Elizabeth Rowe
Elizabeth Rowe (geboren am 11. November 1674 in Ilchester, Somerset als Elizabeth Singer; gestorben am 20. November 1736 in Frome) war eine englische Künstlerin. Ihre Arbeiten umfassten Gedichte, Musik, Zeichenstudien, Briefe und literarische Traktate, die nach ihrem Tod gesammelt herausgegeben wurden.
Leben
Singer war die älteste Tochter von Elizabeth Portnell und Walter Singer, einem Pfarrer und Wanderprediger. Sie soll bereits im Alter von zwölf Jahren mit dem Schreiben angefangen haben. Als Neunzehnjährige betrieb sie eine Korrespondenz mit dem Autor und Buchhändler John Dunton (1659–1733). In dessen Zeitschrift The Athenian Mercury erschienen ihre Gedichte, die er später als Sammelband herausgab. Ihr früher Stil imitierte die erfolgreiche Dichterin Anne Killigrew. Sie äußerte sich auch vehement bejahend zu der Frage, ob Frauen dichten dürften.
Die Familie Thynne, wiederum befreundet mit Anne Finch, zählte zu Singers Förderern. Sie wurde umworben von Matthew Prior und Isaac Watts, heiratete aber 1710 den talentierten Dichter und Universalwissenschaftler Thomas Rowe (1687–1715), mit dem sie eine unstete und kurze, aber glückliche Ehe verbrachte[1], bis er an Tuberkulose verstarb. Sie zog dann in das Haus ihres Vaters in Frome, welches sie 1719 zusammen mit einem ansehlichen Vermögen erbte. Trotz zahlreicher Korrespondenzen, die sie weiterhin unterhielt, verbrachte sie den Rest ihres Lebens beinahe klösterlich zurückgezogen[1] und verwendete die Hälfte ihres Einkommens für wohltätige Zwecke. Sie starb schließlich an einem Schlaganfall.
Sie galt als ehrliche, freidenkende Briefschreiberin, zugleich aber auch als glaubensfest und von hoher Moral. Ihre Sprache wurde als reich an Bildern, rein und gefühlvoll gewertet.[1] Ihr Gedicht On the death of Mr. Thomas Rowe soll Alexander Pope beim Verfassen von Eloisa to Abelard beeinflusst haben. Neben Pope lobten auch Samuel Richardson und Samuel Johnson ihr Schaffen. Die Friendship in Death (Zwanzig Briefe eines Toten an einen Lebenden) wurden vielfach aufgelegt und gelten als zur Weltliteratur gehörig.[1] Ihr Werk blieb bis ins 19. Jahrhundert im englischen Sprachraum weithin populär und wurde auch in andere Sprachen übersetzt. International bekannt wurde sie auch durch The History of Joseph (Die Geschichte Josephs).[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 400.