Eduard Kaeser
Leben und Werk
Kaeser studierte theoretische Physik und Philosophie. Er war an der Kantonsschule Olten als Gymnasiallehrer für Physik und Mathematik und ist als Jazzmusiker und als freier Publizist tätig[1] und veröffentlichte neben Büchern Essays und Artikel unter anderem in der Wochenzeitung, der Zeit und der Neuen Zürcher Zeitung.[2][3][4][5] Er führte in Leib und Landschaft Gedanken Otto Friedrich Bollnows fort[6] und schloss mit dem Titel Der Körper im Zeitalter seiner Entbehrlichkeit an den berühmten Aufsatz aus dem Jahr 1936 Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit von Walter Benjamin an. Er thematisiert Aspekte des Körper-Geist Problems und beschäftigt sich mit der Rolle des Menschen in einer Welt der Informations- und Kommunikationstechnologie.[7][8]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2006: Erster Preis im Essaywettbewerb Ich arbeite, also bin ich[2]
- 2009: Spezialpreis für Essayistik der Literaturkommission der Stadt Bern[2]
- 2018: Cogito-Preis
Schriften (Auswahl)
- Medium und Materie. Für ein komplementaristisches Konzept des menschlichen Körpers. In: Philosophia naturalis. Band 34. Klostermann, 1997, ISSN 0031-8027, S. 327.
- Leib und Landschaft. Für ein Naturverständnis „bei Sinnen“. In: Philosophia naturalis. Band 36. Klostermann, 1999, ISSN 0031-8027, S. 117.
- Der Körper im Zeitalter seiner Entbehrlichkeit: Anthropologie in einer Welt der Geräte; Essays. Passagen Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-85165-858-3.
- Pop science: Essays zur Wissenschaftskultur. Schwabe, Basel 2009, ISBN 978-3-7965-2607-7.
- Kopf und Hand: von der Unteilbarkeit des Menschen. Manuscriptum, Waltrop 2011, ISBN 978-3-937801-64-3.
- Trost der Langeweile: die Entdeckung menschlicher Lebensformen in digitalen Welten. Rüegger, Zürich 2014, ISBN 978-3-7253-1016-6.
- Artfremde Subjekte. Subjektives Erleben bei Tieren, Pflanzen und Maschinen? Schwabe, Basel 2015, ISBN 978-3-7965-3432-4.
- Die Welträtsel sind nicht gelöst. Die Wissenschaft, das Unbekannte und das Geheimnis. Essays. Die Graue Edition, Zug/Schweiz 2017, ISBN 978-3-906336-71-8.
- Die Erde ist eine Keimträgerin. Lehren aus der Corona-Pandemie. Schwabe, Basel 2021, ISBN 978-3-7965-4374-6.
Weblinks
- Literatur von und über Eduard Kaeser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eduard Kaeser – Philosoph und Physiker, DRS 3, 22. Juni 2009 (Radiosendung, 60 Minuten)
- Literaturfilm-Interview mit Eduard Kaeser über Pop Science, 2009 (Video, 5 Minuten)
- Cogitus interruptus, Teil von Pop Science. Essays zur Wissenschaftskultur, NZZ am Sonntag, 31. Mai 2009
- Den Stecker ziehen: Sehnsucht nach einem Leben ohne Internet, NZZ Feuilleton, 19. Februar 2014
- Wissenschaft sollte nicht bloss erklären: Gefühltes Wissen – eine Epidemie ...Gegen die «Epidemie der Gewissheit» hilft, wenn Wissenschaft auch erzählt..., NZZ Gastkommentar, 26. August 2017
- Autonome Artefakte, ein Dokumentarfilm mit Beiträgen von Eduard Kaeser (2019 / 67 Minuten)
Einzelnachweise
- Eduard Kaeser. In: NZZ. 31. Mai 2009, abgerufen am 19. Februar 2018.
- Schwabe Verlag am 26. November 2009: Spezialpreis für Essayistik an Eduard Kaeser. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 25. Juli 2011.
- E. Kaeser: Physik aus der Gottesperspektive. In: Die ZEIT 01/2011. 4. Januar 2011, abgerufen am 21. August 2011.
- E. Kaeser: Im Zweifel gegen das Gehirn. In: NZZ am Sonntag. 11. Mai 2008, abgerufen am 21. August 2011.
- E. Kaeser: In der Ignoranzfabrik. In: WOZ. 8. April 2010, abgerufen am 21. August 2011.
- Werner Stegmaier: Philosophie der Orientierung. Walter de Gruyter Verlag, 2008, ISBN 978-3-11-020025-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Gisela Febel: Menschenkonstruktionen: künstliche Menschen in Literatur, Film, Theater und Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Wallstein Verlag, Göttingen 2004, ISBN 978-3-89244-762-7, S. 10 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Am 7. Januar 2013 veröffentlichte SRF 1 ein halbstündiges Tagesgespräch mit ihm. Thema war sein kürzlich publiziertes Essay zum Thema „Multikulti“. Kaeser plädierte dabei für eine zweite Aufklärung, welche unseren Umgang mit den Andern kritisch überdenkt.).
- upj: Körperfreie Neognostik (Rezension von „Der Körper im Zeitalter seiner Entbehrlichkeit“). In: NZZ. 27. Januar 2009, abgerufen am 21. August 2011.