Eduard Jungbluth
Ernst Eduard Jungbluth (* 14. Februar 1868 in Burgdamm (Bremen); † 15. August 1949 in Hamburg) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
In der Zeit von 1886 bis 1888 studierte Jungbluth an der Hamburger Gewerbeschule. Von 1888 bis 1892 absolvierte er ein Studium an der Kunstakademie Dresden und war Schüler bei Ernst Julius Hähnel und Johannes Schilling.[1] Von 1892 bis 1913 war er in Dresden freischaffend tätig und wohnte in der Zeit von 1889 bis 1899 im Loschwitzer Künstlerhaus. Er war Mitglied im Akademischen Gesangverein Dresden und schrieb für das 15. Stiftungsfest das Festspiel Ein Tag bei Rubens in Amsterdam.[2] Im Jahr 1899 heiratete er im Weißen Schloss im Dresdner Villenvorort Blasewitz Martha Franziska Christine Wulff aus Hamburg. Zunächst wohnte er in Blasewitz und später auf der Wittenberger Straße 57 in Dresden-Striesen, sein Atelier befand sich Huttenstraße 10.[3]
Er schuf mit den Materialien Marmor, Sandstein und Granit Plastiken, dekorativen bildhauerischen Fassadenschmuck und Innendekorationselemente in Wohn- und Geschäftshäusern in Dresden. Seine neuartigen künstlerischen Formen an den Fassadenschmuckelementen brachten ihm Anerkennung und vom Dresdner Stadtrat für die Modelle der bildhauerischen Vorschläge für die Neustädter Markthalle Phantasie und künstlerisches Können und namentlich Verständnis für die neue Richtung in der Ornamentik großes Lob ein. Er arbeitete häufig für den Dresdner Architekten Friedrich Wilhelm Hertzsch zusammen.
Im Jahr 1913 zog Jungbluth wieder nach Hamburg, konnte aber nicht mehr an seine Dresdner Erfolge anknüpfen. Durch den Ersten Weltkrieg und die anschließende Inflation verlor er sein Vermögen. Er beschäftigte sich mit Sprachen und lernte Italienisch. Bis zu seinem Tod arbeitete als Angestellter in einer Hamburger Briefmarkenhandlung.
Werke (Auswahl)
- Fassaden- und Innendekoration Albertstraße 2 in Dresden.
- 1896: Portal und Fassadenschmuck Marschallstraße 1 in Dresden.[4]
- 1897: Portal und Fassadenschmuck Albertstraße 29 in Dresden.[5]
- 1898: Portal und Fassadenschmuck Johann-Georgen-Allee in Dresden
- Innendekoration Villa Rothermundt in Dresden-Blasewitz.[6]
- Marmorrelief Clara Schumann für das Grabmal Friedrich Wieck, Trinitatisfriedhof in Dresden.
- Portal und Fassadenschmuck Katharinenstraße 1, 3 und 5 in Dresden.
- Portal und Fassadenschmuck Bundschuhstraße 5 und 7 in Dresden.
- Orangenbaum Treppenhausplastik im Künstlerhaus Dresden-Loschwitz[7]
- Brunnenfigurgruppe Leda für Felix Anton Schramm, Dresden.
- 1902: Grabdenkmal Mühlenfriedel Dresden, Tolkewitzer Friedhof.
Literatur
- Elbhang-Kurier-Verlag (Hrsg.): Künstler am Dresdner Elbhang. Band 2. Dresden 2007, S. 214.
- Matthias Donath, Jörg Blobelt: Engel im Hausflur. Dekorationskunst in Dresdner Wohnhäusern. Edition Sächsische Zeitung, Dresden 2009.
- Volker Helas, Gudrun Peltz: Jugendstilarchitektur in Dresden. KNOP Verlag, Dresden 1999, ISBN 3-934363-00-8.
- 110 Jahre Künstlerhaus Dresden-Loschwitz 1898–2008. QUMA-Verlag, Güstrow 2008, ISBN 978-3-9810889-1-5.
- Jean Pape: Moderne Fassaden- und Innendekoration. Lichtdruck, Römmler & Jonas, Königlich-Sächsischer Hoffotograph. Dresden 1902. S. 1, 11, 14, 18, 31ff.
Weblinks
- Dietrich Buschbeck: Wir erinnern … In: elbhangkurier.de. 1. August 2009, abgerufen am 4. Januar 2018.
Einzelnachweise
- Archiv der Hochschule für Bildende Künste Dresden
- Künstler am Dresdner Elbhang. Band 2. Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden 2007, S. 214.
- Adreßbuch für Dresden und seine Vororte 1900. Schönfeld, Dresden 1900, S. 277 (online).
- Jean Pape: Moderne Fassaden- und Innendekoration. Lichtdruck, Römmler & Jonas, Königlich-Sächsischer Hoffotograph. Dresden 1902. Bild 14.
- Jean Pape: Moderne Fassaden- und Innendekoration. Lichtdruck, Römmler & Jonas, Königlich-Sächsischer Hoffotograph. Dresden 1902. S. Bild 1.
- Jean Pape: Moderne Fassaden- und Innendekoration. Lichtdruck, Römmler & Jonas, Königlich-Sächsischer Hoffotograph. Dresden 1902. S. Bild 16, 31 ff.
- Jean Pape: Moderne Fassaden- und Innendekoration. Lichtdruck, Römmler & Jonas, Königlich-Sächsischer Hoffotograph. Dresden 1902. S. Bild 11.