Elfenbein Verlag
Der Elfenbein Verlag ist ein unabhängiger Verlag mit Sitz in Berlin-Prenzlauer Berg. Das Programm umfasst internationale Literatur aus allen Gattungen.
Gründung
Der Elfenbein Verlag wurde 1996 von den Germanistikstudenten Ingo Držečnik und Roman Pliske im Zuge ihrer Tätigkeit als Herausgeber des Literaturmagazins metamorphosen gegründet. Zu Beginn residierte der kleine Verlag in Privaträumen der Verleger in Heidelberg, es folgte zunächst ein Umzug innerhalb der Stadt in eigene Verlagsräume, 2001 dann die Umsiedlung nach Berlin, wo er bis heute ansässig ist.
Weitere Entwicklungen und Verlagsprogramm
Zum Themenschwerpunkt Portugal auf der Frankfurter Buchmesse 1997 profilierte sich der Verlag schon früh mit ausgewählter portugiesischer Literatur: Der Lyriker António Botto und der Erzähler José Riço Direitinho stehen hier stellvertretend für ein Programm, das Klassiker und zeitgenössische Autoren in deutscher Übersetzung zusammenführt. Seither erschienen hier in dieser Reihe die Werke von Al Berto, Raul Brandão, Luís de Camões, Miguel Esteves Cardoso, José Régio und Paulo Teixeira. Vor allem die Neuauflage von Camões’ Epos Die Lusiaden im Jahr 1999 in der Übersetzung von Hans-Joachim Schaeffer brachte breite mediale Aufmerksamkeit, da es sich um die erste Gesamtübertragung seit über 100 Jahren handelte. Auch Übersetzungen und zweisprachige Ausgaben anderer internationaler Autoren gehören mittlerweile zum Verlagsprogramm, so z. B. aus der griechischen (Odysseas Elytis, Nikos Kazantzakis, Alexandros Papadiamantis, Jannis Ritsos, Jorgos Seferis), aus der katalanischen (Jaime Gil de Biedma, Baltasar Porcel, Josep Maria de Sagarra), aus der italienischen (Gabriele d’Annunzio, Guido Gozzano) und aus der französischen Literatur (Marceline Desbordes-Valmore, Victor Hugo, Pierre de Ronsard, Marcel Schwob, Paul Verlaine). Vertreter der tschechischen, ungarischen, norwegischen und englischen (Anthony Powell, Simon Raven) Literatur runden das internationale Programm des Verlags ab. Zu den bekannten deutschen Autoren des Elfenbein Verlags zählen unter anderem Ralph Roger Glöckler, Alban Nikolai Herbst, Ulrich Holbein, Rainer Kloubert und Einar Schleef. Ein weiterer Schwerpunkt des Verlages liegt zudem in der deutschen Literarischen Moderne: So publizierte er u. a. Werkausgaben der Expressionisten Klabund, Anton Schnack und Maria Luise Weissmann.
Auszeichnungen
- 2018: Kurt-Wolff-Preis
- 2018: Hotlist-Preis für Manapouri. Reise nach Samoa 1901/1902 von Marcel Schwob
- 2019: Deutscher Verlagspreis
- 2020: Deutscher Verlagspreis