Enterohämorrhagische Colitis

Die Enterohämorrhagische Colitis (von enteron: Darm, hämorrhagisch: blutend) ist eine schwere Enteritis (Entzündung des Darms), hervorgerufen durch die Bakterienstämme EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli).

Klassifikation nach ICD-10
A04.3 Darminfektion durch enterohämorrhagische Escherichia coli
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Wiederkäuer, vor allem Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Wildwiederkäuer (v. a. Rehe und Hirsche) werden als Hauptreservoir für EHEC angesehen. EHEC-Infektionen können zu schweren Darmentzündungen mit blutig-wässrigem Durchfall und starken Unterleibskrämpfen führen. Besonders bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Menschen und Abwehrgeschwächten kann es unter Umständen zu einem dramatischen und lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf kommen.[1]

Die EHEC-Bakterien können auch ein sehr schweres systemisches Krankheitsbild verursachen, das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Dieses Krankheitsbild kann zu einem schweren Nierenversagen führen,[1] bei dem in den meisten Fällen eine Dialyse durchgeführt werden muss. Bei fünf Prozent der aufgetretenen HUS-Fälle kommt es zu einer dauerhaften Nierenschädigung. Diese Patienten werden dialysepflichtig und können nach überstandener akuter Erkrankung letztlich nur durch eine Nierentransplantation geheilt werden.

Einzelnachweise

  1. Carlos Thomas (Hrsg.): Atlas der Infektionskrankheiten. Schattauer Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7945-2762-5, S. 357 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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