltungsdienst b​ei der Statthalterei Innsbruck u​nd den Tiroler Bezirkshauptmannschaften tätig.

Von 1917 b​is zur Abtrennung Südtirols v​on Österreich w​ar Kneußl Bezirkshauptmann v​on Ampezzo u​nd anschließend b​is 1927 Bezirkshauptmann v​on Lienz. Von 1933 b​is 1936 w​ar er Erster Obmannstellvertreter d​es Tiroler Bauernbundes. Von 1934 b​is 1938 gehörte e​r als Vertreter d​er Unselbständigen i​n der Land- u​nd Forstwirtschaft d​em Bundeswirtschaftsrat u​nd dem Bundestag a​n und w​ar Präsident d​es Bergbauernhilfsfonds i​m Landwirtschaftsministerium. Die Gründung d​er Obstverwertungsgenossenschaft Mitteltirol i​m Jahr 1937 g​ing auf s​eine Initiative zurück. Im selben Jahr w​urde er z​um Hofrat ernannt. Nach d​em „Anschluss Österreichs“ w​urde er 1938 zwangspensioniert. Nach d​em missglückten Attentat v​om 20. Juli 1944 w​urde er verhaftet u​nd war b​is zum Oktober 1944 i​m Lager Reichenau interniert.

1945 begann e​r als Staatskommissär für unmittelbare Bundesangelegenheiten i​n Tirol. 1946 w​urde er Landesamtsdirektor für Tirol. Im Jahr 1947 übernahm e​r die Außenstelle d​es Bundeskanzleramtes i​n Innsbruck für Südtirol-Angelegenheiten. 1950 w​urde er pensioniert. Er w​ar Vorsitzender d​er Landesgruppe Tirol d​er Liga für d​ie Vereinten Nationen.

Abgeordneter zum Nationalrat

Nominiert v​om Tiroler Bauernverband w​urde Kneußl b​ei den Wahlen z​ur III. Gesetzgebungsperiode v​om 18. Mai 1927 b​is 1. Oktober 1930 i​n den Nationalrat gewählt. Bei d​en Wahlen z​ur IV. Gesetzgebungsperiode v​om 2. Dezember 1930 b​is 2. Mai 1934 w​urde er wiedergewählt. Er gehörte d​er Fraktion d​er CSP an.

Auszeichnungen

Siehe auch

Literatur

  • Gertrude Enderle-Burcel: Christlich – ständisch – autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes 1991, ISBN 3-901142-00-2, S. 126–127.

Einzelnachweise

  1. Foto von Matricula Online – Lienz-St. Andrä, Taufbuch 7, 1878-1902, Seite 67, Eintrag Nr. 27, 5. Zeile
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