Ellipse (Musik)

Unter Ellipse (altgriechisch ἔλλειψις élleipsis, deutsch Fehlen, ‚Auslassung‘) versteht man in der Musiktheorie das Fehlen einer erwarteten Harmonie in einem Harmonieverlauf, wobei diese erwartete Harmonie in der Regel die Weiterführung bzw. Auflösung einer Zwischendominante ist.[1] Der Begriff wird in der Musiktheorie somit entsprechend der sprachwissenschaftlichen Bedeutung verwendet, siehe Ellipse (Linguistik). In der Musik der Romantik sind Ellipsen ein häufig verwendetes Stilmittel.

Beispiel:

Die erwartete Harmonie i​m 2. Takt i​st die Subdominante n​ach der Zwischendominante (3. Akkord):

Ellipse: d​ie erwartete Subdominante fehlt, stattdessen erscheint d​ie Subdominantparallele:

Zur Schreibweise i​n der Musikanalyse s​iehe Funktionstheorie

Quellen und Literatur (chronologisch)

  • Christoph Bernhard: Tractatus compositionis augmentatus. Ms. (Online-Edition Bernhard Lang).
  • Johann Gottfried Walther: Musicalisches Lexicon. Deer, Leipzig 1732 (archive.org).
  • Reinhard Amon: Lexikon der Harmonielehre. Nachschlagewerk zur durmolltonalen Harmonik mit Analysechiffren für Funktionen, Stufen und Jazz-Akkorde. Doblinger u. a., Wien u. a. 2005, ISBN 3-900695-70-9, S. 138 und S. 330.

Anmerkungen

  1. Elisabeth Egger: Theorien erweiterter Tonalität und vagierender Akkorde in den Harmonielehren von Hugo Riemann, Heinrich Schenker und Arnold Schönberg. Graz 2008 (Graz, Kunstuniversität, Magisterarbeit, 2008; Digitalisat (PDF; 2,3 MB)).
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