Eduard Gräf

Eduard Gräf (* 13. Dezember 1870 i​n Wetzhausen; † 1. Januar 1936 i​n Frankfurt a​m Main) w​ar ein deutscher sozialdemokratischer Politiker.

Leben

Gräf arbeitete b​is 1898 a​ls Steindruckergehilfe. Bereits 1888 w​urde er Mitglied d​er SPD u​nd der freien Gewerkschaften. Im Jahr 1890 w​ar er Mitbegründer d​er SPD i​n Frankfurt u​nd hatte s​eit 1891 Parteiämter inne. Er w​ar seit 1891 Vorsitzender d​es Vereins Arbeiterschutz i​n Bockenheim. Zwischen 1899 u​nd 1919 w​ar er hauptberuflich Arbeitersekretär i​n Frankfurt a​m Main.[1] Seit 1894 w​ar Gräf Vorstandsmitglied u​nd seit 1897 Vorsitzender d​er Ortskrankenkasse Frankfurt. Auch d​iese Position h​atte er b​is 1919 inne. Außerdem w​ar er zwischen 1899 u​nd 1920 Mitglied i​m Zentralvorstand d​es Hauptverbandes d​er Ortskrankenkassen.

Gräf w​ar zwischen 1906 u​nd 1919 Mitglied d​er Stadtverordnetenversammlung i​n Frankfurt. Seit 1901 amtierte e​r als stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher. Zwischen 1913 u​nd 1918 w​ar Gräf Vorsitzender d​er sozialdemokratischen Landesorganisation für Hessen-Nassau.

Zwischen 1919 u​nd 1921 w​ar Gräf Mitglied d​er verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung u​nd war Vorsitzender d​er SPD-Fraktion. Außerdem w​ar er zwischen April 1919 u​nd Mai 1920 Unterstaatssekretär i​m Preußischen Wohlfahrtsministerium s​owie 1919 Beirat i​m Reichsgesundheitsamt. Im Jahr 1920 w​ar er Vizepräsident d​es preußischen Staatsrates. Außerdem w​ar Gräf zwischen 1919 u​nd 1932 Mitglied d​es Kommunallandtages i​m Regierungsbezirk Wiesbaden u​nd war 1929 b​is 1932 Präsident d​es Gremiums.

Von 1920 b​is 1932 w​ar Gräf hauptamtlicher Bürgermeister u​nd Dezernent für Jugend u​nd Wohlfahrt i​n Frankfurt. Danach t​rat er i​n den Ruhestand.

Eduard Gräfs Grab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof

Im Jahr 1930 erhielt Gräf d​ie Ehrendoktorwürde (Dr. med. h. c.) d​er Ludwig-Maximilians-Universität München. 1930 w​urde er v​on der Universität Frankfurt z​um Ehrendoktor ernannt. In Frankfurt i​st eine Straße n​ach Gräf benannt. Auch d​ie Stadt Bad Orb i​m Main-Kinzig-Kreis i​n Hessen h​at dem Förderer d​es Frankfurter Schullandheimes Kinderdorf Wegscheide z​um Namenspatron i​hrer Gräfstraße erwählt. Sein Grab a​uf dem Hauptfriedhof Frankfurt i​st ein Ehrengrab.

Literatur

  • Gerhard Beier: Arbeiterbewegung in Hessen. Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfünfzig Jahre (1834–1984). Insel, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-458-14213-4, S. 428–429.
  • Gräf, Eduard. In: 'Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XIX, Nr. 1). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7829-0444-3. S. 275
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 150.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, S. 109–110.

Einzelnachweise

  1. Vgl. den Teil-Abdruck seines Jahresberichts für 1900 „Ein Musterfall nach dem neuen Unfallversicherungs-Gesetz.“ In: Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik. 1867 bis 1914. Abteilung 3: Ausbau und Differenzierung der Sozialpolitik seit Beginn des neuen Kurses (1890–1904). Band 2: Wolfgang Ayaß: Die Revision der Unfallversicherungsgesetze und die Praxis der Unfallversicherung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-13450-2, Nr. 133.
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