Elf Tage in Berlin
Elf Tage in Berlin (schwedischer Titel: Elva dagar i Berlin) ist ein Roman des schwedischen Schriftstellers Håkan Nesser, der 2015 sowohl in schwedisch als auch in deutscher Übersetzung erschien.
Handlung
Seit einem Badeunfall als Kind ist der inzwischen erwachsene Arne Murberg sonderlich. Sein Kopf funktioniert langsamer als der anderer Menschen, doch Arne hat sich einige Tricks zugelegt, von denen seine Umgebung nichts ahnt. So berät er sich bei Problemen gedanklich regelmäßig mit Perry Mason, von dem er viele Videos gesehen hat, die er fast auswendig kennt. Zusammen mit seinem Vater, seinem Onkel und seiner Tante betreibt er ein Tabakwarengeschäft in einer schwedischen Kleinstadt. Seine Mutter kennt er nicht, lange war ihm gesagt worden, sie sei tot. Auf dem Sterbebett erzählt der krebskranke Vater Arne dann die Wahrheit, die Mutter sei vor vielen Jahren mit einem Troubador nach Berlin verschwunden. Dort soll er sie suchen, diesen letzten Auftrag erteilt ihm der Vater.
Nach gründlicher Vorbereitung durch den Onkel macht sich Arne auf den Weg nach Berlin. Dort begegnen ihm die anderen zwei Hauptfiguren des Romans, der irre Wissenschaftler Anatolis Litvinas und die rollstuhlfahrende Skandinavistin und Bibliothekarin Beate Bittner.
Der dreifach promovierte Litvinas neigt zu weltverändernden Experimenten, die bereits mehrfach in Katastrophen endeten und ihm schon längere Psychiatrie-Aufenthalte einbrachten. Seine Frau ist ihm auf einer Spitzbergen-Expedition abhandengekommen, sie wurde angeblich von einem Eisbären gefressen. So die offizielle Version. Litvinas weiß es besser, spricht aber nicht drüber: Genau in der Sekunde, in der am 11. September 2001 das erste Flugzeug in eines der New Yorker Doppelhochhäuser stürzte, sei sie durch eine Spalte im Zeitgefüge verschwunden. Nach seiner Entlassung aus der Klinik plant er sein nächstes, entscheidendes, Experiment in Berlin. Arne wird von ihm als notwendiger Gehilfe ausgesucht, nur dessen gelbe Schuhe stören Litvinas.
Die von Geburt an sehr schwache Pastorentochter Beate Rittner stammt aus einem Dorf zwischen Rendsburg und Kiel, verbringt aber viele Kinderjahre bei ihrem Großvater im nahegelegenen Schwedeneck an der Eckernförder Bucht. Nach dessen Tod ist sie so schwach, dass sie sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen kann. Inzwischen arbeitet sie als Bibliothekarin in Berlin. In einem Restaurant nahe dem Bahnhof Zoo trifft sie Arne, der bereits in geheimnisvolle Vorgänge verwickelt ist, Zeitreise eingeschlossen. Die dramatische Fortsetzung dieser Vorgänge bewältigen beide gemeinsam.
Ausgaben
- Elva dagar i Berlin, Albert Bonniers Förlag, Stockholm 2015, ISBN 978-91-0-014582-8.
- Elf Tage in Berlin (Übersetzer Paul Berf), bbt, München 2015, ISBN 978-3-442-75493-9.
- Hörbuch: Elf Tage in Berlin (Sprecher Dietmar Bär), der Hörverlag, München 2015, ISBN 978-3-8445-2063-7.
Weblinks
- Nesser lässt einem das Herz aufgehen (Memento vom 20. November 2015 im Internet Archive), Buchbesprechung bei NDR.de, 17. November 2015, abgerufen am 26. Dezember 2015