Eleonora von Zimmern

Eleonora v​on Zimmern (* 22. August 1554 i​n Meßkirch; † 23. August 1606)[1] w​ar Tochter d​es Chronisten Froben v​on Zimmern, Ehefrau d​es Lazarus v​on Schwendi u​nd des Schenken Johann III. von Limpurg.

Schlossruine Burkheim, Allianzwappen derer von Schwendi und Zimmern

Leben und Bedeutung

Wasserschloss Kirchhofen

Eleonora w​urde 1554 z​ur Sorge d​es Chronisten m​it einem großen Muttermal[2] geboren. Trotzdem verband s​ie sich 1573 i​n erster Ehe m​it dem für s​eine religiöse Toleranz bekannten Diplomaten, Staatsmann, kaiserlichen Feldhauptmann u​nd General Lazarus v​on Schwendi. Mit i​hm lebte s​ie zunächst a​uf Schloss Burkheim, später z​og sie m​it dem Gichtgeplagten n​ach Kirchhofen a​m Kaiserstuhl. Der katholische Ehemann tolerierte Eleonoras Glauben. Sie besuchte d​ie evangelische Kirche Bischoffingen, w​o sie – s​o die Literatur[3] – n​ach dem Ableben d​es Vaters e​inen eigenen Stuhl m​it Wappen erhielt. Nach d​em Tod i​hres ersten Mannes heiratete s​ie – g​egen den Einwand i​hres Bruders Wilhelm v​on Zimmern, s​ie möge e​inen katholischen Ehemann wählen – 1586 i​n zweiter Ehe d​en Protestanten Johann III. Schenk v​on Limpurg, d​em sie i​n der Schlosskirche Schmiedelfeld 1594/95 e​ine Grablege errichtete. Im Auftrag d​es Schenken u​nd seiner Frau erstellte d​er Nürnberger Bildhauer Hans Werner 1603 e​in prunkvolles Epitaph, v​on dem h​eute nur n​och die lebensgroßen Kalksteinfiguren d​es Stifterpaars u​nd Säulen d​es Epitaphs vorhanden sind. Vor i​hm befand s​ich die Grablege d​es Schenkenpaars.[4] Eleonora b​lieb kinderlos.[5]

Eleonora vollzog d​en konfessionellen Bruch i​n der Familie.

Quellen

  • StAL Staatsarchiv Ludwigsburg B 113 I Limpurg-Obersontheim Erbschenken. Sonstige Erbschaftssachen des Hauses Limpurg, Gaildorfer Linie (und älteres Gesamthaus) U 1093 1607 März 3 zu Schmiedelfeld: Schenk Johann zu Limpurg schließt zusammen mit den Schenken Eberhard, Albrecht und Karl einen Vertrag mit den "Eigentumserben" seiner verstorbenen Frau, Eleonore von Zimmern,… wonach die Immobilien, insbesondere die Barschaft u. a., die Eleonora von Graf Wilhelm von Zimmern ererbt hatte (angeblich 3000 Gulden)…den Eigentumserben ausgefolgt, die Immobilien dagegen dem Schenken Johann gegen eine Kaution von 52 000 Gulden zu eigen verbleiben sollen, wogegen nach seinem Tode seine Erben den Zimmernschen Erben diesen Betrag ausbezahlen sollen. Permalink
  • StAL B 114 Limpurg-Gaildorf-Solms-Assenheim, Herrschaft / 1424-ca. 1930 B 114 Bü 5511 Angelegenheiten der Schenkenfamilie, ihrer Erben und Nachfolger, Todesfälle, Grabdenkmäler. Enth. u. a.: Fotographische Aufnahme von Skulpturen Schenk Johannes'III. und seiner Ehefrau Eleonora. Permalink

Literatur

  • Felix Roschmann: Leichenpredigt auf Eleonore Freifrau zu Limburg, geb. Gräfin von Zimbern, + 23. 8. 1606 zu Burck im Breis., [5] Blätter, 41 Seiten 4° Permalink WorldCat Zitierlink VD 17

Einzelnachweise

  1. Limpurg, Eleonora zu. In: Leo-Bw. Land Baden Württemberg, abgerufen am 29. Februar 2020.
  2. Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Hrsg.: Karl August Barack. Band IV. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, S. 200201.
  3. Johann König: Lazarus von Schwendi. 1934, S. 237.
  4. Silke Günther: Das wieder gewonnene Stifterepitaph der Schmiedelfelder Schlosskapelle. Ein Puzzle mit vielen Unbekannten. In: Nachrichtenblatt für Denkmalpflege Nr. 4. 2002, abgerufen am 29. Februar 2020.
  5. Karl Kimmich: Eine „liebe Hausfraue“ mit kleinem Makel. Frobens Tochter Eleonora von Zimmern geht trotz Muttermals ihren Weg als Protestantin in einer katholischen Adelsfamilie. Hrsg.: Schwarzwälder Bote R 2. Nr. 9, 29. Februar 2020.
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