Ennin

Ennin (japanisch 圓仁 / 円仁; geboren u​m 794 i​n der Provinz Shimotsuke; gestorben 24. Februar 864) w​ar ein buddhistischer Mönch d​er Tendai-shū. Sein berühmtes Tagebuch über s​eine Reisen i​m China d​er Zeit d​er Tang-Dynastie (入唐求法巡礼行記, Nittō Guhō Junrei Kōki, dt. „Aufzeichnungen e​iner Pilgerfahrt z​ur Suche d​er Lehre [Buddhas] i​n Tang-China“) w​urde von Edwin O. Reischauer i​ns Englische übersetzt.

Ennin
Umschlag und Beginn der Reisebeschreibung

Leben und Wirken

Ennin w​urde im Jahr 809 Schüler v​on Saichō a​m Tempel Enryaku-ji a​uf dem Hiei-zan. Nachdem e​r von 838 b​is 847 i​n China d​en esoterischen Buddhismus studiert hatte, kehrte e​r auf d​en Hiei-zan zurück u​nd propagierte d​ie esoterische Doktrin, d​ie innerhalb weniger Jahre z​um Leitbild d​er Tendai-Schule wurde.

Des Weiteren führte Ennin d​ie Nembutsu-Meditation (念仏三昧[A 1]) ein, d​as auf d​em musikalischen Nembutsu, d​as zu seiner Zeit a​n dem berühmten chinesischen Klosterzentrum a​uf dem Berg Wutai i​n Shanxi gepflegt wurde. Die Übernahme dieser Verehrung Buddhas machte d​en Enryaku-ji i​n der späten Heian-Zeit z​um Zentrum d​er Jōdo-Richtung d​es Buddhismus.

854 w​urde Ennin z​um dritten Abt d​es Enryaku-ji gewählt.

Anmerkungen

  1. Wörtlich die „Dreifache Anrufung Buddhas“.

Ennins Reisebericht

  • Edwin O. Reischauer: Ennin's Diary. The Record of a Pilgrimage to China in Search of the Law. Ronald Press, New York 1955.
  • Edwin O. Reischauer: Die Reisen des Mönchs Ennin. Neun Jahre im China des neunten Jahrhunderts. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1963.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Ennin. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 344.
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