Eduard Helfer

Eduard Franz Helfer (* 26. April 1920 i​n Bern-Bümpliz; † 8. April 1981 i​n Bolligen) w​ar ein Schweizer Architekt, d​er in d​en Jahrzehnten n​ach dem Zweiten Weltkrieg i​n Bern e​in Architekturbüro führte.

Leben

Eduard Helfer w​urde in einfachen Verhältnissen geboren u​nd war a​ls Sozialdemokrat zeitlebens d​er Schaffung günstigen Wohnraums verpflichtet. Er machte e​ine Lehre a​ls Hochbauzeichner, absolvierte danach d​as Technikum Burgdorf u​nd besuchte a​ls Gasthörer Vorlesungen a​n der ETH Zürich. Eduard Helfer führte e​in Architekturbüro, d​as vor a​llem im Wohnungsbau, später a​uch im Geschäftshausbau tätig war. Eduard Helfer s​tarb am 8. April 1981.

Schaffen

Ab 1946 erstellte Helfer in Architektengemeinschaft mit Emil Meyer erste Bauten, vor allem kleine Wohnsiedlungen. Mit eigenem Architekturbüro realisierte er ab 1949 vorerst kleine Bauten, vor allem günstige Einfamilienhausgruppen, die sog. „Helfer-Hüsli“. Der Durchbruch erfolgte 1950 mit der Überbauung des Michelguts in Bern-Bümpliz in mehreren Etappen. Die anschliessende Phase des Büros wurden zahlreiche Grossprojekte durchgeführt, vor allem im Wohnungsbau. Viele Bauten entstanden in intensiver Zusammenarbeit mit Architektenkollegen. Die Entwurfsarbeit jener Jahre war von seinem Mitarbeiter und späterem Teilhaber des Büros Anton Ammon geprägt.

Das zunehmende Auftragsvolumen sowie die zusätzlichen wirtschaftlichen Tätigkeiten in Immobilienverwaltung und -handel führten dazu, dass 1974 die „Helfer Architekten AG, Architekturbüro“ gegründet wurde. Treibende Kraft wurde Architekt Hans Aebi; Anton Ammon trat aus dem Büro aus. Nach dem Tod Helfers erfolgte 1991 eine Unternehmensübergabe. Die Geschäftsleitung übernahm Alexander Friedli. Die Firma „Helfer Architekten und Planer AG“ ging 1994 in Konkurs.

Bauten

  • Siedlung Farnsberg, Herzogenbuchsee, 1946/47 (gemeinsam mit Emil Meyer)
  • Überbauung Michelgut, Bern-Bümpliz, 1950
  • Motel an der Aare, Interlaken, 1955
  • Überbauung Neuhausgut in Bern-Bethlehem, 1957
  • Einfamilienhaus Burech, Flugbrunnen, Bolligen, 1957
  • Überbauung Pfrundgut, Bern-Bümpliz, 1957
  • Siedlung Tscharnergut, Bern-Bümpliz, 1958–67 (mit Hans und Gret Reinhard, Lienhard und Strasser, Ernst Indermühle, Werner Kormann)
  • Überbauung Robinsonweg, Bern, 1965
  • Überbauung Schwabgut Siedlung Gäbelbach, Bern-Bümpliz, 1965–68 (mit Hans und Gret Reinhard, Thormann und Nussli, Wander und Leimer)
  • Landwirtschaftliches Technikum, Zollikofen, 1966
  • Einfamilienhaus Lachen, Thun, 1968
  • Überbauung Gyrischachen, Burgdorf, 1970
  • Überbauung Seidenberg, Gümligen, 1971(mit Hans und Gret Reinhard, Lienhard und Strasser)
  • Überbauung Kleefeld West, Bern-Bümpliz, 1972 (mit Lienhard und Strasser, Bernhard Matti, Hans Rybi)
  • Verwaltungsgebäude Weltpoststrasse, Bern, 1973–79
  • Seniorenappartements Egghölzli, Bern, 1975

Literatur

  • Hans Reinhard: Eduard Helfer. Eigenverlag [Bern] 1982
  • Hans-Peter Ryser: Helfer, Eduard (Franz). In: Isabelle Rucki und Dorothee Huber (Hg): Architektenlexikon der Schweiz – 19./20. Jahrhundert. Birkhäuser, Basel 1998. ISBN 3-7643-5261-2. S. 260.
  • Bernhard Furrer: Aufbruch in die fünfziger Jahre – Départ dans les années cinquante. Stämpfli Bern 1995. ISBN 3-7272-9250-4.


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