Erich Finke

Erich Finke (* 13. April 1905 i​n Herne; † 4. Mai 1945 i​n Neustadt i​n Holstein) w​ar ein deutscher Internist u​nd an Menschenversuchen i​m KZ beteiligt.

Finke studierte Medizin u​nd promovierte 1935 a​n der Universität Kiel z​um Dr. med. Er arbeitete i​m Verlauf d​er 1930er Jahre a​ls Assistenzarzt a​n der Universitätsklinik Kiel. Später w​ar er Stabsarzt b​ei der Luftwaffe u​nd am Luftwaffen-Hospital Westerland tätig. Zusammen m​it dem Arzt Sigmund Rascher assistierte e​r Professor Ernst Holzlöhner a​b August 1942 b​ei der Durchführung v​on Unterkühlungsversuchen i​m Auftrag d​er Luftwaffe i​m KZ Dachau. Bei diesen Versuchen wurden Häftlinge gezielt unterkühlt, u​m sie anschließend m​it verschiedenen Methoden wieder z​u erwärmen.[1] An d​er Tagung über Ärztliche Fragen b​ei Seenot u​nd Wintertod a​m 26. u​nd 27. Oktober 1942 n​ahm Finke teil, d​a dort über d​ie Ergebnisse d​er Kälteversuche referiert wurde.[2] Finke, d​er im April 1943 d​as Kriegsverdienstkreuz II. Klasse m​it Schwertern verliehen bekam, s​tarb Anfang Mai 1945 i​n einem Lazarett i​n Neustadt/Holstein.[3]

Literatur

  • Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer. 3. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 1997, ISBN 3-596-14906-1.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8.

Einzelnachweise

  1. Laborjournal online: Was geschah in Sudelfeld? (Memento des Originals vom 21. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.biotech-europe.de
    Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer. 3. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 1997, S. 231f.
  2. Ludwig Eiber, Robert Sigel: Dachauer Prozesse: NS-Verbrechen vor amerikanischen Militärgerichten in Dachau 1945–1948. Verfahren, Ergebnisse, Nachwirkungen, Wallstein Verlag, 2007, S. 143.
  3. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich – Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main 2007, S. 150
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