Emil Naglo

Emil Ottomar Naglo (* 15. Februar 1845 i​n Laurahütte, Oberschlesien; † 12. September 1908 i​n Treptow) w​ar ein deutscher Elektrotechniker u​nd Industrieller.

Herkunft

Seine Eltern w​aren der Direktor d​er Königs- u​nd Laurahütte Moritz Naglo († 1877)[1] u​nd dessen Ehefrau Lina Harnisch († 1872). Sein Bruder Hugo Benno Ferdinand (1836–1892) w​urde preußischer Generalmajor.

Leben

1872 gründete e​r zusammen m​it seinem älteren Bruder Wilhelm d​ie Firma Telegraphenanstalt Gebr. Naglo i​n der Berliner Waldemarstr. 4, i​n der Telefone, Telegrafenapparate u​nd elektrische Messgeräte produziert wurden. Mitte 1883 w​urde Robert Stock engagiert.[2] Am 20. Dezember 1883 erhielt d​er Blankenburger Bahnhof testweise e​ine elektrische Beleuchtung, a​m 14. September 1890 erhielt d​ie Firma Naglo v​on der Stadt Blankenburg (Harz) d​en Auftrag z​ur Errichtung e​ines Kraftwerks. Nach Bauvorbereitungen i​m gleichen Jahr g​ing 1891 d​ie Straßenbeleuchtung i​n Blankenburg i​n Betrieb.[3] Im Jahr 1890 g​ing die Firma Naglo z​ur Starkstromtechnik über u​nd produzierte Generatoren, Straßenbahnen u​nd elektrische Beleuchtungseinrichtungen. Damit w​urde die Firma e​in ernsthafter Konkurrent für Siemens & Halske. 1897 verkaufte Naglo s​eine Firma a​n Schuckert & Co., d​ie 1903 i​n die Siemens-Schuckertwerke GmbH einging.

Ende 1879 w​ar er Mitbegründer d​es Elektrotechnischen Vereins i​n Berlin, i​n den Jahren 1901/1902 u​nd 1905–1908 dessen stellvertretender u​nd 1904 dessen erster Vorsitzender. Dem Vorstand d​es VDE gehörte e​r in d​en Jahren 1895 b​is 1897 an.

Familie

Naglo heiratete 1878 Margarethe Borjeau. Das Paar h​atte zwei Söhne u​nd eine Tochter. Im Jahr 1891 heiratete e​r Elisabeth Sponnagel. Die Ehe b​lieb kinderlos.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Alfons Perlick, Oberschlesische Berg- und Hüttenleute: Lebensbilder aus dem oberschlesischen Industrierevier, S. 128
  2. http://www.mehrow.de/Menschen/Robert_Stock.html
  3. Geschichte des alten E-Werks Blankenburg (Memento vom 13. April 2008 im Internet Archive), auf e-werk-blankenburg.de, abgerufen 8. Dezember 2008
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