Egon Kornmann

Egon Kornmann (* 16. September 1887 i​n Basel; † 18. Juni 1982 ebenda) w​ar ein Schweizer Kunstsammler, Kunsttheoretiker u​nd Autor.

Leben und Werk

Egon Kornmann w​ar ein Sohn d​es Salinenbesitzers Ludwig Konrad (* 23. August 1841; † 15. Juni 1907) u​nd der Elise Natalie, geborene Klemm (* 12. März 1856; † 23. Dezember 1941). Seine Grossmutter w​ar die Tochter d​es Carl Christian Friedrich Glenck Henriette (* 28. März 1814; † 3. Januar 1884). Sein Bruder w​ar der Geschäftsinhaber u​nd Autor d​es Buches Ein Weg a​us dem Chaos. Wahrheiten v​or der Zeit Ralf Kornmann (* 5. Juni 1882; † 23. Oktober 1934).[1]

Kornmann w​ar ein Schüler v​on Gustaf Britsch. Nach d​em Ersten Weltkrieg gründeten s​ie zusammen d​ie «Schule für Bildende Kunst» i​n Starnberg b​ei München. Beide vertraten e​ine vielbeachtete Lehrmeinung über d​ie kindliche künstlerische Entwicklung, welche Eingang i​n die Organisation d​es Kunstunterrichts i​n Deutschland fand.

Nach Britschs Tod führte Kornmann d​as Gustaf-Britsch-Institut i​n Starnberg weiter u​nd heiratete Britschs Witwe Luise, geborene Wagner (* 18. Oktober 1881; † 15. Februar 1965). Mit i​hr präzisierte e​r die Entwürfe u​nd Theorien Britschs. So entstand d​er Starnberger Kornmann-Britsch-Kreis (auch: Britsch-Kornmann-Schule), d​em auch d​er Kunstpädagoge Hans Herrmann (1899–1981) zugerechnet wird. Kornmann w​ar zudem i​n den 1930er-Jahren Schriftleiter d​er Zeitschrift „Die Gestalt (Blätter für Zeichen- u​nd Kunstunterricht)“.

Egon Kornmann f​and seine letzte Ruhestätte a​uf dem Wolfgottesacker i​n Basel.

Veröffentlichungen

  • als Herausgeber: Anfänge neuer Jugendkunst. Originalbestände volkstümlichen Kunstschaffens aus dem deutschen Sprachgebiet (Urkunden deutscher Volkskunst Heft 3, erschienen im Gustaf Britsch Institut) Starnberg 1927
  • Zur Beurteilung von Handzeichnungen. (Mitteilungen des Gustaf Britsch-Institutes fuer Kunstwissenschaft. Heft I. Als Manuskript gedruckt für den Kreis des Institutes) Gustaf-Britsch-Institut, Starnberg 1929.
  • Bilder der Landschaft aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Max Niehans Verlag, Zürich 1945
  • Die Theorie von Gustaf Britsch als Grundlage der Kunsterziehung. Düsseldorf, Schwann, 1948. (Vom Willen Deutscher Kunsterziehung; 3)
  • Über die Gesetzmäßigkeit und den Wert der Kinderzeichnung. 3. Aufl., Aloys Henn Verlag, Ratingen 1953
  • Kunst im Leben. Gesammelte Aufsätze. Hrsg. v. Hans Herrmann. Aloys Henn, Ratingen 1954
  • Grundprinzipien bildnerischer Gestaltung. Einführung in die Kunsttheorie von Gustaf Britsch. Henn, Ratingen 1962

Literatur

  • Otfried Schütz: Britsch und Kornmann. Quellenkundliche Untersuchungen zur Theorie der Bildenden Kunst. Königshausen und Neumann. Würzburg, 1993. ISBN 3-88479-794-8
Commons: Egon Kornmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ralf Kornmann: Schicksal in der Geschichte. In: Neue Schweizer Rundschau, 1929, (archiviert in E-Periodica der ETH Zürich), abgerufen am 9. Februar 2022.
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