Edwin Rolf
Edwin Rolf (tschechisch Edvin Rolf; * 14. Februar 1899 in Oberhohenelbe, Österreich-Ungarn; † 25. März 1991 in Rathenow, Brandenburg) war ein deutsch-österreichischer Ingenieur, Hobbyastronom und Konstrukteur von Fernrohren.
Leben
Nach Ausbildungen zum Maschinenschlosser und Elektriker qualifizierte sich Rolf im Fernstudium zum Maschinenbau- und Elektroingenieur. Im böhmischen Chotěvice betrieb er eine Maschinenbaufabrik. Sein Hobby war die Astronomie, zu diesem Zweck fertigte er 1929 in seiner Fabrik das erste eigene Medial-Fernrohr mit einer Öffnung von 206 mm an. Ende 1932 nahm er in seiner Privatsternwarte Chotěvice das größte Fernrohr der Tschechoslowakei in Betrieb.[1] 1937 heiratete Rolf in Kottwitz seine Frau Irma.
Am 22. Juli 1940 bewarb sich Rolf erfolgreich auf eine Stellenausschreibung des Fernrohrproduzenten Emil Busch AG Rathenow als Ingenieur für Feinmechanik. Er konnte dabei seine Kenntnisse in der Anfertigung von Spezialoptiken, der Herstellung dazu erforderlicher Schleifmaschinen und der Konstruktion astronomischer Geräte in das Unternehmen einbringen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges führte Rolf seine Arbeit in einer eigenen Werkstatt in Rathenow fort, in der er Brachymedial-Fernrohre berechnete, konstruierte und fertigte. Zwischen 1949 und 1953 fertigte er mit dem Rathenower Refraktor das weltgrößte Brachymedial-Fernrohr und stellte es in seiner Privatsternwarte in der Rathenower Wilhelm-von-Leibniz-Straße auf. Auf Grund seiner Kenntnisse ernannte ihn die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin zum wissenschaftlich-technischen Mitarbeiter. Neben der Herstellung von Fernrohren, Kameras und optischen Systemen hielt Rolf auch Vorträge zu seinem Fachgebiet.
Nach Rolfs Tode erwarb die Stadt Rathenow das Teleskop. Im Jahre 2008 erhielt es einen neuen Standort im Optikpark Rathenow.