Emil Devrient
Gustav Emil Devrient (* 4. September 1803 in Berlin; † 7. August 1872 in Dresden)[1] war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Devrient, Sohn des Kaufmanns Tobias Philipp Devrient (1772–1836), eines Halbbruders von Ludwig Devrient,[2] trat erst als Lehrling in die chemische Fabrik eines Onkels in Zwickau ein, wandte sich aber bald wie seine Brüder Eduard Devrient und Karl August Devrient dem Theater zu und debütierte 1821 in Braunschweig als Raoul in der Jungfrau von Orleans.
Erst nachdem er 1823 in Leipzig ein Engagement gefunden hatte, widmete er sich ausschließlich dem Schauspiel. Im Jahr 1828 siedelte er nach Magdeburg über, von wo er 1829 einem Ruf nach Hamburg folgte. Hier vollendete er seine dramatische Bildung und fand 1831 in Dresden an der Hofbühne eine dauernde Stellung, von der er nach 37-jähriger Tätigkeit am 1. Mai 1868 zurücktrat, um sich, nach seinen eignen Worten, „als Künstler nicht selbst überleben“ zu müssen.
Zum außerordentlichen Ehrenmitglied ernannt, erhielt er als erster Schauspieler das Ritterkreuz des sächsischen Zivilverdienstordens und wurde zum Hofrat ernannt. Außerdem war er Träger des Iffland-Rings.
Er war verheiratet mit Doris, geborene Böhler (1804–1882) die ebenfalls Schauspielerin war. Die Ehe wurde 1842 geschieden.
Der Schauspieler ruht heute auf dem Alten Annenfriedhof in der Dresdner Südvorstadt; sein Grab ist nicht erhalten.
Ehrungen
Devrient zu Ehren wurde die Devrientstraße in Dresden benannt.
Ihm als Ehrenmitglied wurde von den Mitgliedern des Hoftheaters anlässlich der Beendigung seiner Bühnentätigkeit im Mai 1868 eine Bronzemedaille gewidmet. Sie hat der österreichische Medailleur Heinrich Jauner (1833–1912) geschaffen:
Vorderseite
- EMIL DEVRIENT, EHRENMITGLIED DES KÖNIGL. SÄCHS. HOFTHEATERS
Rückseite
- DEM RUHMVOLLEN MEISTER, IHREM EDLEN KUNSTGENOSSEN,
- AM TAGE SEINES RÜCKTRITTES IM MAI 1868,
- DIE MITGLIEDER DES K. HOFTHEATERS ZU DRESDEN.
Literatur
- Rudolf Gottschall: „Emil Devrient. Ein Essay“. In: Unsere Zeit. Leipzig 1872, S. 369–382 Digitalisat
- Heinrich Hubert Houben: Emil Devrient. Sein Leben, sein Wirken, sein Nachlass. Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1903 (Digitalisat im Format DjVu)
Weblinks
- Corinna Kirschstein: Devrient, Gustav Emil. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
- Gustav Emil Devrient. In: Stadtmuseum Dresden: Dresdner Porträts – Otto-Richter-Sammlung.
Einzelnachweise
- Corinna Kirschstein (7. Januar 2010), „Devrient, Gustav Emil“, Sächsische Biografie
- Vgl. Karl Richter: Schauspielerfamilie Devrient. In: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 626. Abgerufen am 9. Februar 2022.