Elbbrückenquartier
Das Elbbrückenquartier ist das östlichste Quartier der Hamburger HafenCity im Bezirk Hamburg-Mitte. Es befindet sich in der Entstehung und soll als letztes zu bebauendes Quartier neben dem bis 2021/22 fertiggestellten Überseequartier und als zweites urbanes Zentrum der HafenCity mit den Nutzungsschwerpunkten Wohnen, Gewerbe und Hotellerie entwickelt und fertig gestellt werden.[1]
Lage
Das Quartier liegt im äußersten Osten der HafenCity und umfasst den Bereich rund um die Elbbrücken und den östlichen Teil des historischen Baakenhafens. Es grenzt im Westen an das gleichnamige Teilquartier und wird im Norden durch die Eisenbahn-Hochtrasse der Pfeilerbahn, im Osten vom Oberhafen-Kanal und im Süden durch die Norderelbe begrenzt. Die Eisenbahntrasse verläuft zusätzlich durch den östlichen Quartiersteil.
Nutzung
Elbbrücken wird über eine gemischte Nutzungsstruktur mit den Schwerpunkten Wohnen und Büro verfügen. Der zentrale Freiraum des westlichen Quartiersteils sowie ein Teil des Elbufers wird von Wohnnutzungen gesäumt, die entlang der Pfeilerbahn gelegenen Gebäude sowie das Elbbrückenzentrum sollen vorwiegend für Büronutzungen bereitgestellt werden. Punktuell sind Hotelnutzungen geplant, unter anderem im Elbbrückenzentrum. Die Erdgeschosszonen sind im Großteil des Quartiers für öffentlichkeitsbezogene Nutzungen wie Einzelhandel, Dienstleistungen und Gastronomie bestimmt.
Städtebau
Die konkretisierten Planungen für das Quartier wurden am 26. Mai 2010 im Rahmen der Präsentation des überarbeiteten Masterplans für die östliche HafenCity vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Name des Quartiers von Elbbrückenzentrum zu Elbbrücken geändert. Das Elbbrückenzentrum ist im neuen Masterplan der Name eines im Osten des Quartiers geplanten Hochhausensembles.
Die Änderungen des Masterplans umfassen in Hinblick auf städtebauliche Aussagen insbesondere folgende Punkte:
- Erweiterung des Quartiers nach Westen unter Verkleinerung des Nachbarquartiers Baakenhafen
- Umfangreiche Eingriffe in die Bestandsstruktur; der östliche Teil des Baakenhafens wird vom restlichen Teil getrennt und in ein tideunabhängiges, stehendes Gewässer umgewandelt und so stärker in die Platzgestaltung eingebunden
- Neugliederung und Verdichtung der Bebauung des westlichen Quartiersteils
- Konzentration der Hochhausbebauung auf weniger, dafür größere Gebäude
- klarere Staffelung der Gebäudehöhen von Westen nach Osten
- Zusätzliche Anbindung an die City Süd durch eine Straßenbrücke über den Oberhafen.
Das Quartier gliedert sich im Wesentlichen in einen westlichen und einen östlichen Teil; im Westen bildet der im Juni 2021 eröffnete Amerigo-Vespucci-Platz und der abgetrennte Teil des Baakenhafens den zentralen stadträumlichen Bezugspunkt, um den sich die sechs- bis siebengeschossigen Baublöcke gruppieren. Die Bebauungsstruktur orientiert sich wesentlich deutlicher an der Struktur des Quartiers Am Sandtorkai/Dalmannkai. 14-geschossigen Solitäre am nördlichen Rand und im Osten rund um den Amerigo-Vespucci-Platz bilden den baulichen Rahmen des westlichen Teilquartiers. Das Gebiet östlich davon wird maßgeblich durch die genannte Hochhausgruppe geprägt, dessen drei Einzelgebäude eine Höhe von rund 200 Metern bzw. 50 Geschosse haben werden. Sie wären damit nach dem Heinrich-Hertz-Turm die höchsten Bauwerke Hamburgs. Das Elbbrückenzentrum soll aufgrund seiner Lage eine repräsentative und markante Eingangssituation zur Hamburger Innenstadt für Benutzer der Elbbrücken aus südlicher Richtung formulieren.
Entwicklung
Als erste Maßnahmen wurden 2013 die bestehenden Lagergebäude im Südteil des Quartiers abgerissen. Seit 2014 wurde die elbseitige Kaimauer saniert sowie die südliche Haupterschließungsstraße hergestellt. Weitere Straßen wurden seit 2015 gebaut, ebenso wurde die U-Bahn-Linie U4 an die Elbe verlängert.
ÖPNV
Zentraler Träger des ÖPNV soll die U-Bahn-Linie U4 sein, die über ihren vorherigen Endhaltepunkt HafenCity Universität hinaus verlängert wurde und eine neue Haltestelle im Quartier direkt vor der Elbbrücke erhielt. Die Strecke wurde hierzu östlich von HafenCity Universität zunächst unterirdisch weitergeführt und tritt im Bereich östlichen Versmannstraße an die Oberfläche, um die ebenfalls oberirdisch gelegene (vorläufige) Endhaltestelle Elbbrücken zu erreichen. Damit wurde gegen eine weiter westlich gelegene Alternativstation Baakenhafen entschieden. Für die gewählte Lösung spricht vor allem die Verknüpfung mit der S-Bahn und die Nähe zum Elbbrückenzentrum.
In der Vergangenheit war für die Erschließung vornehmlich die Einrichtung einer neuen S-Bahn-Station vorgesehen, die den Projektnamen Zweibrückenstraße trug. Sie entspricht im Wesentlichen dem im Konzept vorgeschlagenen Verknüpfungspunkt mit der U-Bahn.
Einzelnachweise
- HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): HafenCity News Extra. Masterplanüberarbeitung östliche HafenCity. Selbstverlag, Hamburg 2010