Emil Adam
Leben
Adam war der älteste Sohn des Tiermalers Benno Adam und damit Enkelsohn von Albrecht Adam. Er wurde von seinem Vater und seinem Onkel, dem Maler Franz Adam in der Malerei ausgebildet. Bereits im Alter von siebzehn Jahren malte er 1860 im Auftrag des Erzherzogs Karl Ludwig mehrere Pferdebilder. Das malen von Pferden, Reiterporträts und Jagdszenen mit scharfer Charakteristik setzte er für sein restliches Leben fort. Sein Gemälde einer „Österreichischen Lagerszene“ war 1861 in der Kölner Kunstausstellung zu sehen und wurde an nach Holland verkauft. Er ging für einige Zeit nach Hohenheim bei Stuttgart, um dort weitere praktische und theoretische Studien zu Pferden durchzuführen. 1854 wurde er vom Fürsten Max zu Fürstenberg auf das Schloss Lána nach Böhmen eingeladen, um dort zu malen. Anschließend begab er sich zum Prinzen Egon Maximilian von Thurn und Taxis nach Pardubitz, wo er die ersten Sportbildnisse anfertigte. 1865 setzte er seine Ausbildung in Brüssel bei Jean-François Portaels fort, wo er sich insbesondere der figürlichen Malerei widmete. 1867 kehrte er nach Pardubitz zurück, wo sein Gemälde Die Pardubitzer Jagdgesellschaft entstand. 1870 malte er im Auftrag des Herzogs von Nassau die 36 Personen aus hohem westfälischen und rheinischen Adel sowie 34 Pferde und 36 Hunde darstellende Lippspringer Jagdgesellschaft. Für beide Gemälde fertigte sein Vater die Landschaft und die Hundedarstellungen an. Seit 1886 besuchte er einmal jährlich für mehrere Monate England. Adam gilt als der erste Pferdemaler, der bevorzugt edle Rassenpferde malte. Seine Werke hingen seinerzeit in den edelsten Häusern Europas, so unter anderem beim Grafen Tassilo von Festetics, dem Herzog von Westminster, im englischen Jockey-Klubs zu Newmarket oder in der Kunsthalle in Kiel.[1]
Er war mit Josephine Marie, geborene Wurmb verheiratet. Er war der Vater des Malers Richard Benno Adam (1873–1937), sowie des Geistlichen Rats Ernst Adam (1884–1955).
Werke
- St. Galmier, Newmarket, um 1885
- Die Herde von Fenékpuszta, 1884
- Mettalist, Sieger der Nemzeti dij (Ungarische 2,000 Guineas) von 1884
- Sceptre, Triple Crown Gewinnerin von 1902
Literatur
- Adam, Münchener Malerfamilie 2. Benno. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 102.
- Emil Adam. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 1. Band, S. 127–128 (Im Sammelartikel zu Adam, Albr.).
- Adam, Emil. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 16–17 (Textarchiv – Internet Archive).
- Heinrich Pallmann: Adam, Emil. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 60 (Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
- Literatur von und über Emil Adam im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Heinrich Pallmann: Adam, Emil. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 1: Aa–Antonio de Miraguel. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1907, S. 60 (Textarchiv – Internet Archive).