Einwohnerentwicklung von Tübingen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung Tübingens tabellarisch und graphisch wieder.

Wappen

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Tübingen. Oben ab 1470 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Bevölkerungspyramide für Tübingen (Datenquelle: Zensus 2011[1])

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatte Tübingen nur wenige tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So forderten Pestepidemien 1348 und während des Dreißigjährigen Krieges 1634/35 zahlreiche Todesopfer. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1818 erst 7.500 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 15.000.

Bis 1939 verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf 30.000. Durch zahlreiche Eingemeindungen Anfang der 1970er Jahre wuchs die Bevölkerung von 55.000 im Jahre 1970 auf 70.000 im Jahre 1973. Am 31. Dezember 2008 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ von Tübingen nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 85.344 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Zum 1. April 2009 führte Tübingen eine Zweitwohnungsteuer ein und veranlasste damit insb. zahlreiche Studierende, sich mit Erstwohnsitz in Tübingen anzumelden. Dies führte zu einem Einwohnerzuwachs und für Tübingen zu einer Zunahme der Finanzmittel aus dem kommunalen Finanzausgleich. Die Einwohnerzahlen ab 2008 sind durch die Teilzeitbewohner nicht mit den Zahlen bis 2007 vergleichbar.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1828 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Bis 1970

(jeweiliger Gebietsstand)

Jahr/Datum Einwohner
14705.000
15943.800
16864.200
17936.583
18187.500
18287.238
3. Dezember 1834 ¹8.610
3. Dezember 1840 ¹8.660
3. Dezember 1861 ¹8.708
3. Dezember 1864 ¹8.734
1. Dezember 1875 ¹10.500
Datum Einwohner
1. Dezember 1880 ¹11.700
1. Dezember 1885 ¹12.551
1. Dezember 1890 ¹13.273
2. Dezember 1895 ¹13.976
1. Dezember 1900 ¹15.338
1. Dezember 1905 ¹16.809
1. Dezember 1910 ¹19.076
1. Dezember 1916 ¹19.510
5. Dezember 1917 ¹18.585
8. Oktober 1919 ¹20.481
16. Juni 1925 ¹20.266
Datum Einwohner
16. Juni 1933 ¹23.257
17. Mai 1939 ¹30.418
31. Dezember 194531.428
29. Oktober 1946 ¹34.345
13. September 1950 ¹37.506
25. September 1956 ¹44.264
6. Juni 1961 ¹49.631
31. Dezember 196552.601
27. Mai 1970 ¹54.892

¹ Volkszählungsergebnis

Ab 1971

(jeweiliger Gebietsstand)

Datum Einwohner
31. Dezember 197167.838
31. Dezember 197269.099
31. Dezember 197370.590
31. Dezember 197471.175
31. Dezember 197571.348
31. Dezember 197671.558
31. Dezember 197771.820
31. Dezember 197871.193
31. Dezember 197972.167
31. Dezember 198073.132
31. Dezember 198174.500
Datum Einwohner
31. Dezember 198274.766
31. Dezember 198375.013
31. Dezember 198475.333
31. Dezember 198575.825
31. Dezember 198676.122
25. Mai 1987 ¹71.701
31. Dezember 198772.936
31. Dezember 198876.046
31. Dezember 198978.643
31. Dezember 199080.372
31. Dezember 199182.483
Datum Einwohner
31. Dezember 199283.175
31. Dezember 199383.553
31. Dezember 199482.260
31. Dezember 199581.769
31. Dezember 199681.911
31. Dezember 199781.222
31. Dezember 199880.944
31. Dezember 199981.128
31. Dezember 200081.347
31. Dezember 200182.444
31. Dezember 200282.885
Datum Einwohner
31. Dezember 200383.137
31. Dezember 200483.360
31. Dezember 200583.496
31. Dezember 200683.740
31. Dezember 200783.813
31. Dezember 200885.344
31. Dezember 200987.788
31. Dezember 201088.358
31. Dezember 201189.011[2]
31. Dezember 201284.496
31. Dezember 201385.383
Datum Einwohner
31. Dezember 201485.871
31. Dezember 201587.464
31. Dezember 201789.447

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Bevölkerungsprognose

Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel, liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Stand 2016). Für Tübingen wird ein Anstieg der Bevölkerung zwischen 2012 und 2030 um 5,1 Prozent (4.290 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2012–2030 – Prognose für Tübingen (Hauptwohnsitze):

Vergleich der nebenstehenden Prognose mit der realen Entwicklung seit 1990
Datum Einwohner
31. Dezember 201284.380
31. Dezember 202088.790
31. Dezember 202588.990
31. Dezember 203088.670

Quelle: Bertelsmann-Stiftung

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in Tübingen registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2015 aus Griechenland (1.140), der Türkei (1.121), Italien (1.080), Kroatien (595), China (472), Syrien (433), den USA (400), Rumänien (385), Frankreich (324) und Österreich (304).[3] Von der amtlichen Statistik als Ausländer nicht erfasst werden eingebürgerte Personen und als Deutsche in Deutschland geborene Kinder ausländischer Abstammung.

Bevölkerung Stand 31. Dezember 2015
Einwohner mit Hauptwohnsitz87.172
davon männlich41.496
weiblich45.676
Deutsche75.185
davon männlich35.620
weiblich39.565
Ausländer11.987
davon männlich5.876
weiblich6.111
Ausländeranteil in Prozent13,8

Quelle: Stadt Tübingen

Stadtteile

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2015 (Haupt- und Nebenwohnsitze).

Stadtteil Einwohner Männlich Weiblich D/A * D/A in % Ausländerzahl Ausländer in %
Bebenhausen32615517192,8298,9
Bühl2.1121.0361.0761245,92039,6
Derendingen6.9823.3153.6673955,71.12216,1
Hagelloch1.669792877643,8895,3
Hirschau3.3041.6251.6791795,43269,9
Kilchberg1.235606629614,9937,5
Lustnau10.1024.8135.2894904,91.03010,2
Pfrondorf3.3161.5691.7471113,32397,2
Tübingen53.86525.47428.3914.0037,48.31015,4
Unterjesingen2.5591.3071.2521224,833813,2
Weilheim1.431706725473,316711,7
Tübingen gesamt87.17241.49645.6765.7666,611.98713,8

D/A = Deutsche mit einer weiteren ausländischen Staatsangehörigkeit

Quelle: Stadt Tübingen

Literatur

  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918.
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42.
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.

Einzelnachweise

  1. Datenbank Zensus 2011, Tübingen, Alter + Geschlecht
  2. (Korrektur: 31. Dezember 2011 Einwohner Tübingen 83.248 :Fortschreibung Basis Zensus 9.5.2011) https://www.tuebingen.de/1370.html#1381
  3. Stadt Tübingen: Ausländische Bevölkerung nach Herkunftsländern sowie Deutsche mit weiterer Staatsangehörigkeit am 31. Dezember 2015 (Memento des Originals vom 28. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tuebingen.de (PDF), abgerufen am 30. Oktober 2016
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