Eleonore Weisgerber
Eleonore Weisgerber (* 18. August 1947 in Wiesbaden) ist eine deutsche Schauspielerin.
Leben und Karriere
Schon im Alter von zehn Jahren wollte sie Schauspielerin werden. Auch ihre Großmutter hatte auf der Bühne gestanden. Weisgerber ging in Berlin auf die Schauspielschule und hatte ihren ersten Vertrag an der Komödie Düsseldorf.
Ihr Fernsehdebüt gab sie 1968 neben Helmut Griem in dem Film Bel Ami. Bekannt wurde sie durch den Fernsehfilm Ein Winter auf Mallorca (1981). Populär wurde sie durch die Rolle der Dr. Gisela Saalbach in der Serie Praxis Bülowbogen neben Günter Pfitzmann (1987–1992). Weisgerber wirkte in vielen weiteren Fernsehproduktionen mit, so u. a. in Der Kommissar (1972 und 1974), Tatort, Der Alte (1978 bis 1994), Geschichten aus der Heimat, Ein Heim für Tiere, Büro, Büro (1989 und 1993), Peter Strohm (1991), Derrick (1975 bis 1998), Ein Fall für Zwei (1985), Ein Mord für Quandt (1995), Wolffs Revier (1992 bis 1994), SOKO Leipzig, Siska, Schulz und Schulz (1992), Schlosshotel Orth (1997), Nikola (1998), Helicops – Einsatz über Berlin (2000) oder in Ein starkes Team (2007).
Im Kino war sie in Claude Chabrols Dr. M (1988) und Pilotinnen (1995) zu sehen. Daneben ist Weisgerber seit 1999 auch als Chansonnière (Alt-Stimme) tätig. Sie entwickelte ein Bühnenprogramm mit dem Titel Aufstieg und Fall der Femme fatale. Sie singt in diesem u. a. Lieder von Friedrich Hollaender und Hildegard Knef mit Texten von Klabund, Kurt Tucholsky und Günter Neumann. Unter demselben Titel veröffentlichte sie eine CD (Berliner Musenkinder, 2004)
Privatleben
Eleonore Weisgerber heiratete 1976 ihren Schauspielkollegen Joachim Bliese. Die Ehe wurde 2002 geschieden.[1] Weisgerber, die in Berlin lebt, hat zwei Kinder: Die Filmregisseurin und Drehbuchautorin Miriam Bliese (* 1978), und den Kulturwissenschaftler und Sozialarbeiter Johannes Bliese (* 1982), der auch in der Berliner Hip-Hop-Szene aktiv ist, wo er unter dem Künstlernamen Joe Madog auftritt.[2]
Soziales Engagement
Weisgerber gründete 2007 „IN BALANCE – Stiftung für Bipolare Störungen Berlin“ unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen, deren Ziel es ist, das Wissen um die psychischen Erkrankungen der bipolaren Störung in der Gesellschaft bekannter zu machen. Seit 2010 engagiert sie sich darüber hinaus als „SchrittMacher“ der Tom Wahlig Stiftung, die sich die Erforschung und Bekämpfung der seltenen Erkrankung HSP zum Ziel gesetzt hat.
Filmografie (Auswahl)
- 1968: Bel ami
- 1969: Ein Tag ist schöner als der andere
- 1972: Der Kommissar: Toter gesucht
- 1973: Roulette
- 1974: Die unfreiwilligen Reisen des Moritz August Benjowski
- 1974: Der Kommissar: Im Jagdhaus (Folge 75)
- 1975: Derrick: Tod am Bahngleis
- 1976: Minna von Barnhelm
- 1978: Der Alte – (Folge 17: Die Sträflingsfrau)
- 1979: Der Alte – (Folge 25: Mordanschlag)
- 1981–1982: Vivatgasse 7
- 1983: Frau Juliane Winkler
- 1984: Der Alte – (Folge 85: Das Ende vom Lied)
- 1985: Ein Fall für zwei: Scheidung in Weiß
- 1985: Der Alte – (Folge 99: Tödlicher Bumerang)
- 1985: Die Frau mit den Karfunkelsteinen (Fernsehfilm)
- 1986: Zoning
- 1986: Caspar David Friedrich – Grenzen der Zeit
- 1987: Großstadtrevier
- 1987: Der Alte – (Folge 116: Wie das Leben so spielt)
- 1987–1996: Praxis Bülowbogen
- 1988: Tatort: Pleitegeier
- 1988: Derrick: Kein Risiko
- 1988–1992: Büro, Büro
- 1989: Der Alte – (Folge 137: Betriebsunfall)
- 1989: Tatort: Keine Tricks, Herr Bülow
- 1990: Der Eindringling
- 1990: Der Alte – (Folge 146: Die Wahrheit)
- 1990: Tatort: Zeitzünder
- 1991: Peter Strohm: Mann und Frau
- 1991–1992: Ein Heim für Tiere
- 1992: Tatort: Verspekuliert
- 1993: Feuer und Flamme (Tout feu, tout femme)
- 1994: Glückliche Reise – Hongkong
- 1994: Derrick: Darf ich Ihnen meinen Mörder vorstellen?
- 1994: Der Alte – (Folge 194: Verschwunden ... und nicht vermißt)
- 1995: Der Alte – (Folge 208: Es war die Hölle)
- 1995: Derrick: Herr Widanje träumt schlecht
- 1996: Pilotinnen
- 1997: Leben in Angst
- 1998: Schimanski: Muttertag
- 1998: Derrick: Das Abschiedsgeschenk
- 1999: Mit fünfzig küssen Männer anders
- 1999: Rosamunde Pilcher: Rosen im Sturm
- 2000: Tatort: Das letzte Rodeo
- 2000: Siska: Du lebst noch drei Minuten
- 2001: Frauen, die Prosecco trinken
- 2001: Die Meute der Erben
- 2001: Die Liebenden vom Alexanderplatz
- 2001: Der Vamp im Schlafrock (Fernsehfilm)
- 2002: Inspektor Rolle (1. Staffel)
- 2003: Marga Engel kocht vor Wut
- 2003: Der Bulle von Tölz: Freier Fall
- 2004: Inspektor Rolle (2. Staffel)
- 2004: Unter weißen Segeln – Kompass der Liebe
- 2005: Pfarrer Braun: Adel vernichtet
- 2006: Im Tal der wilden Rosen: Was das Herz befiehlt
- 2007: Ein starkes Team: Blutige Ernte
- 2007: Von Müttern und Töchtern
- 2009: Vorzimmer zur Hölle
- 2009: Killerjagd. Töte mich, wenn du kannst
- 2009: Ninja Assassin
- 2009: Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika (Albert Schweitzer)
- 2010: Schwerkraft
- 2010: Katie Fforde: Eine Liebe in den Highlands
- 2010: Morgen musst Du sterben
- 2010: Pfarrer Braun: Kur mit Schatten
- 2010: Wilde Wellen – Nichts bleibt verborgen
- 2011: Vorzimmer zur Hölle – Streng geheim!
- 2011: Die geerbte Familie
- 2012: Bloch: Der Fremde (Fernsehserie)
- 2012: Katie Fforde: Sommer der Wahrheit
- 2013: Ein Fall für zwei: Blind Date
- 2013: Ein weites Herz – Schicksalsjahre einer deutschen Familie
- 2013: Vorzimmer zur Hölle – Plötzlich Boss
- 2013: Tessa Hennig: Mutti steigt aus
- 2014: Sternstunde ihres Lebens
- seit 2015: ... und dann noch Paula (6-teilige Serie)
- 2015: Nacht der Angst
- 2015: Mutter auf Streife
- 2016: Tatort: Echolot
- 2016: Dimitrios Schulze
- 2017: Chaos-Queens: Für jede Lösung ein Problem
- 2017: Ich werde nicht schweigen
- 2017: Tatort: Dein Name sei Harbinger
- 2018: Deutschland 86
- 2018: Bist du glücklich?
- 2018: Das Leben vor mir
- 2019: A Gschicht über d’Lieb
- 2019: Villa Eva
- 2019: Ottilie von Faber-Castell – Eine mutige Frau
- 2020: Die Kanzlei: Ausgeliefert
- 2021: Zimmer mit Stall: Schwiegermutter im Anflug
Theater (Auswahl)
- 2003: Die Frau vom Meer, Ellida, Regie: Helmuth Fuschl, Bühne 64 Zürich
- 2003: Drei mal Leben, Hauptrolle, Regie: Peter Kühn, Fritz Rémond Theater Frankfurt am Main
- 2004–2006: Kleine Eheversprechen, Ehefrau, Regie: Krzysztof Zanussi, Theater am Ring
- 2015: Das Lächeln des Barrakuda, Hauptrolle, Schlosspark Theater
Weblinks
- Profilseite von Eleonore Weisgerber bei der AGENTUR SCHLAG
- Eleonore Weisgerber in der Internet Movie Database (englisch)
- Eleonore Weisgerber bei crew united
- Eleonore Weisgerber bei filmportal.de
- Eleonore Weisgerber bei castupload.com
- Interview mit Eleonore Weisgerber über ihr Engagement für bipolar erkrankte Menschen (PDF, 312 kB)
Einzelnachweise
- Dankbar für das kleine Glück: Eleonore Weisgerber drei Mal im TV. Schwäbische Zeitung, 2. April 2005, abgerufen am 9. Juli 2019.
- SPOKEN WOR:L:DS – Joe “Madog” Bliese. Literaturbrücke Berlin e. V., abgerufen am 9. Juli 2019.