Erich Edegger
Erich Edegger (* 30. Jänner 1940; † 28. Oktober 1992 in Graz) war ein österreichischer Lokalpolitiker.
Leben
Edegger führte das Familienunternehmen der Hofbäckerei Edegger-Tax fort, sein Studium an der Universität Graz musste er deswegen aufgeben und aus seiner Studentenverbindung K.Ö.H.V. Carolina Graz im ÖCV austreten (später erfolgte die Ehrenbandverleihung und somit neuerliche Aufnahme). Außerdem wurde er 1988 von seiner ehemaligen Universität zum Ehrensenator ernannt.
Durch sein Engagement in der ÖVP kam er 1971 in den Grazer Gemeinderat und wurde schließlich 1983 Vizebürgermeister der Stadt Graz. Als „Radpionier“ (ohne Kfz-Führerschein) trieb er den Ausbau von Radwegen und des öffentlichen Verkehrs voran (zum Beispiel wurde erstmals seit 1941 das Grazer Straßenbahnliniennetz erweitert) und führte aus Verkehrs- und Umweltgründen „Tempo 30“ auf den Nebenstraßen in Graz ein.
Im Herbst 1992 erlitt er eine Hirnblutung und verstarb nach tagelangem Kampf auf der Intensivstation. Er ist auf dem St.-Leonhard-Friedhof in Graz beigesetzt.
Radverkehr, Ehrungen
- Aktivisten um Raumplaner Günther Tischler und Peter Hagenauer, die am östlichen Gehsteig der Wilhelm-Fischer-Allee 1980 nachts den "ersten Radweg" in Graz am Boden markierten, worüber die Kleine Zeitung schon in der Abendausgabe berichtete, wurden von der Polizei ertappt. Edegger kaufte die verwendete Radlogo-Schablone ab, womit eine Verwaltungsstrafe ausgeglichen wurde und erreichte durch Intervention, dass kein Verfahren wegen Sachbeschädigung und Amtsanmaßung angestrengt wurde.[1]
- Erich Edegger sprach am Symposion für Radverkehr um 1990 in Linz, Tourotel: "Radfahrer, die im Winter fahren, müssen wir besonders schätzen, denn die fahren in einer Zeit besonders angespannter Luftsituation." Aus Sicht erwünschter Verkehrsentwicklung, hin zu luftschadstofffreier Mobilität. In Linz und Oberösterreich war damals noch die Meinung vorherrschend "Im Winter radelt eh niemand" und wurden Radrouten und Radwege – etwa entlang des Hochwasserdamms zur Universität – nicht oder nur nachrangig von Schnee geräumt.
- Nach ihm wurde auf Initiative der Radlobby ARGUS Steiermark der 1992 errichtete „Erich-Edegger-Steg“ in Graz benannt – eine beliebte zentrale Murbrücke nur für Fußgänger und Radfahrer.[2]
- „Erich-Edegger-Weg“ wurde ein Wegstück der um 2000/2005 errichteten Radroute Radweg „R23“ in Graz-Mariatrost benannt.
Veröffentlichungen
- Erich Edegger (Hrsg.), Graz – Geschichtsbilder einer Stadt (Graz 1987), Grazer Druckerei
Weblinks
- Macht Platz – Fahrrad kommt! – Artikel im Falter vom 11. März 2008
Einzelnachweise
- Franziska Neyer: Fahrradkultur in Graz - studentische Einstellungen zum Fahrrad als urbanes Alltagsverkehrsmittel 2013, S. 33. (Diplomarbeit)
- Erich-Edegger-Steg structurae.net, Version 7, 1998–2021, abgerufen am 1. November 2021.